Weil heuer drei Festtage aufs Wochenende fallen, startete der Pradiosender Antenne Bayern eine Sonderurlaubs-Aktion. Daran beteiligen sich auch zwei Firmen aus dem Landkreis Haßberge.
"Morgenstund' hat Gold im Mund' ", heißt es im Volksmund. "Unser Chef hat da aber die besten Ideen", jubeln die Mitarbeiter des Bauunternehmens Bayersdorfer aus Marbach. Denn Thomas Bayersdorfer gehört zu 2015 Arbeitgebern in Bayern, die einen zusätzlichen Frei-Tag spendieren, weil heuer drei Feiertage aufs Wochenende fallen. Den Einfall dazu hatte Bayersdorfer bei der Fahrt ins Büro "so kurz nach 5 Uhr", erzählt er im Gespräch mit unserer Redaktion.
Zur Vorgeschichte: Wegen Feiertage am Wochenende, zwei an Samstagen, wovon zumindest die vielen Verkäuferinnen etwas haben, hatte ein Radiohörer aus Landshut bei Antenne Bayern angerufen, und den Moderator Wolfgang Leikermoser angestachelt, sich für einen zusätzlichen Frei(er)tag einzusetzen.
Eine nur scheinbar unlösbare Aufgabe.
Zwar holte sich der Radio-Moderator bei Innenminister Joachim Herrmann eine Abfuhr, weil sich das bayerische Feiertagsgesetz nicht so schnell ändern lässt, aber dann setzte der Sender auf den "Druck der Straße" oder besser: den Druck der Arbeitnehmer.
Leikermoser startete den Aufruf, dass sich interessierte Chefs oder deren Beschäftigte melden sollen, weil er in den Führungsetagen nachhaken wolle.
Eine Woche lang lief diese Aktion, die am Montag erfolgreich endete. Bayernweit fanden sich 2015 Firmen, die ihren Mitarbeitern einen zusätzlichen freien Tag gönnen. Dazu gehört auch Thomas Bayersdorfer (48), der sich als Stammhörer beim Sender sofort meldete, als er im Morgengrauen von der Aktion gehört hatte.
"Kurz nach 6 Uhr kam schon der Rückruf von der Redaktion und wenig später war ich auf Sendung."
Er war einer der ersten Arbeitgeber, die sich beim Münchner Privatsender bereit erklärt hatten. "Wir nehmen einen Freitag als Brücken- und Frei-Tag. Dann haben die Mitarbeiter und ich vier Tage am Stück frei und ein verlängertes Wochenende." Das wird der 5. Juni sein. "Da hat man Vater auch noch Geburtstag."
Der Montag war der erste Arbeitstag nach der Weihnachtspause gewesen und Bayersdorfer hat seine Arbeiter auch gleich informiert. "Die haben dann noch auf der Baustelle noch Radio gehört, ob's auch tatsächlich stimmt."
Die Stimme ihres Dienstherren aus dem Äther kam bei den Beschäftigten bestens an, zumal der Chef der über 100 Jahre alten Firma, die er in vierter Generation führt, noch etwas Werbung machte.
"Meine Leute haben sich super gefreut." Zehn Beschäftigte profitieren von der Spontaneität es Chefs
Auch Rösler in Memmelsdorf zieht mit Nicht anders erging es den 990 Beschäftigten der Rösler Oberflächentechnik mit Werken in Memmelsdorf/Ufr und Hausen bei Bad Staffelstein. Sie müssen am Heiligabend keinen Urlaubstag eintragen, hat Geschäftsführer Stephan Rösler entschieden, nachdem ein Mitarbeiter wegen einer Beteiligung an der Aktion in der Vorstands-etage angeklopft hatte. "Einfach genial unser Chef", posteten die Mitarbeiter nun auf der Facebook-Seite des Unternehmens.