Zug-Puffer gabeln Auto bei Ebern auf

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Völlig demoliert zwischen den Front-Puffern des Zuges: der VW Polo, in dem die beiden Männer aus dem Gemeindebereich von Untermerzbach saßen.Foto: Ralf Kestel
Völlig demoliert zwischen den Front-Puffern des Zuges: der VW Polo, in dem die beiden Männer aus dem Gemeindebereich von Untermerzbach saßen.Foto: Ralf Kestel
Volltreffer: der linke Puffer rammte den VW im hinteren Bereich.Foto: Ralf Kestel
Volltreffer: der linke Puffer rammte den VW im hinteren Bereich.Foto: Ralf Kestel
 
Der rechte Puffer erwischte die Windschutzscheibe.Foto: Ralf Kestel
Der rechte Puffer erwischte die Windschutzscheibe.Foto: Ralf Kestel
 
Rund 120 Meter wurde das Auto mitgeschleift.Foto: Ralf Kestel
Rund 120 Meter wurde das Auto mitgeschleift.Foto: Ralf Kestel
 
Die Fahrgäste stiegen unversehrt aus. Foto: Ralf Kestel
Die Fahrgäste stiegen unversehrt aus. Foto: Ralf Kestel
 
Wegen drohender Brandgefahr standen die Feuerwehrleute über eine Stunde lang in Hab-acht-Stellung.Foto: Ralf Kestel
Wegen drohender Brandgefahr standen die Feuerwehrleute über eine Stunde lang in Hab-acht-Stellung.Foto: Ralf Kestel
 
Foto: Ralf Kestel
Foto: Ralf Kestel
 

Sekundenbruchteile und wenige Zentimeter entschieden über Leben und Tod: Beim Zusammenstoß mit einem Zug am Bahnübergang Lind kamen am Dienstagnachmittag die beiden Insassen eines VW Polo mit schweren Verletzungen davon.

Die beiden Männer aus Untermerzbach bzw. einem Gemeindeteil, 28 und 29 Jahre alt, haben im Oktober bzw. November Geburtstag. Jetzt kam noch ein Termin zum Feiern im September hinzu.

Wie der Lokführer bzw. Anwohner gleichlautend schilderten, fuhren die beiden in einem VW Polo am Dienstag um 15:07 Uhr aus der Ortsmitte von Lind nicht nur ungebremst, sondern auffallend flott auf den unbeschrankten Bahnübergang zu. Dort nahte ein aus Ebern kommender Nahverkehrszug. Der Triebwagen erfasste den Personenwagen mit voller Wucht und schleppte das Fahrzeug trotz einer Notbremsung etwa 120 Meter mit.

Während der 29-jährige Fahrer dem Fahrzeugwrack aus eigener Kraft entstieg, wurde der Beifahrer eingeklemmt, wobei er noch Glück im Unglück hatte, da der rechte Puffer des Zuges knapp vor der Beifahrertür eingeschlagen hatte. Der 28-Jährige befreite sich selbst aus seiner misslichen Lage, ehe er vom Notarzt versorgt und dann ebenso wie der Fahrer nach Ebern ins Krankenhaus gebracht wurde.


Im Zug befanden sich neun Fahrgäste plus drei Angehörige des Agilis-Personals, die alle mit dem Schrecken davon kamen. Sie wurden von Verwandten bzw. Bekannten abgeholt, oder mit einem Bus eines Eberner Unternehmens an ihren Bestimmungsort gebracht.

Neben den Helfern der Feuerwehren aus Ebern und Rentweinsdorf, Rettungsdienst und Notarzt waren Beamte der PI Ebern, der Bundespolizei sowie ein Notfallmanager der Bundesbahn im Einsatz. Am älteren Polo, der von einem Abschlepplaster geborgen werden musste, entstand Totalschaden in Höhe von 1500 Euro. Den Sachschaden am Zug konnte die Polizei bis zum Abend noch nicht genau beziffern, wird aber mehrere Zehntausend Euro betragen.

Die Bergung von Zug und Auto dauerte bis in die Abendstunden an und die Bahnnebenstrecke Breitengüßbach-Ebern wird - Stand: 18.30 Uhr - voraussichtlich noch für einige Stunden gesperrt bleiben.

Vier Passagiere aus dem Zug hatten die Unfallstelle verlassen, bevor die Polizisten deren Personalien aufgenommen hatten. Da eine der Personen laut Aussage von anderen Zeugen den Unfall beobachtet hat, werden die vier Passagiere gebeten, sich unter Tel. 09531/924-130 bei der Polizei in Ebern zu melden.

Es war dies der sechste Unfall mit Auto und Zug an diesem Übergang seit August 2004. Einige Linder kamen auf noch viel mehr Unfälle in den Jahren zuvor, darunter auch einer mit tödlichem Ausgang. Letzten Planungen zufolge soll dieser Bahnübergang im nächsten Jahr mit einer Lichtschranken-Anlage ausgestattet werden.