Klaudia Schwarz wird auch die nächsten vier Jahre die Vorsitzende des Dekanatsrates Haßberge sein. Für die künftigen Aufgaben hofft sie auf "Mitdenker".
Der Dekanatsrat ist das Laiengremium der katholischen Kirche im Dekanat, in das jede Pfarreigengemeinschaft drei Delegierte entsendet. Nachdem im Februar die Pfarrgemeinderäte in den Gemeinden neu gewählt worden waren und damit das "Personal" teilweise gewechselt hatte, fand jetzt auch die konstituierende Sitzung des Dekanatsrates statt.
In ihrem Rückblick stellte Klaudia Schwarz fest, dass die zurückliegende Legislaturperiode ganz wesentlich von der "Pastoral der Zukunft" und dem Thema "Personalentwicklung" geprägt war. Das Dekanat begab sich auf den Weg hin zu drei Seelsorgeräumen unter dem Motto "Glaubensräume entdecken". Zweimal im Jahr treffen sich in der Dekanatsratsvollversammlung alle Delegierten aus den Pfarreiengemeinschaften. Der Vorstand tagte einige Male mehr, arbeitete auch in der Steuergruppe Dekanatsentwicklung mit und vertrat die Interessen des Dekanates Haßberge auf Diözesanebene.
Sehr fruchtbar sei die gute Praxis, dass einmal jährlich die Vollversammlung gemeinsam mit dem Dies der Hauptamtlichen stattfindet, "denn es gibt viele Themen, die wir gemeinsam diskutieren sollten. Das gibt es nur in wenigen Dekanaten", erklärte die Vorsitzende.
Stellvertreter Alfred Neubauer blickte zurück auf die Sondervollversammlung, die sich ausschließlich mit der Schaffung von Seelsorgeräumen befasste. Dabei wurden auch viele Ziele postuliert. Viele Überschneidungen habe es da bei Haupt- und Ehrenamtlichen gegeben. Verunsicherung, aber auch mutige Zuversicht seien deutlich geworden. Viele Gläubige seien bereit, das Glaubensleben in den Gemeinden eigenverantwortlich und mit hoher Kompetenz zu gestalten. Dazu müssten aber auch die Rahmenbedingungen stimmen, von der Kommunikation bis zur Entlastung bei Verwaltungsaufgaben. Als wichtig werde auch eine offizielle Beauftragung für die Ehrenamtlichen gesehen.
"Wir haben bereits einige wichtige Themen geklärt und erste Tastversuche hin zu den pastoralen Räumen unternommen. Wir sind uns aber auch einig, dass wir da auf Sicht fahren", bilanzierte Klaudia Schwarz. Gespannt warte man auch, welche Impulse der neue Bischof Franz Jung setzen wird.
Klaudia Schwarz ist zuversichtlich, sagte aber: "Wir brauchen Mitdenker." Aufgabe des Dekanatsrates sei, den Prozess zu begleiten und zu unterstützen. So sei es wichtig, an der Gesprächskultur zu arbeiten und dazu ein Seminar anzubieten. Es gehe auch um die Suche nach neuen Beteiligungsformen in der Kirchengemeinde.
Nach langer Strukturdebatte sei es in der neuen Amtszeit sicherlich möglich, wieder mehr thematische Impulse zu setzen, meinte Klaudia Schwarz, die anschließend einstimmig in ihre dritte Amtszeit geschickt wurde. Als gleichberechtigte Stellvertreter stehen ihr Alfred Neugebauer aus Rentweinsdorf und Wolfgang Neuhöfer aus Hofheim zur Seite. Das Amt der Schriftführerin übernahm Anette Kutzner aus Steinbach, nachdem die bisherige Schriftführerin Sabine Weinbeer nach acht Jahren um Ablösung gebeten hatte. Als Beisitzer gehören dem Vorstand Horst Gehring aus Neubrunn, Claudia Förtsch aus Sand, Ralf Nowak aus Pfarrweisach und Gabi Bronst aus Ziegelanger an. So gelang es in der Wahl auch, jeden der künftigen Seelsorgeräume zu berücksichtigen.
"Es geht um die Zukunft des Glaubens in den Haßbergen", ermutigte Dekan Stephan Geßner alle Gläubigen im Dekanat, an der Gestaltung ihres Glaubenslebens aktiv mitzuwirken. Sein Dank galt dem bisherigen Vorstand für die intensiven Diskussionen.
Abschließend ging es noch um ganz praktische Themen. Der Dekan informierte darüber, wie derzeit bei Pfarrfesten oder Konzerten mit dem Thema
"Gema" umzugehen ist, weil es vorerst keinen neuen Rahmenvertrag mit den katholischen Diözesen gibt. Verhandlungen würden laufen, allerdings müssten alle Musikaufführungen grundsätzlich gemeldet werden, auch wenn sie dank Rahmenvertrag künftig wieder gebührenfrei seien. Unberührt bleiben wie bisher Gottesdienste, Prozessionen und Flurumgänge, sagte der Dekan.
Noch intensiv beschäftigen müsse man sich mit den Folgen des neuen Datenschutzgesetzes. Die Hauptamtlichen und Angestellten in den Pfarrbüros hätten bereits entsprechende Handreichungen erhalten. Im Herbst werde es auch Fortbildungen geben, kündigte der Dekan an.