Bei der Automeile zum Kitzinger Frühling wird Gerd Schmid vom Autohaus Spindler nur einer von vielen Autoverkäufern sein, die ihre Kunden beraten. Und doch unterscheidet er sich von anderen - aus verschiedensten Gründen...
Wenn sich am Sonntag in der Falterstraße, der Luitpoldstraße und am Königsplatz Motorhaube an Motorhaube reiht und ein schnittiger Flitzer schöner als der andere in der Sonne glitzert, dann wird er mittendrin sein: Gerd Schmid, Verkaufsberater beim Autohaus Spindler in Hohenfeld.
Mit großer Wahrscheinlichkeit wird er sich den ganzen Tag unterhalten. Über Autos. Aber viel häufiger über Familie, Sport, Musik. Gerd Schmid interessiert sich einfach für sein Gegenüber - ob er ihm jetzt ein Auto verkaufen will oder nicht. "Freundlichkeit ist wie ein Bumerang, sie kommt zu Dir zurück" steht auf einem Schild auf seinem Schreibtisch.
Und das ist nur eines der vielen Leitsprüche, die sich der Rödelseer für sein Leben auferlegt hat.
Viel harte Arbeit Ein anderer ist: "Alles hat im Leben seine Zeit" - und momentan stehen die Zeichen für Gerd Schmid auf Sturm. Zum vierten Mal in Folge wurde er als Deutschlands Top-Verkäufer der Volkswagen-Gruppe ausgezeichnet. Ein Erfolg, der den 46-Jährigen stolz macht, für den er aber auch einen hohen Preis bezahlen mussten. Schließlich erntet er nicht nur Anerkennung, sondern vor allem auch Neid. "Den habe ich mir aber selbst erarbeitet", sagt Schmid, der zeitweise über dreieinhalb Jahre keinen Urlaub genommen hat. Davon wurde er krank, war ausgebrannt.
Ein positiv Verrückter Das hat er heute im Griff, genauso wie seinen Job.
In der Region hat es sich herumgesprochen, dass man sich beim Autokauf voll und ganz auf ihn verlassen kann. "Ich bin ehrlich, rede den Kunden auch das ein oder andere aus, wenn sie es nicht brauchen", verrät er sein Erfolgsgeheimnis.
Die Kunden fühlen sich bei ihm gut aufgehoben und schenken ihm ihr ganzes Vertrauen. "Eine Frau hat mal zu mir gesagt: 'Herr Schmid, ich weiß zwar nicht genau, was alles in diesem Kaufvertrag drinsteht, aber ich unterschreibe trotzdem. Da verlasse ich mich ganz auf Sie'."
Solche Situationen hat Gerd Schmid nicht nur einmal erlebt - schließlich ist er mit 90 Prozent seiner Kunden per Du. Und: Er ist authentisch - man nimmt ihm jedes Wort, das er sagt, ab. "Ich bin ein positiv Verrückter", sagt der Mann, der schon einige Schicksalsschläge hinter sich hat.
Vier unterschiedliche Berufe hat er seitdem erlernt, war viel unterwegs mit seiner Band "Let's dance" oder mit den Fußballern vom SV Wiesenbronn. Eine weitere Leidenschaft: der FC Bayern München. An seinem Arbeitsplatz ist er extrem beliebt - weil er immer für gute Stimmung sorgt. "Ich bin halt ein Pausenclown", weiß der zweifache Familienvater.
Sein Humor und seine lebensbejahende Art haben ihm auch über schwere Zeiten hinweggeholfen - die Wirtschaftskrise, die Insolvenz seiner vorherigen Arbeitgebers. "Ich bin der Firma Spindler unheimlich dankbar, dass sie den Laden hier übernommen haben - das sind 100 Arbeitsplätze." Für den Standort Kitzingen und für die ganze (Auto-)Region sei die Übernahme enorm wichtig gewesen - zumal das neu gebaute Autohaus ja einiges hermacht.
Seinen Job macht er nach wie vor mit Leib und Seele, gönnt sich heute aber immer mal wieder kleine Auszeiten.
"Ich muss mindestens einmal im Jahr an den Gardasee fahren."
Zeit für alte Bekannte Zuvor steht aber unter anderem noch die Automeile zum Kitzinger Frühling an. Die wird in diesem Jahr sogar noch erweitert. Ein Teil der Kaiserstraße wird gesperrt, um noch mehr Fahrzeugen und Ausstellern Platz zu geben. Dort wird dann am Sonntag ab 12.30 Uhr auch Gerd Schmid anzutreffen sein. Zwischendurch wird er sich aber bestimmt auch die Zeit für einen Kaffee mit einem alten Bekannten oder ein Glas Scheurebe mit einem seiner vielen Kunden nehmen. Die Scheurebe ist übrigens seine Lieblings-Weinsorte. Nur für den Fall, dass jemand dem Autoverkäufer mit Herz - getreu dem Bumerang-Prinzip - auch mal eine Freude machen will.
Infos zum Kitzinger Frühling: Wenn die ersten Sonnenstrahlen die Spitze des Falterturms streicheln und
auf die vielen, gemütlichen Sitzplätze vor den Kitzinger Cafés scheinen, lohnt sich ein Ausflug in die Stadt. Wenn dann auch noch schnittige Schlitten in der Sonne glitzern, die Handwerker ihr Können unter Beweis stellen und beliebte Melodien in den Straßen erklingen, dann ist es Zeit für den Kitzinger Frühling.
Die Gastronomen und Geschäftsleute sind am Sonntag, 14. April, auf jeden Fall auf Besuch eingestellt. Viele locken mit besonderen Leckereien oder günstigen Schnäppchen, für die ersten Besucher gibt es auf jeden Fall einen blumigen Gruß. Darüber hinaus wird die Kitzinger Geschäftswelt noch weitere Überraschungen bereithalten.
Viel zu sehen gibt es auf jeden Fall wieder in der Luitpoldstraße und der Falterstraße: Autohäuser, Werkstätten und Radgeschäfte stellen ihre Glanzstücke auf zwei, drei oder vier Rädern zur Schau.
Zwischen Zollgrößen und Pferdestärken finden sich immer auch Liebhaberstücke und Oldtimer, die auch die Herzen der älteren Automobilfreunde höher schlagen lassen. Die kundigen Mitarbeiter lassen sich gerne in ein Fachgespräch verwickeln und gewähren auch einen Blick unter die Motorhauben. Probesitzen ist ebenfalls erlaubt - ganz egal, ob im Lamborghini, auf der Motorcross-Maschine oder dem Quad.
Den Autofreunden wird sogar noch mehr Platz gewährt also sonst: Um die Engstellen im Bereich der Falterstraße/Luitpoldstraße etwas aufzuweiten, werden Teile der Kaiserstraße für den Verkehr gesperrt und bieten weitere interessante Ausstellungsflächen rund um das Thema Auto und Zweirad. Während in der Kaiserstraße Handwerker aller Branchen vertreten sind und Baumaschienen aller Art präsentieren, stehen in der Fußgängerzone Wasserwacht und das Bayerische Rote Kreuz Rede und Antwort.
Die werden am Stand des Scherenschleifers aber hoffentlich nicht zum Einsatz kommen müssen: Wer seine Haushaltsmesser- und Scheren schärfen lassen will, kann sie einfach mitbringen und am Stand abgeben. Die Idee, in der Innenstadt mehrere musikalische Akzente zu setzen statt eine große Bühne zu stellen, fand letztes Jahr großen Anklang und wird auch in diesem Jahr wieder in die Tat umgesetzt. Das Duo Spink alias Norbert Henneberger am (E-)Piano und Norbert Göpfert am Saxofon gestalten eine abwechslungsreiche Reise durch die Klassiker der Pop- und Rockmusik und bieten zudem auch jazzigen Einlagen. In den Genuss von internationalem und deutschen Rock - unplugged mit Saiten, Stimmen und Tasten präsentiert - kommt man beim Duo Le.cker (Timo Lechner und Hannes Becker).
Die Kitzinger Newcomer Band StedRed wird erstmals unplugged zu hören sein - ein wirkliches Erlebnis.
Die vier Jungs und ihr Senior lassen spüren, wie sehr die Musik ihr Leben bestimmt.
Spielmöglichkeiten für die jüngsten Besucher dürfen natürlich auch nicht fehlen. Sie sind am Platz der Partnerstädte reichlich vorhanden: hier steht das beliebte Bungee-Trampolin. Wem das zu aufregend ist, der kann eine Runde im Karussell drehen oder sich schminken lassen.
Kulinarisch werden die Gäste ebenso verwöhnt: Über die gesamte Innenstadt verteilt finden sich Grillstände, egal ob deutsch oder türkisch. Es gibt Crepes und Kaffee, sowie sonstige süße Leckereien. Auch gegen den Durst wird jeder das für ihn Passende finden.