Den kirchlichen Segen erhielten die Steinbacher Trauben zum siebten Mal. Die Steinbacher Winzer legen Jahr für Jahr großes Augenmerk auf diesen Brauch und bereiteten die Steinbacher Wendelinuskirche für den Festgottesdienst auch ganz besonders vor.
Der alte kirchliche Brauch, die Trauben zu segnen, ist bereits im dritten Jahrhundert nach Christus bezeugt. Auf Initiative von Herbert Roller vom Heimatgeschichtlichen Arbeitskreis Ebelsbach erfolgte die Wiedereinführung in dem Ebelsbacher Gemeindeteil. Hier gibt es viele Winzer.
Die Weihe soll symbolisch sein für das Gelingen einer guten Lese und für einen guten Weinjahrgang. Für die Gabenbereitung brachten Winzer Trauben, Wein und Brot zum Altar, und Pfarrer Matthias Rusin sprach das Segensgebet. Steinbacher Winzer ermöglichen es mit ihrer Bereitschaft und ihrem Mitwirken, diesen Brauch der Traubenweihe jedes Jahr zu begehen. Sie gestalten den Festgottesdienst mit, verleihen ihm eine würdige Form und bieten danach kostenlos Wein zur Verköstigung an.
Viele Winzerfamilien fühlen sich mit dem Fest der Traubenweihe verbunden.
Annalena Werb war vor zwei und drei Jahren das Träubl madla und nahm nun an der Seite ihres Großvaters an der Feier teil. Ihre Nachfolgerin als Träublmadla ist seit 2011 Antonia Brech, deren Vater und Großvater Weinbau betreiben. Sie trug zu Beginn einen Prolog vor, den der frühere Pfarrer in Ebelsbach, Ottmar Pottler, verfasst hat. Pfarrer Rusin verglich in seiner Predigt den Weinberg mit dem Garten Gottes: Betrachte man die hügeligen Weinlagen, könne man die Mühe und Arbeit der Winzer ermessen. Lasse man seinen Blick über die Weinberge zur nahen Limbacher Wallfahrtskirche schweifen, betrachte die goldenen und blauen Weintrauben, die durch die Kraft der Sonne angenehm süß schmecken, so erfreue der Wein das Leben der Menschen, wie im Buch der Prediger erkannt worden sei.