Gleich am ersten sonnigen Wochenende kam es am kurvenreichen Hambach zwischen Ebern und Untermerzbach zu einem Unfall mit zwei Motorradfahrern. Der 16-jährige Fahrer einer 125er-Yamaha aus dem Kreis Haßberge musste mit dem Rettungshubschrauber ins Klinikum nach Bamberg geflogen werden.
Der zweite Fahrer einer Suzuki GSXR 1000 aus dem Kreis Bamberg kam mit leichteren Verletzungen ins Klinikum nach Coburg. Er zog sich laut Polizei diverse Prellung und Schürfungen zu.
Der Unfall ereignete sich am Sonntag gegen 18 Uhr auf der Staatsstraße zwischen Ebern und Hambach, die wegen ihrer vielen Serpentinen bei Motorradfans beliebt, aber auch gefährlich ist, da sich dort immer wieder Unfälle ereignen. Deswegen war vom Landratsamt schon eine Sperrung für Zweiradfahrer erwogen worden.
Auch am Sonntag waren wieder viele Motorfreunde dort unterwegs, wie sich am Unfallort zeigte, da etliche Männer und Frauen in Lederkombi anzutreffen waren. Auch Augenzeugen darunter. Ihren Schilderungen zufolge war der Yamaha-Fahrer aus Richting Ebern kommend in der letzten Serpentine in Richtung Untermerzbach ins Rutschen gekommen und auf die Gegenfahrbahn geschliddert, wo er in die entgegenkommende Suzuki rutschte, so dass auch diese Maschine zu Fall kam und der Fahrer stürzte.
Nach Zeugenaussagen waren beide Fahrer ansprechbar, beim Suzukifahrer sei nur der Arm oder der Ellenbogen gebrochen, vermuteten ein Sprecher aus der Clique. Den jüngeren Yamaha-Fahrer erwischte es schlimmer . "Der hat am ganzen Leib gezittert", schilderte ein Augenzeuge, der "erst das Quietschen gehört hatte" und dann gleich zurück den Berg wieder hinauf gefahren war. Laut Polizeibericht vom Abend erlitt der 16-Jährige mehrere Brüche am Bein und Schürfungen zu. Beide Verletzte wurden bis zum Eintreffen der Rettungsdienste von anderen Verkehrsteilnehmer vorbildlich versorgt, lobt die Polizei.
Der Staatsstraße wurde komplett gesperrt. Die Feuerwehr Untermerzbach kümmerte sich um die Umleitungsregelung und war auch am Unfallort selbst im Einsatz, da viel Benzin auslief und abgebunden werden musste. Weiter waren Notärzte und BRK-Teams aus Ebern und Coburg im Einsatz. Die Reinigung der Fahrbahn erfolgte durch eine Spezialfirma aus Firma, die von vom zuständigen Straßenmeister alarmiert worden war.
Ich kenne den Hambach seit ca. 25 Jahren und ich muss gestehen, dass ich damals deutlich weniger rücksichtsvoll agiert habe
Heute "besuche" ich den Hambach nur noch zu Zeiten (und Tagen) an denen die Wahrscheinlichkeit am Geringsten ist, jemand Anderen auf zwei Rädern zu treffen. Ich fahre die Kurven relativ langsam - zwischen 50 und 80km/h genügen vollauf mit genügender Sicherheit dennoch seinen Spaß zu haben. Nur weil das Knie-Pad dabei ein wenig die Straße berührt, heißt das noch lange nicht, dass es per se "unsicher" ist. Die heutigen Reifenmischungen sowie -größen machen solche Schräglagen beinahe zur Selbstverständlichkeit. Und ich tue dies auch nur, wenn ich weder vor noch hinter mir noch ein entgegenkommendes Fahrzeug wahrnehmen kann. Ich fahre möglichst untertourig und beschleunige auch kaum zwischen dem unteren und oberen Kurvenabschnitt. Ich fahre nie bis in eine der angrenzenden Orte (Ebern) um niemanden zu stören ... und meist nach 15min wieder nach Hause ...
Und dann kommen am Wochenende "Andersgesinnte" an den Hambach ... das Ergebnis ist hier eindrucksvoll dokumentiert. Leider werden immer Alle "über einen Kamm geschoren". Warum ist dass dann nicht bei dem folgenden Artikel so?
http://www.infranken.de/regional/forchheim/Verkehrsrowdies-auf-kurvenreicher-Strecke-unterwegs;art216,652214
Mir ist sehr wohl bewusst, daß nicht alle Motorradfahrer unvernünftig sind. Jedoch ist der Prozentsatz der Unvernünftigen im Hambach derzeit wesentlich höher als normal und das wird sich auch nicht so schnell ändern - wenn man nicht endlich hart durchgreift.
Ein Unfall wie am Wochenende muss nicht zwingend etwas mit Raserei zu tun haben, das hätten auch zwei Tourenfahrer, "zur falschen Zeit am falschen Ort" und ein paar Steinchen auf der Strasse sein können - das ist mir durchaus bewusst. Jedoch ist die Zahl der Zweiradunfälle im Hambach seit Jahren am steigen und das kommt nicht davon, daß der Großteil der Motorradfahrer vernünftig fährt.
Zu dem zitierten Artikel:
Das kommt wohl davon, daß der Prozentsatz der Unvernünftigen bei Autofahrern kleiner ist, als bei den Zweirädern. Schaut man da allerdings in die Gruppe der männlichen 18-25 Jährigen sieht das auch schon wieder anders aus.
...bringen auch nichts, wenn sie nicht kontrolliert oder durchgesetzt werden. Die Haltverbote werden tagtäglich ignoriert. Wo sonst sollen denn die Zeugen des Unfalls gestanden haben, wenn nicht in der gesperrten Applauskurve. Erst gestern habe ich wieder mehrere Motorradler gesehen, die ständig hoch und runter gefahren sind und dann über ihre Heldentaten in den Kurven fachsimpeln. Mittlerweile muss man als Autofahrer diese Strecke in den Monaten März bis Oktober meiden, weil man Angst haben muss von einem dieser Verrückten abgeschossen zu werden. Dabei rede ich nicht von dem normalen Cruiser, der herumfährt und die Landschaft genießt, sondern von den Rennfahrern, die mit Helmkameras herumfahren oder mir auf dem Hinterrad fahrend entgegenkommen. Dass müsste doch die Eberner Polizei auch mal sehen!
Tut mir leid. Ich halte eine Vollsperrung für Motorräder ebenso für sinnvoll. Aber das Kontrollproblem bleibt.
Kaum haben wir das erste schöne Wochenende im Jahr, gehts schon wieder los im Hambach.
Es ist hier wohl wie bei jedem anderen Hobby auch, es gibt sehr viele Vernünftige und einen kleinen Prozentsatz Unvernünftige, die den Vernünftigen den Spaß rauben. Während an anderer Stelle noch über eine Geschwindigkeitsbeschränkung nachgedacht wird, fordere ich hier bereits eine Sperrung für Motorräder ! Anwohner der umliegenden Orte haben es satt, daß der Hambach speziell an den Wochenenden zur permanenten Rennstrecke umfunktioniert wird! Von der Lärmbelästigung mal ganz zu schweigen.
Den beiden Verlertzten wünsche ich eine gute Genesung.