Mitten in der Ferienzeit zettelten in der Türkei Teile des Militärs einen Umsturz an. Die Reisebüros aus dem Landkreis wissen, was es nun zu beachten gibt.
Nach dem versuchten Militärputsch in der Türkei sind sich viele deutsche Touristen nicht mehr sicher, ob sie eine Reise in das beliebte Urlaubsland antreten sollen. Das Auswärtige Amt rät bei Istanbul- und Ankara-Aufenthalten zur Vorsicht. Die Reisebüros aus dem Landkreis müssen auf die verunsicherten Touristen reagieren. Die Urlaubsvermittler beraten und suchen gegebenenfalls nach Alternativen zur geplanten Türkeireise. Die Lage in den Touristenzentren am Mittelmeer ist unterdessen ruhig.
265 Tote bei Militärputsch
Am Freitag kam es in der Türkei zu einem Putschversuch des Militärs, der inzwischen wieder beendet ist. Bei dem versuchten Umsturz in der Nacht zum Samstag wurden mindestens 265 Menschen getötet und fast 3000 Personen festgenommen.
"Viele Urlauber sind natürlich unsicher und holen sich Informationen bei uns ein", berichtet Bernd Ebert, Geschäftsführer des Tourismus- und Reisebüros Ebern. Das Auswärtige Amt rät den Reisenden in Istanbul und Ankara weiterhin zu "äußerster Vorsicht". Dies gilt insbesondere für Menschenansammlungen auf öffentlichen Plätzen und vor touristischen Attraktionen. Regierungs- und Militäreinrichtungen sollten außerdem gemieden werden. "Im Zweifelsfall wird geraten, in sichere Wohnungen und Hotels zurückzukehren und die Medienberichterstattung sowie diese Reise- und Sicherheitshinweise aufmerksam zu verfolgen", schreibt das Auswärtige Amt auf seiner Internetseite. Eine generelle Reisewarnung in die Türkei gibt es aber nicht.
Nach dem Putschversuch sind am Samstag an den Flughäfen in München und Nürnberg mehrere Flüge mit dem Ziel- oder Abflugsland Türkei ausgefallen. Wegen der unklaren Lage hatten mehrere Fluggesellschaften Flüge gestrichen, mittlerweile läuft der Flugverkehr in das Land wieder normal.
"Diejenigen, die einen Urlaub in der Türkei gebucht haben, wollen jetzt wissen, welche Möglichkeiten sie haben", sagt Klaus Reuß vom B.E.S.T. Franken Reisebüro in Haßfurt. Für unmittelbar bevorstehende Reisen haben die großen Reiseveranstalter wie TUI oder Thomas Cook kostenlose Stornierungen und Umbuchungen angeboten. Das Angebot gilt für Städtereisen nach Istanbul bis 31. Juli.
Die Lage in den Touristenorten an der Mittelmeerküste und der Ägäis hingegen sei ruhig, meint Klaus Reuß. Der Haßfurter Reisevermittler steht in Kontakt mit Urlaubern, die aktuell in der Türkei sind. "Die, die wollten, sind alle gut angekommen und fühlen sich wohl", sagt er. Die selben Erfahrungen hat Bernd Ebert aus Ebern gemacht. Seine Klienten, die gerade aus dem Türkeiurlaub zurückgekommen sind, hätten keinerlei Probleme gehabt. "Ich habe Kunden, die in Side waren, dort ist die Lage so wie immer", sagt Ebert. Sie berichteten ihm, dass man zwar Militär patrouillieren sieht, aber nicht mehr als üblich.
"Die Veranstalter informieren uns fast täglich über die Lage in den Urlaubsorten", erklärt er. Dies geschehe über die Reiseleiter vor Ort und werde den Büros über E-Mails und Agenturmeldungen weitergeleitet.
Alternativen zum Türkeiurlaub
"Jetzt gerade war eine Gruppe von acht Personen da. Die haben sich informiert, was für Alternativen es zur Türkei gibt", erzählt Bernd Ebert. Als mögliche alternative Reiseziele hätte der Eberner Reisefachmann beispielsweise die Kanaren, Kalabrien oder auch Marokko angeboten.