Fast drei Jahrzehnte war Fritz Bayer Kassier bei Feuerwehrverein in Kirchschönbach. Mit seiner Hilfe konnten die Kameraden aber auch bei Einsätzen, Festen und anderen Aktivitäten rechnen. In der Jahreshauptversammlung gab er jetzt sein Amt ab.
Seit 27 Jahren verliest Fritz Bayer jedes Jahr in der Hauptversammlung den Kassenbericht bei der Freiwilligen Feuerwehr in Kirchschönbach. Auf Anhieb findet er jeden Posten im dicken Buch, das er all die Jahre aufs Genauste führte. Doch diesmal fiel ihm der Bericht sichtlich schwer, denn es war für ihn das letzte Mal, das er ihn verlas. Bei den Neuwahlen gab er das Amt an seinen Nachfolger Willi Zapf weiter.
Zwar wollten einige seiner Vereinskameraden Fritz Bayer spaßeshalber mit den Worten "Wir kaufen dir ein neues Kassenbuch, wenn das jetzt voll ist!" zum Weitermachen überreden, aber Bayer winkte ab. "Ich bin jetzt 65 und darf abtreten."
Der gelernte Bankkaufmann zog 1979 nach Kirchschönbach in das Heimatdorf seiner Ehefrau. Sein Kumpel Peter Seifert nahm ihn mit zur Feuerwehr, wo er als Gruppenleiter eingesetzt wurde. "Einige Zeit führte ich sogar eine reine Damenmannschaft, und in dieser Zeit holte sich meine Schwägerin Helene Sassmann als einzige Frau das goldene Leistungsabzeichen", berichtet er stolz.
Das Kassenbuch übernahm Bayer am 1. Januar 1986. Von da an ging er jedes Jahr von Haus zu Haus und sammelte die Vereinsbeiträge von den Mitgliedern ein, sortierte die Belege und besorgte das Kleingeld für die Veranstaltungen. Er war sich aber auch nicht zu schade mal um Servietten fürs Dorffest zu bitten, im Ausschank zu helfen und eben dort anzupacken, wo eine helfende Hand gebraucht wurde. Seinen aktiven Dienst versah er natürlich weiterhin.
Jeder packt mit an "Bei uns im Verein packt jeder mit an, ob jung oder alt und da kommt was dabei raus", erklärte er das Erfolgsrezept der Kirchschönbacher Wehr. 147 Mitglieder hat der Verein und viele von ihnen nehmen teil, wenn die Floriansfeier, die Andacht am weißen Kreuz oder im Juli das Dorffest gefeiert werden. "Wir organisieren das gerne für unser Dorf", berichtete der 1. Vorsitzende Raimund Haut und versprach, dass auch im Jahr 2013 diese Veranstaltungen geplant sind. Gut besucht sei auch der Motorsägenkurs im letzten Jahr gewesen, genauso wie der derzeit stattfindende Erste-Hilfe-Kurs.
In der Jugendwehr unter der Leitung von Bianca Friederich waren drei Mädchen aktiv. Die Übungen fanden zusammen mit der Jugendwehr Geiselwind statt. Kommandant Ludwig Seifert konnte per Handschlag Sebastian Friederich in die Erwachsenenwehr aufnehmen und hat somit 32 Aktive unter sich, davon fünf weibliche.
"Es war 2012 das erste Mal während meiner bisher achtjährigen Dienstzeit, dass wir zu keinem Ernstfall gerufen wurden", konnte er über das Vorjahr berichten. Natürlich werden trotzdem die Übungen nicht vernachlässigt. "Ich danke euch allen, die mit Einsatz und Engagement für die Sicherheit im Ort sorgen." 2. Bürgermeister Alfons Saugel erinnerte am Beispiel des Großbrandes in Greuth daran, wie wichtig es sei, gut für den Ernstfall gerüstet zu sein. Die Grüße des Landkreises überbrachte Kreisbrandinspektor Norbert Kempf und informierte über die anstehenden Änderungen im Funknetz.
Bei den Neuwahlen konnten alle Mandatsträger einstimmig im Amt bestätigt werden. Raimund Haut ist 1. Vorsitzender, Otmar Feth, 2. Vorsitzender; Andreas Mahr ist Schriftführer und Willi Zapf übernimmt das Amt des Kassiers. Der scheidende Kassier Fritz Bayer versprach: "Ihr könnt immer auf mich zählen!" Diesen Vorsatz wird er gleich in die Tat umsetzten und heuer noch einmal die Mitgliedsbeiträge für den Verein persönlich kassieren.