Der Maroldsweisacher Gemeindeteil Birkenfeld hat ein neues Enblem, das Kreisheimatpfleger Günter Lipp entworfen hat. Der Breitbandausbau im Dorf soll 2016 über die Bühne gehen.
Seit Dienstag hat der kleinste Marktflecken Bayerns, der Maroldsweisacher Gemeindeteil Birkenfeld, ein eigenes Ortswappen, das vom Heraldiker und Kreisheimatpfleger Günter Lipp aus Frickendorf geschaffen und in der Bürgerversammlung vorgestellt wurde. Bürgermeister Wolfram Thein (SPD) dankte Lipp, der sich nach der 1200-Jahr-Feier von Birkenfeld bereiterklärt hatte, den Jubilaren ein Ortswappen zu gestalten.
Der Heraldiker aus Frickendorf erläuterte den Bürgern die Entstehung eines Wappens. Lipp ist seit 50 Jahren in dem Metier tätig und hat mittlerweile 15 Kommunalwappen und 30 Ortswappen geschaffen. Er erklärte, dass vor rund einem Jahrzehnt der Trend aufkam, das jede Ortschaft ihr eigenes Wappen wollte. Lipp gab an, dass bei der Vorbesprechung viele Vorschläge gemacht werden, aber nicht alle Wünsche erfüllt werden könnten, weil heraldische Grundsätze eingehalten werden müssten.
Drei Adelsgeschlechter
In Birkenfeld stellte sich die Frage: Wie bringt man drei Adelsgeschlechter unter einen Hut?. Seiner Meinung nach ist eine optimale Lösung gefunden worden. Das neue Ortswappen zeige auf rotem Hintergrund neun schräg angeordnete Birkenblätter in Weiß und Gelb.
Wie Lipp erklärte, haben alle drei Adelsgeschlechter Hutten, Wöllwarth und Ortenburg rot in ihren Wappen, deshalb der rote Hintergrund. Die Zweitfarbe bei Wöllwarth ist gelb, bei beiden anderen weiß. Während die Farben die Adelsgeschlechter darstellen sollen, enthalten die Birkenblätter den Namen Birkenfeld. Bürgermeister Thein hatte ein Gegenstück zum Jubiläumswappen aus Holz schnitzen lassen, das nun an die Birkenfeld übergaben wurde.
Breitbandversorgung
Auch Birkenfeld bekommt vom Kuchen Breitbandversorgung ein Stück ab. Der Ort gehört zum Versorgungsgebiet Maroldsweisach und wird durch eine aus Thüringen kommende Leitung über zwei Knotenpunkte in Ermershausen und an der Biogasanlage bei Wasmuthhausen versorgt. Bürgermeister Thein erklärte, dass die ausführende Firma Süc//dacor aus Coburg über eine Glasfaserdirektleitung Frankfurt-Coburg verfüge und damit von Dritten unabhängig sei.
Die knapp 1,2 Millionen Euro teure Lösung für das Breitband im Markt Maroldsweisach wird mit 90 Prozent vom Staat bezuschusst, sodass die Gemeinde 200 000 Euro selbst aufbringen muss, die aber nicht auf die Grundstücksbesitzer umgelegt werden.
Wann in Birkenfeld die Verträge abgeschlossen werden können, werde ein grünes Plakat signalisieren, das für jedermann sichtbar an den Verteilerkästen angebracht wird, versprach der Bürgermeister. Spätestens im März 2016 soll es den Verträgen zufolge soweit sein. Die Interessenten müssen sich dann direkt mit dem Coburger Anbieter oder dem Vertragspartner Firma Keil aus Maroldsweisach in Verbindung setzen.
Dorferneuerung
Die punktuelle Dorferneuerung ist in Birkenfeld ein heißes Eisen. Schon vor einigen Jahren wollte man mit den Vorbereitungen beginnen. Heuer sollte es dann losgehen, aber laut Ausführungen des Bürgermeisters war an keine Förderung über dem Amt für ländliche Entwicklung zu kommen. Auch auf absehbare Zeit bestehe keine Aussicht, was viele Gemeinden ärgere.
Nun versucht Bürgermeister Thein, über das Programm "Städtebauförderung für kleinere Städte und Gemeinden" an die nötigen Gelder zu kommen, wie er bei der Zusammenkunft berichtete. Eine mit kleineren Änderungen versehene Planung wurde den Bürgern nochmals vorgestellt. Die Hauptpunkte in der fertigen Planung liegen um die Kirche, die alte Schule, das Ehrenmal, die Bushaltestelle und den alten Hochbehälter. Wie Eon-Bayernwerk mitteilte, hat man bei der punktuellen Dorferneuerung vor, gleich eine Strom-Erdverkabelung mit durchzuführen.
Wie der Bürgermeister weiter ausführte, verlor der Markt ind en vergangenen zehn Jahren zehn Prozent seiner Bewohner und hat heute noch 3343 Einwohner. Trotz aufgelegter Förderprogramme für Familien setze sich der rückläufige Trend fort. Zurzeit befinden sich 43 Asylsuchende in der Gemeinde.