Besonders die Kinder der drei Dettelbacher Garden haben ihren Spaß – einen Rathaussturm gibt es schließlich nicht alle Tage: Der Umzug vom Sammelplatz zum Historischen Rathaus, die kurze Belagerung, das Hissen der Weißen Fahne durch Bürgermeisterin Christine Konrad, ihre Gefangennahme.
Besonders die Kinder der drei Dettelbacher Garden haben ihren Spaß – einen Rathaussturm gibt es schließlich nicht alle Tage: Der Umzug vom Sammelplatz zum Historischen Rathaus, die kurze Belagerung, das Hissen der Weißen Fahne durch Bürgermeisterin Christine Konrad, ihre Gefangennahme.
Die Kinderaugen leuchten, alles offenbar ziemlich aufregend: Wenn man nicht andauernd auf den Kanonendonner achten, sich die Ohren zuhalten müsste. Narren-Anführer Klaus Apfelbacher ließ vor über 100 Bürgern und Gästen keinen Zweifel daran, dass der Stadtrat in den Kerker gehört. „Kaum sind sie an der Macht, wird alles wie zuvor gemacht“, schmetterte der Sitzungspräsident der Dettelbacher Karnevals Gesellschaft (DeKaGe) dem kleinen Häufchen von Aufrechten oben auf der Rathaus-Treppe entgegen.
„Da lach' ich einmal grade aus – wir sind die Herren im Haus“ – Konrads Widerworte wurden von der Meute mit Buhrufen und Pfiffen quittiert. Und nach drei, vier Kugeln aus dem Katapult hisste die neue Bürgermeisterin die Weiße Fahne: „Bitte kein Feuer. Der Wiederaufbau ist zu teuer.“ Gerade 100 Tage im Amt, muss Konrad den Goldenen Schlüssel fürs Rathaus schon wieder abgeben – und wird wie der dritte Bürgermeister Manfred Berger obendrein mit der Schandgeige bestraft.
Beim dritten Rathaussturm nach der Wiedereinführung waren Abordnungen aus Albertshofen, Frankenwinheim, Obervolkach und Ochsenfurt zur Unterstützung angetreten, dazu die Garden des Tanzsportclubs, der Spielmannszug Kitzingen und einige Bürger. „Ich bin gespannt, ob Michael Schuba, seine Parteifreunde und Unterstützer kommen. Oder ob manche immer noch verschnupft sind wegen der Wahl“, sagte Apfelbacher, bei der DeKaGe als erster Vorsitzender und Sitzungspräsident in Personalunion „Mädchen für alles“. Nachher vor dem Rathaus machte der Obernarr aus seiner Enttäuschung keinen Hehl, dass nur sechs, sieben der 20 Räte diesmal mitgemacht haben. „Dabei waren alle sogar schriftlich eingeladen.“
Beim gemütlichen Teil mit Schoppen, Bier, Kuchen und Würstchen war dann aber beste Stimmung. Und Christine Konrad nahm es ohnehin locker: „Es waren nie alle da. Aber sonst war es eben etwas gemischter.“
Nächste närrische Termine: DeKaGe-Sitzung in der Maintalhalle (9.2.) und Kinderfasching einen Tag später.
ONLINE-TIPP
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