Untermerzbachs Rat will Raserei nicht dulden

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Symbolbild Foto: Sabine Memmel
Symbolbild  Foto: Sabine Memmel

Untermerzbach Gemeinderat einigt sich auf die Anschaffung einer Geschwindigkeitsmessanlage. Sanktionen sind vorerst nicht geplant.

Für reichlich Diskussionsstoff sorgten im Gemeinderat Untermerzbach am Montagabend die Ergebnisse von Geschwindigkeitsmessungen, die in den Ortschaften Buch, Gleusdorf, Memmelsdorf und Untermerzbach in den letzten Wochen durchgeführt wurden. In Buch wurden, aus Richtung Lichtenstein kommend, Spitzengeschwindigkeiten von mehr als 90 km/h innerhalb der Ortschaft festgestellt. Aber auch in Memmelsdorf, aus Richtung Kadersmühle kommend, quasi vor der Haustür von Bürgermeister Helmut Dietz (SPD), wurden solche Geschwindigkeiten gemessen.

"Ich meine, wir müssen hier reagieren und sollten uns eine eigene Anlage anschaffen mit der den Verkehrsteilnehmern per freundlich oder grimmig blickenden Smiley signalisiert wird, ob zu schnell oder vorschriftsmäßig gefahren wird", sagte der Bürgermeister.
Seine Vorstellung ist es, ein Gerät für etwa 2000 Euro anzuschaffen, das man dann in den verschiedenen Ortsteilen der Gemeinde aufstellen könne.


Plädoyer für Bußgeld

"Ich denke wenn es den Leuten nicht an den Geldbeutel geht, wird das nicht wesentlich helfen", warf Gemeinderat Gerhard Roth (Bürgerblock/Freie Wähler) ein. Gemeinderat Heinrich Döhler (SPD) meinte, dass genug Messungen durchgeführt wurden. "Vielleicht wäre an 30 km/h innerhalb zu denken", regte Döhler an. Ein Gerät was nicht aufzeichnet wäre nicht nötig.

"Geschwindigkeitsverstöße passieren nicht versehentlich", zeigte sich Ortssprecher Norbert Lohneiß aus Hemmendorf sicher. Das sei einfach Ignoranz von Verkehrsteilnehmern, weshalb nur Messungen mit Bußgeld fruchten würden. Das sahen auch Zweiter Bürgermeister Siegfried Kirchner und Gemeinderat Norbert Scheichenost (beide Bürgerblock/Freie Wähler) so. Deshalb, so argumentieren sie, sollte ein Gerät angeschafft werden, welches die Geschwindigkeiten aufzeichnet und nicht nur "freundlich oder grimmig lächelt." Damit habe man dann auch eine Argumentationshilfe um von der Polizei Geschwindigkeitsmessungen zu fordern.

Gemeinderat Jürgen Fromm (SPD) und Gemeinderätin Birgit Finzel (CSU) könnten sich mit einem "Smiley-Gerät" anfreunden. Das bringe, übers Jahr eingesetzt, eine gewisse Nachhaltigkeit und habe einen gewissen Erziehungseffekt, meinten sie. Schließlich wurde eine Entscheidung über die Anschaffung eines Gerätes vertagt.
Bürgermeister Dietz will Angebote für ein mobiles Messgerät einholen, welches die Geschwindigkeiten aufzeichnet. Dann werde neu beraten.

Die Gemeinde Untermerzbach hat, auf Bauantrage hin, der Bebauung zweier Flurnummern in Buch zugestimmt, die jedoch zunächst mit Wasser- und Abwasseranschlüssen erschlossen werden müssen. Den Weg dafür machte das Gremium frei. Die Maßnahmen werden ausgeschrieben.


Rösler baut neue Büros

In Memmelsdorf möchte die Firma Rösler an ihrem Betriebssitz Büroräume parallel zur Kreisstraße hin erweitern. Baurechtlich sah der Gemeinderat keinen Grund, das zu verwehren. Deshalb wurde das gemeindliche Einvernehmen erteilt.

Wie bereits der Bauausschuss bei einer Ortseinsicht festgestellt hatte, muss ein Wirtschaftsweg bei Recheldorf saniert werden. Dazu sollen die schadhaften Stellen abgefräst und ein guter Unterbau eingebracht werden. Auf etwa 1,50 Meter sollen die Schadstellen gepflastert werden. "Das ist dann stabil für den landwirtschaftlichen Verkehr", so der Bürgermeister und komme günstiger als wenn man es wieder mit Asphalt machen würde. Knapp 10000 Euro müsse man dafür aufwenden. Der Gemeinderat stimmte zu.


Neue Feuerwehrspritze

Die Feuerwehr Obermerzbach möchte eine neue Tragkraftspritze. Eine solche koste 14 000 Euro, so der Bürgermeister. Die bisherige zu reparieren mache keinen Sinn, sie ist Baujahr 1976. "Die Pumpe ist das Herzstück einer Feuerwehr", sagte Dietz. Es sollte ein Förderantrag gestellt werden, um das Gerät im kommenden Jahr anschaffen zu können.

Feuerwehrreferentin Sandra Schramm (CSU) schlug vor, alle Pumpen der Ortswehren einer Prüfung zu unterziehen, um gegebenenfalls, sollten weitere Anschaffungen nötig werden, einen günstigeren Einkaufspreis erzielen zu können. Eine Fachfirma müsse zu Rate gezogen werden, sagte der Bürgermeister, was er in die Wege leiten wird. Danach müsse man sich erneut mit dem Thema beschäftigen.

Gemeinderat Gerald Karl (Bürgerblock/Freie Wähler) berichtete über die Rechnungsprüfung für das Haushaltsjahr 2014. Die Entwicklung der Heizkosten für die Schule und das Rathaus habe sich nach der energetischen Sanierung günstig entwickelt, sagte Karl. Auffällig sei, dass das Architektenhonorar für den Friedhof Memmelsdorf deutlich höher ausfiel, als zunächst angenommen worden war. Auch habe es einen Anstieg der Kosten für die Grünpflege gegeben. Mit dem Schuldenabbau sei man auf einem guten Weg.


Ausgaben erforderlich

Als Information gab der Bürgermeister bekannt, dass an der Klimaanlage in der Grundschule ein Rohr ausgewechselt werden müsse. Kosten: 1300 Euro. Spielgeräte seien bestellt, Kosten: 21 900 Euro.
Für eine bessere Ausleuchtung des Parkplatzes in der Nähe des Feuerwehrgerätehauses fallen 1900 Euro an.
Ortssprecher Norbert Lohneiß wies auf eine erhebliche Verschmutzung von Wirtschaftswegen entlang der Itz hin.