In Eyrichshof ist der Parkplatz vor dem Gerätehaus mit einer Leine abgesperrt. Das ist unnötig, meinen nicht nur Anwohner.
Für Diskussion hatte die Parksituation am Feuerwehrgerätehaus schon mehrmals gesorgt - letztmals am 19. August 2015, als der Bauausschuss vor Ort war und Feuerwehrleute forderten, das Parken gegenüber der Ausfahrt zu untersagen. Stadtrat Rainer Kaffer (JL) hatte einen entsprechenden Antrag gestellt. Eine Zick-Zack-Linie gegenüber der Ausfahrt scheiterte aber aus rechtlichen Gründen. Insgesamt gesehen stelle das Ausfahren kein Problem dar, war die Auffassung des Bauausschusses.
Kürzlich wurde diese Zeitung auf den "Unsinn" aufmerksam gemacht, die Parkplätze am Feuerwehrhaus mit einer Flatterleine abzusperren, um zu verhindern, dass andere als Feuerwehrleute im Einsatz dort parken.
"Wenn die Feuerwehr mal einen Einsatz hat, stellen die ihre Autos meist auf der Straße ab, weil das Abmachen der Flatterleine scheinbar zu lange dauert", mutmaßt ein Bürger aus Eyrichshof.
Bürgermeister Jürgen Hennemann (SPD) sagte auf Anfrage, dass ihm und der Verwaltung derzeit keine Beschwerden bekannt sind. Der Parkplatz stehe allen Nutzern des Haues zur Verfügung und da müsse nichts geregelt werden. Die Hauptnutzer, Feuerwehr und Gesangverein, hätten das unter sich geklärt. Ihm sei bestätigt worden, dass diesbezüglich seit langer Zeit Einigkeit herrsche.
Heinz Henig, Vorsitzender des Gesangvereins, findet es nicht nötig, diese Plätze mit einer Flatterleine abzusperren. Wenn der Gesangverein seine Proben abhält, wird die Leine entfernt, sodass die Sänger ihre Autos abstellen können.
"Das ist Grund der Stadt und da sollte jeder parken können", sagt Henig, "und bei einem Alarm stehen die Autos der Feuerwehrleute meist auf der Straße."
Kommandant Manuel Prediger meint, dass die Parkplätze zum Feuerwehrhaus gehören. Andere hätten seiner Ansicht nach dort nichts zu suchen. Er befürchtet, dass das Parken auf den betreffenden Flächen überhand nehmen könnte, wenn nicht abgesperrt wäre. So um die zehn Einsätze habe die Feuerwehr Eyrichshof im Jahr.
Für Unsinn hält ein direkter Anlieger, Frank Weiher, die Absperrung. Er benötigt dort keinen Parkplatz, aber vielleicht könnte mal der eine oder andere Besucher der Anlieger sein Fahrzeug abstellen und müsste nicht auf der Straße stehen.
Gleicher Meinung ist Marko Meixner.
"Mir ist es persönlich egal, ob die Plätze abgesperrt werden oder nicht, wir parken unsere Autos auf dem eigenen Grundstück." Aber Sinn mache die Absperrung nicht wirklich, weil im Einsatzfall die meisten Wehrleute zu Fuß kämen. Er ist wie Frank Weiher der Meinung, dass Besucher dort kurzfristig parken könnten.
So richtig festlegen wollte sich der örtliche Stadtrat Rainer Kaffer zu dem Thema nicht. "Eigentlich sollten die Plätze für die Feuerwehr freigehalten werden", sagt er. Auf Vorhalt, ob das bei den wenigen "scharfen Einsätzen" der Eyrichshofer Feuerwehr sinnvoll ist, kommt er ins Grübeln. "Na ja, eigentlich ist es schon egal, ob die Plätze abgesperrt bleiben oder der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden.
Man kann es ja mal probieren und sehen wie es sich entwickelt."
Zweiter Bürgermeister Harald Pascher (FDP), Verkehrsreferent im Stadtrat, vertritt die Auffassung, dass die Flatterleine entfernt werden sollte. "Somit könnten auch andere Nutzer des Hauses, ohne die Leine abmachen zu müssen, dort parken. Ein weiterer Vorteil wäre, würde man den Pfosten an der Ausfahrt entfernen, das Feuerwehrfahrzeug wesentlich leichter aus- oder einfahren könnte." Wolle man nicht, dass auf den dortigen Parkflächen "privat geparkt" wird, könnte das durch ein Schild kundgetan werden. "Man sollte die Leine entfernen und sehen, wie es sich entwickelt. Gibt es wirklich echte Probleme, was ich nicht glaube, könnte man über eine Beschilderung nachdenken", so Harald Pascher.
Sein Fazit: "Ortsfremde würden sicherlich nicht dort parken. Sollten Anwohner diesen Platz zum Dauerparken nutzen, sollte ein vernünftiges, klärendes Gespräch ausreichend sein."