Sternsinger trotzen Eiseskälte

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56 Frauen Männer und Kinder, zum Teil im Gesicht als Mohr bemalt, zogen von der Eberner Pfarrkirche St. Laurentius aus als Sternsinger von Haus zu Haus. Foto: Patrick Hanus
56 Frauen Männer und Kinder, zum Teil im Gesicht als Mohr bemalt, zogen von der Eberner Pfarrkirche St. Laurentius aus als Sternsinger von Haus zu Haus.  Foto: Patrick Hanus
Neun Sternsingergruppen waren am Dreikönigstag in der Pfarrei Pfarrweisach unterwegs und sammelten für das weltweite Sternsinger-Projekt. Die Gruppen (unser Bild) waren unterwegs in Pfarrweisach, Kraisdorf, Frickendorf, Lichtentstein, Dürrnhof, Junkersdorf und Rabelsdorf. Foto: Simon Albrecht
Neun Sternsingergruppen waren am Dreikönigstag in der Pfarrei Pfarrweisach unterwegs und sammelten für das weltweite Sternsinger-Projekt. Die Gruppen (unser Bild) waren unterwegs in Pfarrweisach, Kraisdorf, Frickendorf, Lichtentstein, Dürrnhof, Junkersdorf und Rabelsdorf.  Foto: Simon Albrecht
 
Unter strahlend blauen Himmel, aber bei eisiger Kälte, brachten 19 Sternsinger den Segen in die Häuser des Marktes Rentweinsdorf. Leider waren zwei Gruppen weniger unterwegs als in den Vorjahren. Dennoch konnten alle Häuser besucht werden. Der stattliche Erlös für die Sternsingeraktion betrug 2420 Euro. Foto: Horst Schneider
Unter strahlend blauen Himmel, aber bei eisiger Kälte, brachten 19 Sternsinger den Segen in die Häuser des Marktes Rentweinsdorf. Leider waren zwei Gruppen weniger unterwegs als in den Vorjahren. Dennoch konnten alle Häuser besucht werden. Der stattliche Erlös für die Sternsingeraktion betrug 2420 Euro. Foto: Horst Schneider
 
Die Gruppen in der Pfarrei Unterpreppach mit den Filialen Reutersbrunn und Vorbach (im Bild mit Pater Richard Pfletschinger ) konnten sich am Abend über eine gelungene Sternsinger-Aktion und ein stattliches Spenden-Ergebnis freuen. Foto: Bruno Deublein
Die Gruppen in der Pfarrei Unterpreppach mit den Filialen Reutersbrunn und Vorbach (im Bild mit Pater Richard Pfletschinger ) konnten sich am Abend über eine gelungene Sternsinger-Aktion und ein stattliches Spenden-Ergebnis freuen. Foto: Bruno Deublein
 
Bei winterlichen Bedingungen waren die Sternsinger, hier vor einem Anwesen in Ebern, unterwegs. Foto: Hanus
Bei winterlichen Bedingungen waren die Sternsinger, hier vor einem Anwesen in Ebern, unterwegs. Foto: Hanus
 
Die Sternsinger aus Jesserndorf, Hofstetten und Bramberg. Foto: privat
Die Sternsinger aus Jesserndorf, Hofstetten und Bramberg.  Foto: privat
 
Über 40 Sternsinger in Ebelsbach brachten nach dem Gottesdienst mit Pfarrer Matthias Rusin den Neujahrssegen. Foto: Ralf Naumann
Über 40 Sternsinger in Ebelsbach brachten nach dem Gottesdienst mit Pfarrer Matthias Rusin den Neujahrssegen. Foto: Ralf Naumann
 
Die Sternsinger aus Fatschenbrunn Foto: Claudia Wolke
Die Sternsinger aus Fatschenbrunn Foto: Claudia Wolke
 
Die Sternsinger der Pfarrei St. Nikolaus in Sand mit Pfarrer Michael Ehrhart Foto: Alfons Beuerlein
Die Sternsinger der Pfarrei St. Nikolaus in Sand mit Pfarrer Michael Ehrhart Foto: Alfons Beuerlein
 
In sieben Gruppen zogen die 33 Ministranten durch Stettfeld, um für das Sternsingerprojekt in Kenia zu sammeln. Rechts: Pfarrer Matthias Rusin. Foto: Maria Egglseder
In sieben Gruppen zogen die 33 Ministranten durch Stettfeld, um für das Sternsingerprojekt in Kenia zu sammeln. Rechts: Pfarrer Matthias Rusin. Foto: Maria Egglseder
 
Die Sternsinger der Pfarrei Heilig Geist Rauhenebrach aus den Orten Obersteinbach, Untersteinbach, Karbach, Fabrikschleichach,Falsbrunn und Koppenwind Foto: Felix Lutz
Die Sternsinger der Pfarrei Heilig Geist Rauhenebrach aus den Orten Obersteinbach, Untersteinbach, Karbach, Fabrikschleichach,Falsbrunn und Koppenwind Foto: Felix Lutz
 
Die Königsberger Sternsinger zogen durch Königsberg, Unfinden, Hellingen und Römershofen. Foto: Gerold Snater
Die Königsberger Sternsinger zogen durch Königsberg, Unfinden, Hellingen und Römershofen. Foto: Gerold Snater
 
52 Sternsinger zogen am Dreikönigstag für die Pfarrei St. Michael in Zeil in zwölf Gruppen los und sammelten insgesamt 8725 Euro an Spenden für die Sternsinger-Hilfsaktion. Foto: Brigitte Hamm
52 Sternsinger zogen am Dreikönigstag für die Pfarrei St. Michael in Zeil in zwölf Gruppen los und sammelten insgesamt 8725 Euro an Spenden für die Sternsinger-Hilfsaktion. Foto: Brigitte Hamm
 
Die Sternsinger Benedikt, Julian, Joshua und Jakob (von links) zogen durch Ebelsbach, unser Fotograf Ralf Naumann hat dieses Foto die "Eisigen drei Könige" mit Sternträger genannt, denn die Jugendlichen waren bei eisiger Kälte unterwegs.
Die Sternsinger Benedikt, Julian, Joshua und Jakob (von links) zogen durch Ebelsbach, unser Fotograf Ralf Naumann hat dieses Foto die "Eisigen drei Könige" mit Sternträger genannt, denn die Jugendlichen waren bei eisiger Kälte unterwegs.
 
Die Sternsinger aus Schönbach mit Diakon Joachim Stapf Foto: C. Kleinhenz
Die Sternsinger aus Schönbach mit Diakon Joachim Stapf Foto: C. Kleinhenz
 
Die Sternsinger aus Wonfurt; hinten rechts: die Organisatorinnen Simone Wagenhäuser (links) und Rosi Hartmann Foto: Michaela Selig
Die Sternsinger aus Wonfurt; hinten rechts: die Organisatorinnen Simone Wagenhäuser (links) und Rosi Hartmann Foto: Michaela Selig
 
Zwei Sternsingergruppen zogen durch Krum, Sechsthal und Weidenmühle. Rechts: Pfarrer Michael Erhart Foto: Wolfgang Ortloff
Zwei Sternsingergruppen zogen durch Krum, Sechsthal und Weidenmühle. Rechts: Pfarrer Michael Erhart Foto: Wolfgang Ortloff
 
Patrick Hanus
Patrick Hanus
 
Eine große Gruppe an Sternsingern war auch im Gebiet der Pfarrei Knetzgau unterwegs. Foto: Christiane Reuther
Eine große Gruppe an Sternsingern war auch im Gebiet der Pfarrei Knetzgau unterwegs. Foto: Christiane Reuther
 
Die Sternsinger aus Ober-, Unter- und Neuschleichach mit Pfarrvikar Michael Weck Foto: Sabine Weinbeer
Die Sternsinger aus Ober-, Unter- und Neuschleichach mit Pfarrvikar Michael Weck Foto: Sabine Weinbeer
 
Die Sternsinger und ihre Begleiter aus der Pfarrei St. Michael zogen durch Westheim und Eschenau Foto: Christine Kober
Die Sternsinger und ihre Begleiter aus der Pfarrei St. Michael zogen durch Westheim und Eschenau Foto: Christine Kober
 
Die Sternsinger aus Ziegelanger (hier mit Gemeindereferent Rudi Reinhard) zogen von Haus zu Haus. Foto: Karlheinz Markl
Die Sternsinger aus Ziegelanger (hier mit Gemeindereferent Rudi Reinhard) zogen von Haus zu Haus. Foto: Karlheinz Markl
 
In vier Gruppen waren in Zell am Ebersberg Kinder und Jugendliche unterwegs. Foto: Elfriede Klauer
In vier Gruppen waren in Zell am Ebersberg Kinder und Jugendliche unterwegs.  Foto: Elfriede Klauer
 

Als Könige verkleidet zogen Gruppen durch die Orte im Landkreis, brachten zum Jahresbeginn Gottes Segen in die Häuser und sammelten für einen guten Zweck

Ob die Zwiebeltechnik zur Dreikönigstradition gehört, ist nicht überliefert. Am Feiertag jedenfalls hat sie sich bestens bewährt, als bei Eiseskälte landkreisweit die Kindergruppen in den Kirchengemeinden auszogen, um als Sternsinger verkleidet Gottes Segen in die Häuser zu bringen. Was sich da an mehreren Schichten von dicken Pullovern und Jacken unter den bunten Königsgewändern befand, konnten die Menschen in ihren Häusern nur erahnen.


Hauptsache trocken

Patrick Hanus, der die Aktion in Ebern seit Jahren betreut, klagte nicht über die 13 Minusgrade, die das Thermometer bei der Aussendung der Jugendlichen anzeigte. "Nicht grade mollig warm, gestand er ein, zeigte sich aber andererseits dankbar dafür, dass die Sonne schien. "Wieder einmal hatten die Sternsinger in Ebern das beste Wetter, das man in der Zeit rund um Dreikönig haben konnte", fand er, denn "zumindest stürmte es nicht wie an den Vortagen, oder schneite es aus einem trüben Himmel wie am Tag danach". Denn die Kombination aus Kälte, Wind und Nässe hätte es erst so richtig unangenehm gemacht.

Doch so machten sich die Sternsinger allerorten frohgemut auf den Weg durch die Straßen, gingen von Haus zu Haus, sangen und sagten ihre Segenssprüche auf, schrieben das Segenszeichen "20*C+M+B+17" an die Haustüren und sammelten stattliche Spendensummen ein.

Im Eberner Stadtgebiet waren laut Patrick Hanus 56 Sternsinger - Kinder und Erwachsene - in 14 Gruppen unterwegs. Diese Zahl klingt zunächst stattlich und doch musste der "Dreikönigs-Manager" damit mehrere Eberner Straßenzüge und Ortsteile aus der Besuchsliste streichen.


Kommunionkinder machen mit

Obwohl die Anzahl der Sternsinger nahezu identisch mit der aus den Vorjahren war, und obwohl sich noch am Feiertag selbst drei weitere "Könige" spontan dazugesellten, konnte Hanus zwei Gruppen weniger einteilen als in den vergangenen Jahren. Dies lag daran, erklärt er, dass fünf ganz neue Sternsinger unter den Vertretern der "drei Weisen aus dem Morgenland" waren, Kommunionkinder, die man natürlich noch nicht alleine in einer eigenen Gruppe losziehen lassen konnte.

So ergab es sich, dass einige Haushalte in Ebern und die Stadtteile Eyrichshof und Heubach keinen Besuch der gekrönten Häupter erhielten.


Freundlich aufgenommen

Hanus berichtet über die Schlussbesprechung am Ende des Tages, als alle Sternsinger als gemeinsames Erlebnis davon berichteten, dass sie allesamt an den Türen der Eberner sehr freundlich empfangen wurden.
Darüber hinaus sei ihnen an vielen Türen das Angebot gemacht worden, dass sich die Sternsinger in die gute Stube begeben durften, um sich dort mit einem heißen Tee oder einer heißen Milch mit Honig aufzuwärmen.
"Leider mussten die Könige die ein oder andere tolle Einladung ausschlagen, um das ohnehin größere Programm annähernd bewältigen zu können", berichtet Hanus. Schließlich wollte man versuchen, die reduzierte Gruppenzahl durch teilweise erweiterten Besuchsradius wettzumachen.


Verschlossene Türen

Dieses Besuchspensum konnte schließlich auch deswegen gemeistert werden, da offensichtlich viele Eberner den kalten Sonnentag für einen Spaziergang machten oder aber das komplette verlängerte Wochenende zu einem Winterausflug nutzten. Jedenfalls war es, wie Hanus weiter ausführt, das zweite gemeinsame Erlebnis, dass viele Einwohner nicht zu Hause angetroffen werden konnten. So klingelten die Sternsinger immer weder vergebens an verschlossenen Türen.


Not in Kenia

Hanus Aufgabe war es übrigens nicht nur, die Sternsinger aufzuteilen und auszusenden, in Gruppenstunden waren sie im Vorfeld auf die Aktion vorbereitet worden, die in diesem Jahr unter dem Motto "Gemeinsam für Gottes Schöpfung - in Kenia und weltweit" stand. Dabei erfuhren die Sternsinger anhand verschiedener Informationsmaterialien, wie wichtig ihr Engagement für Kinder ist, die vom Klimawandel direkt betroffen sind.
Am Beispiel der Region Turkana wurde aufgezeigt, welch schwerwiegende Folgen die Veränderungen des Weltklimas für Menschen haben, die am wenigsten dazu beigetragen haben. Zunehmende Trockenheit raubt ihnen die Lebensgrundlage. Familien leiden unter Hunger, Kinder sind unter- und mangelernährt. Aufgezeigt wurden auch Ansätze, um dem weit greifenden Wandel entgegenzuwirken.
Vor allem aber wurden die Jugendlichen dafür sensibilisiert, wie wichtig es ist, behutsam mit der Schöpfung umzugehen und bei eigenem Wohlstand die Not in anderen Teilen der Welt nicht zu übersehen.


Spenden helfen

So gehen die Erlöse der Sternsingeraktion, die weltweit die größte organisierte Hilfsaktion von Kindern für Kinder gilt, an soziale Projekte im Beispielland.
Das finanzielle Ergebnis aus der Sternsingeraktion könne sich " auch diesmal wieder sehen lassen", befand Patrick Hanus zum Abschluss der Aktion 2017. So kamen allein in Ebern fast 6590 Euro für den guten Zweck zusammen.