Quer durch Sri Lanka und zurück

1 Min
Heimische Fischer beim Flicken ihrer Fischernetze Fotos: Manfred Wagner
Heimische Fischer beim Flicken ihrer Fischernetze Fotos: Manfred Wagner
Diese heiligen Stätten der Buddhisten nennt man Dagobas oder Stupas. Sie dienen der Andacht .
Diese heiligen Stätten der Buddhisten nennt man Dagobas oder Stupas. Sie dienen der Andacht .
 
370 Meter hoch ragt dieser Monolith mitten in Sri Lanka gen Himmel. Wer schwindelfrei ist, kann ihn mittels Teppen und Leitern erklimmen.
370 Meter hoch ragt dieser Monolith mitten in Sri Lanka gen Himmel. Wer schwindelfrei ist, kann ihn mittels Teppen und Leitern erklimmen.
 
Affen gibt es nicht nur in den Nationalparks. Die munteren und manchmal richtig frechen Tiere sind fast allgegenwärtig.
Affen gibt es nicht nur in den Nationalparks. Die munteren und manchmal richtig frechen Tiere sind fast allgegenwärtig.
 
Überall im Land sieht man wildlebende Pfaue.
Überall im Land sieht man wildlebende Pfaue.
 
Vor allem im Norden der Insel verbreitet: Heilige Tempel der Hindus. Im Vordergrund Inge Wagner
Vor allem im Norden der Insel verbreitet: Heilige Tempel der Hindus. Im Vordergrund Inge Wagner
 
Morgenstund hat Gold im Mund. In ihrer schmucken Schuluniform radeln frühmorgens diese Mädchen in ihre Schule.
Morgenstund hat Gold im Mund. In ihrer schmucken Schuluniform radeln frühmorgens diese Mädchen in ihre Schule.
 
Gruppenbild mit einer deutschen Frau. Als die beiden Radler abends ein kleines Restaurant erreichen, dürfen sie dort nicht nur essen - die ganze Familie heißt sie willkommen. Wie die Einheimischen breiten sie ihre Isomatte und Schlafsack auf dem Boden aus - ihr Nachtlager.
Gruppenbild mit einer deutschen Frau. Als die beiden Radler abends ein kleines Restaurant erreichen, dürfen sie dort nicht nur essen - die ganze Familie heißt sie willkommen. Wie die Einheimischen breiten sie ihre Isomatte und Schlafsack auf dem Boden aus - ihr Nachtlager.
 
Holztransport wie anno dazumal: In abgelegenen Teilen Sri Lankas trifft man noch auf ursprüngliche Lebens- und Arbeitsverhältnisse.
Holztransport wie anno dazumal: In abgelegenen Teilen Sri Lankas trifft man noch auf ursprüngliche Lebens- und Arbeitsverhältnisse.
 
Abkühlung bei gut 30 Grad im Schatten sucht dieser Elefant in einem See. Die Radler begegnen ihm am Rande eines Nationalparks.
Abkühlung bei gut 30 Grad im Schatten sucht dieser Elefant in einem See. Die Radler begegnen ihm am Rande eines Nationalparks.
 
Mit seinem Fahrrad transportiert dieser Mann seine wertvolle Fracht: Kokosnüsse. Für umgerechnet 20 bis 30 Cent kann man sich an der köstlichen Kokosmilch einer solchen Nuss erfrischen.
Mit seinem Fahrrad transportiert dieser Mann seine wertvolle Fracht: Kokosnüsse. Für umgerechnet 20 bis 30 Cent kann man sich an der köstlichen Kokosmilch einer solchen Nuss erfrischen.
 
Prozessionen kennt man nicht nur im Christentum - auch im Hinduismus und Buddhismus sind die Festzüge ein wichtiger Teil des religiösen Lebens.
Prozessionen kennt man nicht nur im Christentum - auch im Hinduismus und Buddhismus sind die Festzüge ein wichtiger Teil des religiösen Lebens.
 
Der 14 Meter lange ruhende Buddha, an dem hier Inge Wagner vorbeiläuft, wurde vor über 1000 Jahren aus dem Felsen gehauen.
Der 14 Meter lange ruhende Buddha, an dem hier Inge Wagner vorbeiläuft, wurde vor über 1000 Jahren aus dem Felsen gehauen.
 
Erschreckende Zeugnisse der jüngsten Vergangenheit: Im Norden der Insel sieht man vielerorts im Bürgerkrieg zerstörte und zerschossene Häuser und Brücken.
Erschreckende Zeugnisse der jüngsten Vergangenheit: Im Norden der Insel sieht man vielerorts im Bürgerkrieg zerstörte und zerschossene Häuser und Brücken.
 
Diese heiligen Stätten der Buddhisten nennt man Dagobas oder Stupas. Sie dienen der Andacht.
Diese heiligen Stätten der Buddhisten nennt man Dagobas oder Stupas. Sie dienen der Andacht.
 
Vorsicht - stachelig! Das Stachelschwein wird in Sri Lanka manchmal als Haustier gehalten.
Vorsicht - stachelig! Das Stachelschwein wird in Sri Lanka manchmal als Haustier gehalten.
 
Ein 1500 Jahre altes, aus dem Fels gehauenes "Monument der Erleuchtung": Mit seiner rechten Hand den Weg weisend, lupft der Buddha mit der linken sein Gewand, um unbeschadet den Fluss der ewigen Wiedergeburt durchschreiten zu können.
Ein 1500 Jahre altes, aus dem Fels gehauenes "Monument der Erleuchtung": Mit seiner rechten Hand den Weg weisend, lupft der Buddha mit der linken sein Gewand, um unbeschadet den Fluss der ewigen Wiedergeburt durchschreiten zu können.
 

Radeln, wo vor wenigen Jahren noch der Krieg tobte. Wo heilige Kühe zwischen Hindutempeln und turmhohen Buddhastatuen grasen. Der Königsberger Manfred Wagner und seine Frau Inge fuhren 2000 Kilometer mit dem Fahrrad durch den Inselstaat im indischen Ozean.

Sri Lanka, ein Land der krassen Gegensätze: Chaotisches, großstädtisches Verkehrsgewühl ohne erkennbare Regeln neben endlosen und einsamen weißen Stränden - jahrtausendealte Denkmäler altasiatischer Kulturen neben riesigen naturbelassenen Nationalparks - ein vom Tourismus geprägter Süden neben dem vom erst kürzlich beendeten Bürgerkrieg malträtierten Norden.
Auf ihren Drahteseln kurvten Inge und Manfred Wagner aus Königsberg, beide 57, fünf Wochen lang rund 2000 Kilometer kreuz und quer durch das frühere Ceylon. Vom kalten deutschen Winter fliegen sie im Februar in ein Land nahe dem Äquator, wo schwüle Hitze herrscht. Schnell bemerkt das oft schwitzende Radelpaar mit den voll gepackten Rädern, dass die Menschen mit der dunklen Hautfarbe chronisch gut gelaunt sind. Zumeist ist das nicht gespielt oder aufgesetzt.
Fragen nach dem Weg oder einer Unterkunft werden von den stolzen Insulanern freundlich und geduldig beantwortet, in den kleinen Restaurants wird für Reis und scharfes Curry kein Touristenaufschlag erhoben.
Abseits der ausgetretenen Pfade kommen die Radler Land und Leuten nahe. Wie eh und je waschen sich die Menschen vor dem Essen die Hände, um anschließend ohne Besteck mit den Fingern herzhaft zuzugreifen. Ins Fluss- oder Meerwasser steigen die Einheimischen höchstens bis zum Oberschenkel, die Frauen bekleidet mit Sari, die Männer mit einem rockartigen Sarong. Bikinis oder Badeanzüge sind tabu - europäische Frauen, die in kleineren Orten mit ihrem Badeoutfit am hoteleigenen Swimmingpool liegen, dürfen sich nicht wundern, ausgiebig begafft zu werden.
Weiter geht es gen Norden: Gerade mal vier Jahre ist es her, dass dort ein schrecklicher Krieg tobte. Jahrzehntelang kämpften die Tamilen für einen eigenen Staat. Die Tour der Radler führt an zerstörten Häusern, Brücken und Wasserspeichern vorbei. An jeder Straßenkreuzung sind Soldaten postiert, das Gewehr im Anschlag. Es herrscht Friede, aber niemand weiß, wie lange. Die klagenden Schreie der wildlebenden Pfaue passen zu den Schildern neben der Straße, die vor nicht geräumten Minenfeldern warnen.
Seit mehr als zweitausend Jahren ist in Sir Lanka der Buddhismus etabliert. Allerorten sieht man orangefarben bekleidete Mönche. Staunend betrachten die Königsberger die 15 Meter hohen und uralten aus dem Fels gehauenen Buddhastatuen, die eine souveräne Ruhe und Überlegenheit ausstrahlen. Ähnlich hoch wie die mexikanischen Pyramiden ragen die glockenförmigen Dagobas, auch Stupas genannt, in den blauen Himmel. Die heiligen Stätten sind aus Abertausenden von Ziegelsteinen zusammengesetzt.
Im zentralen Hochland der einstigen britischen Kronkolonie besichtigen die Traveller ein Waisenhaus für Elefanten und direkt bei den Plantagen kaufen sie Tee ein, den wohl besten der Welt. Täglich hören sie die gleiche Frage: "Wohin geht die Reise?" Genau diese Frage stellt sich auch für den schönen Inselstaat im indischen Ozean.