Ohne Johannes Eirich geht beim Adventskonzert nix

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Die Gesamtleitung des Konzerts lag in den Händen von Johannes Eirich. Fotos: Roland Mayer
Die Gesamtleitung des Konzerts lag in den Händen von Johannes Eirich.  Fotos: Roland Mayer
Ein Bläserchoral eröffnete das Konzert. Auch hier mischte Multiinstrumentalist Johannes Eirich (links) mit.
Ein Bläserchoral eröffnete das Konzert. Auch hier mischte Multiinstrumentalist Johannes Eirich (links) mit.
 
Das Zusammenspiel der Solisten und Chöre mit dem Orchester war bestens abgestimmt.
Das Zusammenspiel der Solisten und Chöre mit dem Orchester war bestens abgestimmt.
 
Die Solistin Sabine Zimmermann (Sopran)
Die Solistin Sabine Zimmermann (Sopran)
 

Der Kantor Johannes Eirich stemmt von Jahr zu Jahr ein Mammutprogramm, damit es mit den Adventskonzerten in Haßfurt und Ebelsbach klappt. Der Mann spielt Orgel, Posaune, ist Dirigent und organisiert auch den Rest der Veranstaltung.

18 Jahre lang, nämlich bis ins Jahr 2099 hinein, war Johannes Eirich als Kantor des katholischen Dekanats Ebern im Amt. Seit 2002 hatte er zusätzlich die Aufgaben des Kantors im Dekanat Haßfurt übernommen, was er heut noch ausübt.

In all diesen Jahren erbrachte er beachtenswerte Leistungen in der Kinder-, Jugend- und Erwachsenenchorarbeit. Johannes Eirich sieht die Hauptaufgabe eines Chores nicht in Auftritten bei Konzerten, sondern in der Liturgie bei Gottesdiensten, also in der Gebundenheit zur Kirche. Die Früchte der Chorarbeit zeigen sich jedes Jahr bei den Adventskonzerten, die Johannes Eirich in Haßfurt und in Ebelsbach aufführt.

Dort ist es seit 30 Jahren Brauch, jeweils am 3. Adventssonntag ein Konzert zu veranstalten. Anlass zu dieser jährlichen Veranstaltung war 1983 die Einweihung der neuen Orgel in der Kirche St. Magdalena, seitdem finden die Konzerte immer im Dezember statt. Dekanatskantor Johannes Eirich ist dabei schwer beschäftigt: Er leitet sowohl den St. Magdalenenchor Ebelsbach als auch den Haßfurter Chor St. Kilian, zusätzlich den Kinder- und Jugendchor Ebelsbach.

Soli, Chor und Orchester

Unter seiner Führung stimmten der Magdalenenchor Ebelsbach und der Haßfurter Chor St. Kilian, instrumental begleitet von einem Streich- und Holzbläserensemble aus Würzburg, in der Ebelsbacher Pfarrkirche St. Magdalena auf das bevorstehende Weihnachtsfest ein. Bei dem "Weihnachtsoratorium" handelt es sich um ein geistliches Werk für Soli, Chor und Orchester, das sich aus biblischen Worten und musikalischen Betrachtungen zusammensetzt. Zu hören waren vier Kantaten des barocken Komponisten Georg Philipp Telemann. Adventlich gehalten waren die Kantaten "Nun komm der Heiden Heiland" und "Machet die Tore weit", die Kantaten "In dulci jubilo" und "Lobt Gott ihr Christen allzugleich" verbreiteten weihnachtliche Stimmung.

Schon im Januar geht es weiter

Für Kantor Eirich gilt dabei stets der Spruch: Nach dem Konzert ist vor dem Konzert. Die Arbeit für die Adventskonzerte beginnen nämlich bereits im Januar. Da werden die ersten Stücke geübt, die "Anprobe" für das nächste Adventskonzert. Ab Sommer werden die Vorbereitungen intensiviert. Johannes Eirich richtet sich mit dem Konzertprogramm nach bestimmten Kriterien: Gibt es ein Jahresmotto? Jährt sich ein runder Geburtstag eines bedeutenden Komponisten? Wie hoch ist der Schwierigkeitsgrad? Kann das Stück von den Chören umgesetzt werden? Welche Orchesterbesetzung steht zur Verfügung? Hier hat Johannes Eirich eine "Stammtruppe" vom Orchester der Hochschule für Musik in Würzburg an der Hand, die mit wechselnder Besetzung jedes Jahr das Adventskonzert begleitet.

Improvisieren ist angebracht

Ein halbes Jahr vor dem Auftritt erhalten die Musiker von Johannes Eirich das geplantes Programm. Womit der Cheforganisator immer rechnen muss: Kurzfristige Absagen von Musikern oder Sängern, schwache Chorbesetzungen aufgrund beruflicher Gebundenheit oder aus gesundheitlichen Gründen. Erforderliche Umbesetzungen stören den Probenablauf und führen zu Rückschlägen bei der Vorbereitung. Doch Johannes Eirch zeigte sich bisher allen Herausforderungen gewachsen. "Ich stand schon mit zwei unterschiedlichen Programmheften in der Generalprobe, weil ich noch nicht wusste, welches Stück aufgeführt werden kann", erzählt Johannes Eirich schmunzelnd.

Bestens vorbereitet konnten alle Mitwirkenden heuer wieder überzeugen und die wohlklingenden Kantaten unterstrichen die Wirkung. Das Zusammenspiel zwischen den Solisten und Chören mit den Instrumentalisten war bestens abgestimmt. Mit den Solisten trat ein gewohnt solides und homogenes Ensemble auf. Die Anforderungen, die von den Kantaten an die Chöre gestellt wurden, erfüllten diese ausnahmslos. Der festliche, frohe und einstimmende Charakter der Advents- und Weihnachtsmusik wurde offenbar.

An der Orgel

Nach vielen Jahren war Johannes Eirich wieder an der Orgel zu hören und präsentierte sich als höchst professioneller und engagierter Solist. Anlässlich des Jubiläums "30 Jahre Orgel" bot sich eine Aufführung an, meinte Johannes Eirch. Zudem sei das Instrument in diesem Jahr neu renoviert worden, erklärt er. Außerdem waren in den Vorjahren die Werke programmfüllend, so dass kein Raum mehr für Orgelstücke blieb. Der Jugendchor und das Bläserensemble bereicherten das Programm mit adventlichen und weihnachtlichen Weisen.

Die Solisten Sabine Zimmermann (Sopran), Jutta Schubert-Friese (Alt), Stefan Köchig (Tenor) und Volker Jörg (Bass) sowie der Magdalenenchor Ebelsbach und der Chor St. Kilian Haßfurt wurden instrumental begleitet von Radoslawa Boneva, Ivan Vaglarow, Vladimir Turkin, Nicolai Leshenko (Violinen), Miroslaw Bojadziew (Viola), Sorin Muntenau (Cello), Camilo Goitia (Kontrabass), Erns Martin Eras, Vladimir Ginsburg (Oboen), Fabian Schnaidt (Fagott), Matthias Zull (Trompete), Florian Mayer (Continuo) und Peter Friese (Pauke). Die Gesamtleitung hatte Johannes Eirich