Tiefe Einblicke in Burgpreppachs Geschichte

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Grabungsleiter Bernhard Häck vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege (links) überreichte an den Organisator der Brunnengrabung, Pfarrer Peter Bauer (rechts) die Grabungsunterlagen sowie einen Buchband von bayerischen Grabungsobjekten. Foto: Schmidt
Grabungsleiter Bernhard Häck vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege (links) überreichte an den Organisator der Brunnengrabung, Pfarrer Peter Bauer (rechts) die Grabungsunterlagen sowie einen Buchband von bayerischen Grabungsobjekten. Foto: Schmidt
Der Brunnenkopf im Bereich des Burgpreppacher Pfarrhofs wurde neu aufgebaut und der Brunnen selbst durch ein Gitter gesichert. Fotos: Gerhard Schmidt
Der Brunnenkopf im Bereich des Burgpreppacher Pfarrhofs wurde neu aufgebaut und der Brunnen selbst durch ein Gitter gesichert. Fotos: Gerhard Schmidt
 
Eine Schautafel wird künftig die Besucher im Pfarrhof über den geheimnisvollen Brunnen aufklären. Die Tafel wurde durch (von links) Bernhard Häck, Landrat Wilhelm Schneider, Martina Lörler (halb verdeckt), Heidi Flachsenberger von NatFam, Pfarrer Peter Bauer, Bürgermeister Hermann Niediek und Vorstandsmitglied vom Sponsor Sparkasse Ostunterfranken, Andreas Linder enthüllt. Foto: Schmidt
Eine Schautafel wird künftig die Besucher im Pfarrhof über den geheimnisvollen Brunnen aufklären. Die Tafel wurde durch (von links) Bernhard Häck, Landrat Wilhelm Schneider, Martina Lörler (halb verdeckt), Heidi Flachsenberger von NatFam, Pfarrer Peter Bauer, Bürgermeister Hermann Niediek und Vorstandsmitglied vom Sponsor Sparkasse Ostunterfranken, Andreas Linder enthüllt. Foto: Schmidt
 

Hat es vor dem Schloss bereits eine Burg in Burgpreppach gegeben? Der Fund eines historischen Brunnens hat Spekulationen darüber, die im Ort schon lange vorhanden waren, neue Nahrung gegeben. Beim "Tag des offenen Denkmals" wurden die Funde im Brunnen sowie die Erkenntnisse der Forscher vorgestellt.

Burgpreppach Beim Abriss des alten Pfarrhauses in Burgpreppach passierte es: Der Baggerfahrer bemerkte unter sich Erdbewegungen und dann öffnete sich die Erde, ... Zu diesem Zeitpunkt konnte niemand ahnen, was diese Begebenheit auslösen würde. Grund war eine Epitaph-Platte, die bei den Räumarbeiten zerbrach und in einen unbekannten Brunnen stürzte. Pfarrer Peter Bauer erkannte die Situation und ließ die Baustelle sogleich absperren. In Burgpreppach wurde ein bislang unbekannter, historischer Brunnen entdeckt. Dieser stand jetzt im Blickpunkt beim "Tag des offenen Denkmals".

Mit Grabungsleiter Bernhard Häck vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege, so die weitere Entwicklung vor Monaten, fand der Pfarrer einen Fachmann, der mit vielen Helfern die Grabung im Brunnen übernahm. Seine Mitarbeiterin Martina Lörler bestieg bei zwei Grabungsterminen im vergangenen Jahr den Brunnen und hatte die schwerste Arbeit beim Buddeln zu verrichten. Auch die Helfer am Seilzug oben mussten kräftig mit Hand mit anlegen, um die teils schweren Epitaph-Platten hochzuholen.


"Historische Müllentsorgung"

Bernhard Häck berichtete am Sonntag beim "Tag des offenen Denkmals" über die interessante Geschichte und die gemachten Funde. Als "historische Müllentsorgung" bezeichnete Häck in der Rückschau die Fundsachen, die auf mehrere Zeitabschnitte, nicht aber auf eine Burganlage hindeuteten. Pfarrer Bauer wies darauf hin, dass in absehbarer Zeit eine Suche nach einer angeblichen Burg durchgeführt werden soll.

Die Inschriften auf den beiden Epitaphen berichten von einem verstorbenen Säugling und der Mutter Eva Elisabeth Eißfelderin, die 1715 geboren wurde und 1751 verstarb. Der Brunnenschacht ist 16 Meter tief, und der Brunnen hat kaum Wasser. Laut Unterlagen im Pfarrarchiv wurde der Brunnen schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts abgedeckt, weil er kein brauchbares Wasser führte. Bernhard Häck vermutet, dass im Bereich des Brunnens früher ein Hof existierte, weil man an gleicher Stelle auch einen Wassertrog fand.


Vorgänger im Tal?

Weiter vermutet der Fachmann, dass die in alten Dokumenten bezeugte Burg wohl ein Vorgänger der heutigen Schlossanlage im Tal war.

Eine Schautafel wird künftig die Besucher im Pfarrhof über den geheimnisvollen Brunnen aufklären. Die Tafel wurde durch Bernhard Häck, Landrat Wilhelm Schneider, Bürgermeister Hermann Niediek (beide CSU), Martina Lörler, Heidi Flachsenberger vom Heimatverein "NatFam", Pfarrer Peter Bauer, und Andreas Lindner als vertreter des Sponsors, Sparkasse Ostunterfranken, enthüllt. Wenn auch noch viele Fragen offen sind: Für alle Beteiligten war es auf jeden Fall eine interessante Sache.