Vor der Partie gegen Abtswind wiegt der Personalmangel beim Fußball-Landesligisten FC Sand schwerer als die erste Pleite der Saison.
Am heutigen Feiertag Mariä Himmelfahrt hat der 1. FC Sand einen heiß gehandelten Mitfavoriten auf die Meisterschaft der Fußball-Landesliga Nordwest zu Gast. Um 18.30 Uhr kommt der TSV Abtswind ins Seestadion.
Nach fünf Siegen zum Auftakt hat der FC Sand am vergangenen Sonntag in Pettstadt (1:3) seine erste Saisonniederlage erlitten. Nach einer 1:0-Pausenführung waren ein etwas zweifelhafter Handelfmeter, der zum Ausgleich führte, und eine Gelb-Rote Karte gegen René Finnemann zu viel für den FC, der danach dem gut aufgelegten SV das Spielgeschehen überlassen musste.
Torhüter als Feldspieler
"Die zahlreichen Ausfälle konnten wir einfach nicht kompensieren.
Notgedrungen mussten wir sogar Florian Gundelsheimer ohne Training einsetzen und zum Schluss hin auch unseren zweiten Torhüter Peter Kundmüller als Feldspieler bringen", sagte der Sander Trainer Bernd Eigner. Auch für das heutige Heimspiel scheint sich die Personallage nicht sonderlich gebessert zu haben. Einzig André Schmitt wird wieder zum Kader stoßen.
In der Begegnung zwischen dem Tabellenzweiten (15 Punkte) und dem Fünften (11) treffen zwei Mannschaften aufeinander, denen Experten in dieser Saison einiges zutrauen. Die Gäste, am Ende der zurückliegenden Spielrunde Dritter, haben sich gegenüber dem Vorjahr weiter verstärkt.
Abtswind unberechenbar
Mit den Unentschieden gegen Stegaurach und Baiersdorf sowie zuletzt der 0:1-Heimniederlage gegen Don Bosco Bamberg konnte Abtswind bisher aber noch nicht restlos überzeugen.
Seine drei Erfolge hat der TSV gegen Kleinrinderfeld, Pettstadt und Kitzingen eingefahren. Ein Indiz dafür, dass die Mannschaft aus dem westlichen Steigerwald derzeit nur schwer einzuschätzen ist.
Die sieben Saisontreffer der Gäste teilen sich sieben verschiedene Schützen. Torjäger Pascal Kamolz, der 2013/2014 25 Mal traf, hat noch Ladehemmung. Trotz der Niederlage gegen Don Bosco zählte er zusammen mit Tolga Arayici und der zweiten Spitze Jürgen Endres aber zu den besten Akteuren seines Teams.
"Die Niederlage in Pettstadt war für uns zur rechten Zeit ein Schuss vor den Bug", findet Eigner. "Spielerausfälle hin oder her. Aber wir haben dort auch nicht so gespielt, wie wir es können. Gegen Abtswind müssen wir ein paar Kohlen drauflegen", mahnt der FC-Coach.
Ein Himmelfahrtskommando
Die Hausherren sollten allerdings ihre Kräfte besser einteilen, denn bisher mussten sie im zweiten Durchgang wiederholt ihrem athletischen Spiel der ersten Halbzeit Tribut zollen.
Die Himmelfahrts-Partie ist für Sand wegweisend. Die Hausherren brauchen den Dreier, damit vor dem Treffen mit Spitzenreiter DJK Bamberg in einer Woche der Abstand zum Tabellenführer nicht zu groß wird. Ähnliches gilt jedoch auch für Abtswind, das die zweite Niederlage in Folge vermeiden will. Die Duelle der vergangenen Landesliga-Saison endeten im Seestadion mit einem 2:0-Sieg der Gäste, im Landkreis Kitzingen mit 1:0 für Sand.
Welcher seiner Spieler fit genug ist, um gegen den TSV die Kohlen aus dem Feuer zu holen, entscheidet Eigner kurzfristig. Im Grunde stellt sich die Mannschaft ja von selbst auf.
Sein Kommentar: "Unsere personelle Situation ist prekär. Jammern hilft jedoch nicht, wir müssen da durch und das Beste daraus machen. Ich hoffe trotz allem, dass die drei Zähler in Sand bleiben."
FC Sand: Biemer, Kundmüller - Finnemann, Gundelsheimer (?), Götz, Heyer, Leim, F. Pickel, J. Pickel, Rinbergas, Rippstein, D. Schlereth, Schmitt, Wieczorek, Wirth