Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Nachdem die Stadtgärtner die Beete vorbereitet haben, werden nächste Woche die ersten Starterpakete mit Saatgut an die Gärtner verteilt. Einige Parzellen sind noch zu haben.
Die "Visitenkarte" des Markgrafenstädtchens Mainbernheim wird bald wieder blühen und gedeihen. So wie sie es 1938 getan tat, als die Umgehungsstraße (heutige Bundesstraße B 8) gebaut worden ist. Damals konnte nicht einmal der Zweite Weltkrieg die gerade angelegten Gärten vernichten. Während des Krieges waren sie für die Bürger eine wertvolle Quelle für Gemüse und auch einige Obstsorten.
Der dritte Workshop zum Thema Grabengärten hatte am Donnerstagabend überraschend viele Bürger angelockt. Über 30 Namen schrieben sich auf der Teilnehmerliste ein. Die Landschaftsarchitektin Sigrid Ziesel aus Nürnberg brachte die interessierten Zuhörer auf den neuesten Stand.
Die Bodenanalyse ist von Bürgermeister Karl Wolf noch persönlich durchgeführt worden.
Gerhard Reiser vom Landwirtschaftsamt wird anlässlich eines eigens dafür angesetzten Termins im Mai das Ergebnis referieren. Franz Lindenthal vom Obst- und Gartenbauverein (OGV) wird den Abend mit Ratschlägen zum richtigen Düngen komplettieren.
Die zukünftigen Grün- und Spielflächen zwischen den Gärten werden schon in diesem Jahr mit Blühfeldern besät. "Wir probiern's", verriet Franz Lindenthal. "Damit sich der Bürger vorstellen kann, wie groß die Flächen werden sollen." Sehr wichtig war ihm dabei eines: "Das Ziel ist, sie pflegeleicht zu gestalten."
Die Einteilung der Gartenflächen geht gut voran. Nur knapp ein Drittel der Parzellen stehen noch zur Verfügung. Bürgermeister Georg Gurrath würde sich auch auf "auswärtige" Interessenten freuen.
Die Stadt Mainbernheim unterstützt die Hobbygärtner, indem sie die Beete von den Stadtgärtnern maschinell vorbereiten lässt. Ein weiterer Pluspunkt sind die extra angefertigten Werkzeugkisten - mit Schlössern gesichert und auch als Sitzgelegenheit nutzbar. Sie werden ebenfalls von der Stadt zur Verfügung gestellt.
Franz Lindenthal vom OGV kündigte an, dass am Samstag, 20. April, um 10 Uhr an alle Grabengärtner die ersten Starterpakete mit einem interessanten Mix an Gemüse- und Blumensorten ausgeteilt werden. Treffpunkt ist der ehemalige Spielplatz an der B 8, genau in der Kurve der westlichen Stadtmauer, an der noch die meisten Parzellen zu haben sind. Eventuell interessierte Hobbygärtner können bei dieser Gelegenheit die noch freien Flächen begutachten.
Der Terminkalender wächst Das wird der erste wichtige Termin im neuen "Gartenkalender" sein. Unter der Leitung von Sigrid Ziesel beteiligten sich die anwesenden Bürger und zukünftigen Grabengärtner mit großem Enthusiasmus an der Erstellung monatlicher Termine für einen eigenen Kalender. Mitte Juni stellt sich der OGV für eine fachliche Beratung während einer Gartenbegehung zur Verfügung. Oskar Münzer schlug für Anfang August einen Bienenschaukasten vor. Ein gemeinsamer Kochabend mit den Produkten aus dem Eigenbau wurde für Ende Oktober angesetzt. Die winterliche Ruhepause wird im November mit einer Bilanz der ersten Saison eingeleitet. Bei dieser Gelegenheit kann auch gleich der Kalender für 2014 entstehen. Die Idee von Frieda Biener, im Februar eine Pflanzentauschbörse zu veranstalten, fand sofort großen Beifall.
Sigrid Ziesel appellierte an alle Grabengärtner, fleißig Bilder von den Fortschritten ihrer Arbeiten zu machen, um damit den nächsten Kalender zu illustrieren.
Ganz wichtig waren natürlich die Zeitangaben für den Beginn der Baumaßnahmen. Im Oktober wird mit den Verkehrsanlagen begonnen. Die neuen Geh- und Radwege werden für die Saison 2014 zur Verfügung stehen. Nach der diesjährigen Ernte geht es dann an die Gärten. Die Wasserleitung wird effizient modernisiert und auch die jahrhundertealte Stadtmauer bekommt eine entsprechende Schönheitsoperation.