Die roten Fahnen wehen stolz über der Burgruine. Die Festgesellschaft ist in Sektlaune.   "Schön, dass wir heute mit Ihnen zusammen hier in Altenstein die Teileröffnung des Burgeninformationszentrums feiern dürfen", sagt Wilhelm Schneider (CSU), Bürgermeister   von Maroldsweisach und   Vorsitzender   des Deutschen Burgenwinkel.
                           
          
           
   
          Das neue Informationszentrum im  ehemaligen Schulhaus vor dem steinernen Burgtor sei "Herzstück und die zentrale Anlaufstelle des gesamten Burgenwinkels", freut sich Schneider.  Das Infozentrum soll als Informationsstation des "riesigen Freilichtmuseums" auf die zahlreichen Burgen und Burgruinen im Burgenwinkel hinweisen.
 Mitglieder der    "Tafelrunde" beim touristischen "Leuchtturmprojekt" (Landrat Rudolf Handwerker)  sind von Burgpreppach über  Hofheim bis Königsberg  acht Kommunen.  
Bis zum nächsten Jahr  soll im Burgenzentrum   noch eine Rüstungs- und Waffenkammer einziehen.    Auch wenn die endgültige Fertigstellung erst im nächsten Jahr erfolge, so Wilhelm Schneider weiter,  könne das Burgen- und Schlösserhaus in Altenstein  heuer  schon besucht werden. Ab dem 30. Juli begrüßt Kunsthistorikerin Sabine Wagner die Gäste.  Die bekommen ein "lebendiges Mittelalter" zum Anfassen zu sehen. 
Gleich nach dem Burgtor   zeigt  ein Modell, wie  die Burg Altenstein einmal in voller Pracht  ausgeschaut hat.  In der Ruine der Burgkapelle lädt ein wetterfestes Buch zum Blättern ein. Darin erfährt man auch, dass die Wanderbewegungen des Burgfelsens  die sakralen Mauern zum Einsturz brachten. Die steinernen Überreste sind trotzdem  ein "Meisterwerk der fränkischen Spätgotik".
Etwas gruselig ist der Gang in den "Bauch der Burg". Über ausgetretene  Stufen geht es hinab in die mittelalterliche Vorratskammer.  Danach hat man eine Ahnung, wie vornehm die Ritter  damals getafelt haben.  
 Überhaupt ist die Geschichte vom finsteren Mittelalter falsch.  Eisenmänner als "grölende Barbaren" seien eine Fantasievorstellung , erzählt Joachim Zeune. Der Archäologe und Burgenexperte hat die gelungene Ausstellung wissenschaftlich begleitet. Die Besucher könnten  das Mittelalter in der  einzigartigen Burgenlandschaft der  Haßberge   deshalb ganz unverfälscht entdecken, freut sich Zeune. 
 Alexander Doderer hat die Marke "Deutscher Burgenwinkel" entwickelt und findet es richtig, dass man  auf die "ganz große Fahne" gesetzt habe, um mehr Besucher in die Haßberge zu locken. 
Auch die Altensteiner sind mit dem Konzept der Schau zufrieden. "Das Museum ist wirklich sehr schön geworden, weil man  hier auch was erleben kann", freut sich Carmen Büchner. "Da haben  wir ewig darauf gewartet, dass sich touristisch wieder was tut und hier die Region aufgewertet wird", findet Günter Denninger, der sich extra zum Eröffnungsfest stilecht als Nachtwächter verkleidet hat.
 Seit den 80er Jahren  sei es mit dem Fremdenverkehr rund um die Burgruine bergab gegangen. Nun baut  er  auf den Burgenwinkel.  Brigitte Köhler hofft als Vermieterin von  Ferienwohnungen auch auf die Burgen als Touristenmagnet. "Ich finde es richtig gut, dass man nun an Ort und Stelle wirklich was erfährt", sagt sie. Ansonsten sehe man doch nur "alte Steine".    Ein "guter Tag für die Haßberge" lobte Landrat Rudolf Handwerker.