Seit einem Jahr gibt es die Asylunterkunft der Regierung von Unterfranken in der einstigen Eberner Kaserne. Die Spendenbereitschaft der Bevölkerung hält an, aber die Helfer stoßen an ihre Grenzen. Die Post lieferte am Donnerstag Räder.
Postboten als Postpaten: Die Mobilität der Asylbewerber in den Blocks in der einstigen Kaserne erhöhten Zusteller aus den Stützpunkten Ebern, Ebrach, Eltmann, Haßfurt, Hofheim, Maroldsweisach und Schweinfurt, die gebrauchte Fahrräder zur Verfügung stellten. Die wurden ihrem Chef, dem aus Heubach stammenden Manfred Dinkel, bei der Übergabe förmlich aus der Hand gerissen wurden. "Ich war davon überzeugt, dass wir als Deutsche Post mit rund 200 Zustellern in unserer Region etwas auf die Beine stellen können", meinte mit Dinkel über Zweiräder, die "schon etwas länger ungenutzt in Schuppen und Garagen unserer Mitarbeiter herumstanden".
Und die "Posterer" rannten damit offene Türen ein: Bei Mitgliedern des Asylhelferkreises wie auch bei Robert Stoppa, dem Betreuer der Flüchtlingsunterkunft der Regierung von Unterfranken, die auf den Tag genau vor einem Jahr die ersten Schützlinge aufnahm.
Zeit für eine erste Zwischenbilanz. Das Zusammenleben von Menschen aus Syrien, Äthiopien, Somalia, Afghanistan, der Ukraine, Vietnam, Kosovo, Albanien und einem Kubaner klappt "hervorragend", wie Stoppa feststellt. "Es gibt null Probleme. Die Zusammenarbeit mit Caritas, Helferkreis, Polizei, Schulen, Kindergärten, der Awo, Ämtern und Bauhof funktioniert bestens und wir halten ständig Kontakt."
Als Beleg verweist Stoppa auf Erfahrungen aus anderen Standorten: "Schauen Sie sich mal diese Unterkünfte an . Da sticht unsere nicht nur optisch angenehm heraus." Und dies, obwohl das Quartier eigentlich überbelegt ist: Viele Familien hätten zwischenzeitlich Nachwuchs bekommen. "Nächste Wochen sind wir wieder 82 Leute, weil eine jetzt noch leer stehende Wohnung dann belegt wird."
Die Fluktuation beziffert Stoppa auf zwei bis fünf Personen pro Monat. "Entweder sie werden in ihre Heimatländer abgeschoben oder haben ihre Anerkennung erhalten und können sich eine eigene Wohnung suchen." So sei im August eine Familie nach Schweinfurt gezogen. Im Oktober folge die nächste.
Problemlos laufen die Integrationskurse durch das BfZ, sämtliche Kinder seien in Kindergärten oder Schulen untergebracht. Die 18- bis 25-Jährigen werden zur Berufsschule nach Haßfurt gefahren, um dort eine Berufsausbildung bzw. den Schulabschluss zu absolvieren.
Einige erledigen auch gemeinnützige Arbeiten: Bei der Awo, im städtischen Bauhof, als Putzfrau im Heim oder als Gärtner für die Außenanlagen. Ein Asylbewerber bekam sogar eine Arbeitserlaubnis und sei bei einer Firma fest angestellt. Stoppa: "Wir achten schon darauf, dass sie beschäftigt sind."
Woran mangelt es? Kinder-Fahrräder, Kinderwägen oder Fernseher wären schon hilfreich. Sabine Klüpfel vom Helferkreis fordert, dass das Rote Kreuz in Ebern eine Kleiderkammer einrichtet. "Gestern kamen die Leute von der Notunterkunft wegen Kleidung. 50 auf einen Schlag, das schaffen wir in unserem Kabuff im Keller nicht mehr."
Durch die neuen Zugänge würden sich sämtliche Termine, wie Arztbesuche oder Sprachkurse, überschlagen. Maria Zeheter: "Das verfolgt einen bis in den Schlaf ."
<< " Die Zusammenarbeit mit Caritas, Helferkreis, Polizei, Schulen, Kindergärten, der Awo, Ämtern und Bauhof funktioniert bestens und wir halten ständig Kontakt." >> - Komisch, die hatten doch für die eigene Bevölkerung noch nie ein offenes Ohr, geschweige denn Zeit? -Und plötzlich klappt`s mit noch mehr Bedürftigen prima? - komische Aussage!
<<" Die Spendenbereitschaft der Bevölkerung hält an, aber die Helfer stoßen an ihre Grenzen...." - Jetzt schon? Das macht mir Sorgen, denn die Flüchtlingsströme fangen gerade erst an und werden offensichtlich Jahre lang anhalten!
Wenn man jemandem hilft, so sollte das immer freiwillig geschehen und es sollte nicht zum Dauerzustand werden.
Wenn ich mir die Aussagen einiger Politiker der letzten Tagen so anhöre: "Das ist eine Riesenaufgabe für Deutschland und seine Bürger"! - "Jeder Deutsche wird aufgefordert jetzt unmittelbar Hilfe zu leisten"! - "Die Flüchtlingssituation wird noch Jahre lang anhalten, das stellt UNS vor gewaltige Herrausforderungen"! -
- Dann geschieht das weder freiwillig, noch ist ein Ende abzusehen, noch kann von den Helfern verlangen, das sie für einen langen Zeitraum ihr eigenes Leben vernachlässigen oder gar aufgeben. Viele der Helfer sind mit Herzblut bei der Sache, aber wie lange kann oder muss man soetwas aushalten?!
MfG
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