"Segne, Herr, auch diese neuen Trauben, die du, Herr, mit himmlischem Tau, mit Regen und in mildem und ruhigem Wetter zur Reife zu bringen dich gewürdigt hast und sie uns gabst zu unserem dankerfüllten Gebrauch." Pfarrer Mathias Rusin segnete beim Festgottesdienst die neuen Trauben des Weinjahrgangs.
Eröffnet wurde der Gottesdienst mit einem Prolog, verfasst von Ottmar Pottler, vorgetragen von Träublmadla Antonia Brech. Bei der Gabenbereitung brachten Steinbacher Winzer in Begleitung des Träublmadlas sowie Vertretern des Heimatgeschichtlichen Arbeitskreises Trauben, Wein und Brot zum Altar.
Die achte Traubenweihe heuer Dank der Bereitschaft und dem Mitwirken Steinbacher Winzer war es möglich, diesen Brauch der Traubenweihe jedes Jahr - mittlerweile bereits zum achten Mal - wieder zu begehen. Bezeugt ist dieser alte kirchliche Brauch im Übrigen bereits im dritten Jahrhundert. Die Weihe soll symbolisch sein für das Gelingen einer guten Lese und eines guten Weinjahrgangs. Deshalb sprach Pfarrer Rusin das Traubenweihe-Gebet, wie es im Missale Bambergense von 1490 im lateinischen Wortlaut zu finden ist.
Dass Wein und Kirche zusammengehören, zeigte Rusin in seiner Festansprache an vielen Bibelstellen auf. In der Lesung aus dem Buch Sirach gab es Ratschläge zum Umgang mit dem Wein gegeben, der "Frohsinn, Wonne und Lust bringt", so er denn "zur rechten Zeit und genügsam getrunken". "Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben" hieß es im Evangelium.
Pfarrer Rusin verwies zudem auf die "Hochzeit von Kanaa", bei der Wein eine wichtige Rolle spielt. Auch in Steinbach sei Wein gefragt und in hoher Qualität ausgebaut, erklärte der Pfarrer. Das ganze Jahr werde fleißig und hart gearbeitet, damit eine reiche Ernte und ein friedvolles Jahr zu erwarten ist.
Im Anschluss an des Gottesdienst boten die teilnehmenden Steinbacher Winzer Wein des Vorjahres zur Verköstigung an.