Die SPD hat ihre Kandidatin bestimmt. 77 Prozent der Mitglieder stimmten bei der Nominierung für die Stadträtin.
"Wir rocken die OB-Kandidatur", war der strahlende Kommentar von Astrid Glos nach ihrer Nominierung. 20 von 26 Parteigenossen wählten sie während der Mitgliederversammlung der SPD. "Das sind immerhin 77 Prozent", rechnete der Kreisvorsitzende und Wahlleiter Heinz Galuschka blitzschnell hoch.
Ortsvorsitzender Dirk Dantz zeigte sich mit der Wahl zufrieden: "Die Vernetzung von Astrid Glos hat es geschafft, dass die SPD in Kitzingen wieder als Partei wahrgenommen wird." Die engagierte Diplom-Betriebswirtin habe eine sehr gute Akzeptanz von allen Parteien im Stadtrat aufzuweisen. Ihre Projekte würden unterstützt und bestätigen sich mit großem Erfolg.
Unter anderem engagiert sie sich beim Arbeitslosenfrühstück, das sie seit mittlerweile drei Jahren leitet. Glos hat die Zeit nicht vergessen, in der sie selbst arbeitslos gewesen ist. Ihre berufliche Erfahrung begann bei der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns. Schon nach sechs Monaten führte sie die kommissarische Leitung an. "Es herrschte ein abartig schlechtes Betriebsklima", erinnerte sie sich. Sie wechselte zur Sparkasse und betreute dort 60 bis 70 Auszubildende. Erst 1987 konnte sie, wenn auch nur für drei Jahre, ihren Traumberuf ausüben: Die gebürtige Marktbreiterin wurde an die dortige Realschule gerufen. Seit ihren ersten Studienzeiten hatte sie nie aufgehört, Nachhilfeunterricht zu geben und später auch Nachmittagsbetreuung zu übernehmen. Der Umgang mit Schülern ist ein Leitmotiv im Leben von Astrid Glos.
Mitglied im Elternbeirat Als sie im Jahr 2000 einige Zeit arbeitslos war, wollte sie "nicht am Gängelband der Arbeitsagentur geführt werden." Sich regelmäßig melden und laufend Bewerbungen schreiben müssen, wurde der zweifachen Mutter bald zuviel. Sie machte sich selbstständig. 20 bis 25 Kindern gibt sie seither wöchentlich Nachhilfeunterricht.
Dazu kommt ein dickes Programm an ehrenamtlichen Engagements, bei denen es immer wieder um die Unterstützung der Jugend geht. Und so ist sie Mitglied des Elternbeirats, obwohl ihre Kinder schon lange aus der St-Hedwig-Schule sind.
Fördervereine und Arbeitskreise für Schulen und Wirtschaft bestimmen ihr Leben. Seit 2003 sitzt sie im Stadtrat.
"Kitzingen ist mir sehr ans Herz gewachsen", betont die Referentin für Integration. Ein Ressort, das von Astrid Glos aus dem Nichts aufgebaut worden sei, wie die SPd-Fraktionsvorsitzende im Stadtrat, Brigitte Endres-Paul, betonte. Die Integrationsarbeit und besonders die Vernetzungen im Bildungsbereich seien das Aushängeschild ihrer Karriere. "Dadurch wurde sie in Stadt und Landkreis bekannt wie ein bunter Hund", bestätigte ihr Dr. Endres-Paul und fuhr fort: "Du bist die einzige, die das Chaos aufzuräumen vermag, das Oberbürgermeister Siegfried Müller verursacht hat."
"Ich habe viel erreicht", meinte die sonst eher bescheidene OB-Kandidatin, wenn es um ihre eigene Person geht. "Ich traue mir zu, die Verwaltung und den Stadtrat in Kitzingen zu lenken." In einem Lehrerhaushalt geboren, spricht sie die Dinge gerne an und versucht unermüdlich, passende Lösungen zu finden.
"Mein Wahlziel für die SPD ist 5 Stadträte plus X." Astrid Glos will die Kontaktpflege mit den Unternehmen wieder aufnehmen, sie sollen familienfreundlicher werden. Insbesondere will sie sich für eine Innenstadtentwicklung einsetzen, die ein altersgerechtes Wohnen bietet und den Einzelhandel fördern. Sie könne gut zuhören, betont Glos, die sich als Teamplaye bezeichnet.
Bundestagskandidat Ralf Hoffmann betonte ihr soziales Engagement und bezeichnete Glos als "Bürgeranwältin". Dennoch mahnte er: "Der Kandidat ist nur so stark wie die Partei im Rückgrat." Hofmann rief deshalb zur tatkräftigen Unterstützung auf. Alfred Kümmel, ein langjähriger Parteigenosse stimmte zu: "Wir wollen dieses Amt! Wir wollen OB von Kitzingen werden!"