Musik steht in Kirchaich für lebendiges Ehrenamt

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Der Musikverein in Kirchaich setzt auf seinen Nachwuchs, wie bei der Feier zum 60-jährigen Bestehen mehrfach betont wurde. Zum starken Nachwuchs der Blaskapelle im Oberauracher Gemeindeteil gehören Luana Geus (links) und Lina Burger (Zweite von links). Bei den Burgers liegt die Musik in der Familie: Papa Werner spielt das Saxophon und Mutter Elisabeth das Tenorhorn. Fotos: Sabine Weinbeer/Archiv
Der Musikverein in Kirchaich setzt auf seinen Nachwuchs, wie bei der Feier zum 60-jährigen Bestehen mehrfach betont wurde. Zum starken Nachwuchs der Blaskapelle im Oberauracher Gemeindeteil gehören Luana Geus (links) und Lina Burger (Zweite von links). Bei den Burgers liegt die Musik in der Familie: Papa Werner spielt das Saxophon und Mutter Elisabeth das Tenorhorn.  Fotos: Sabine Weinbeer/Archiv
Kristina Renner ist die erste Frau am Dirigentenpult der Blaskapelle Kirchaich. Sie hat das Orchester fest im Griff und kann die Musiker motivieren, wie das gute Abschneiden beim Wertungsspiel im Frühjahr zeigte.
Kristina Renner ist die erste Frau am Dirigentenpult der Blaskapelle Kirchaich. Sie hat das Orchester fest im Griff und kann die Musiker motivieren, wie das gute Abschneiden beim Wertungsspiel im Frühjahr zeigte.
 
Dass Musik jung erhält, bewiesen die beim Festkommers anwesenden Gründungsmitglieder, die sich mit der Vorstandschaft zum Erinnerungsbild stellten. Unser Bild zeigt von links Zweiten Vorsitzenden Manfred Schnellbächer, Hermann Hofmann, Dirigentin Kristina Renner, Vorsitzenden Ralf Dicker, Hermann Schäder, Theo Burger, Gerd Diroll, Josef Stretz und Reinhold Graser, der auch Ehrenvorsitzender des Vereins ist.
Dass Musik jung erhält, bewiesen die beim Festkommers anwesenden Gründungsmitglieder, die sich mit der Vorstandschaft zum Erinnerungsbild stellten. Unser Bild zeigt von links Zweiten Vorsitzenden Manfred Schnellbächer, Hermann Hofmann, Dirigentin Kristina Renner, Vorsitzenden Ralf Dicker, Hermann Schäder, Theo Burger, Gerd Diroll, Josef Stretz und Reinhold Graser, der auch Ehrenvorsitzender des Vereins ist.
 
Gut aufgestellt ist die Nachwuchsarbeit der Blaskapelle Kirchaich, das zeigten die Auszeichnungen für bis zu zehn Jahren aktives Musizieren. Dafür dankten der Kreisvorsitzende des Musikbundes, Peter Detsch, Dirigentin Kristina Renner, Vorsitzender Ralf Dicker (von links),Schirmherr Siegmund Kerker und Bürgermeister Thomas Sechser (von rechts).
Gut aufgestellt ist die Nachwuchsarbeit der Blaskapelle Kirchaich, das zeigten die Auszeichnungen für bis zu zehn Jahren aktives Musizieren. Dafür dankten der Kreisvorsitzende des Musikbundes, Peter Detsch, Dirigentin Kristina Renner, Vorsitzender Ralf Dicker (von links),Schirmherr Siegmund Kerker und Bürgermeister Thomas Sechser (von rechts).
 
Deutlich verstärkt hat sich in den letzten 20 Jahren offenbar der Frauenanteil in der Blaskapelle Kirchaich, wie die Ehrung für bis zu 25 Jahre aktiven Musizierens augenfällig machte.
Deutlich verstärkt hat sich in den letzten 20 Jahren offenbar der Frauenanteil in der Blaskapelle Kirchaich, wie die Ehrung für bis zu 25 Jahre aktiven Musizierens augenfällig machte.
 
Mindestens seit 30 Jahren sind diese Frauen und Männer aktive Musiker in Kirchaich. Hans Steinhäuser (Zweiter von links) spielt sogar schon seit 50 Jahren mit.
Mindestens seit 30 Jahren sind diese Frauen und Männer aktive Musiker in Kirchaich. Hans Steinhäuser (Zweiter von links) spielt sogar schon seit 50 Jahren mit.
 
Damit eine Musikkapelle funktioniert, braucht es Vorsitzende, Schriftführer, Kassiere und Dirigenten. Für langjährige Dienste in der Vorstandschaft wurden diese Stützen der Blaskapelle Kirchaich ausgezeichnet.
Damit eine Musikkapelle funktioniert, braucht es Vorsitzende, Schriftführer, Kassiere und Dirigenten. Für langjährige Dienste in der Vorstandschaft wurden diese Stützen der Blaskapelle Kirchaich ausgezeichnet.
 

Die Blaskapelle Kirchaich feierte ihr 60-jähriges Bestehen mit einem Kommersabend, Sternmarsch, Gottesdienst - und viel Musik.

1957 war in Kirchaich ein echtes Gründerjahr. Fast der gleiche Kreis junger Männer gründete damals die DJK Kirchaich und hob die Blaskapelle aus der Taufe, die am Wochenende ihr 60. Jubiläum feierte - wie schon die DJK vor einigen Wochen. Daher ging es am Wochenende in Kirchaich sehr musikalisch zu.

Mit einem Festkommers begannen die Feierlichkeiten am Freitag. Ein Verein besteht ja nicht einfach so, ein Musikverein schon gar nicht. Sechs Jahrzehnte lang kümmerten sich Funktionäre um die Organisation und sechs Jahrzehnte lang galt es, immer wieder junge Menschen zu motivieren, ein Instrument zu erlernen und dann regelmäßig zu üben und mit der Kapelle aufzutreten.

Dafür dankten Vorsitzender Ralf Dicker und Ehrenvorsitzender Werner Burger ihren Vorgängern im Amt und allen, die sich im Laufe der 60 Jahre im Musikverein engagierten. Ein ehrendes Totengedenken galt all denen, die im Laufe dieser Zeit verstorben sind, darunter auch dem ersten Dirigenten Erich Medelnek und dem Gründungsvorsitzenden Georg Schirm.

"Ohne Kapellen würde etwas fehlen", stellte Schirmherr Siegmund Kerker fest. In Kirchaich und darüber hinaus habe die Blaskapelle Kirchaich wichtige Akzente gesetzt. Er erinnerte an "grandiose Bezirksmusikfeste". Wenn er als Bürgermeister dem Kirchaicher Musikverein Großveranstaltungen übertragen habe, sei er sich immer sicher gewesen, dass "das wie am Schnürchen funktioniert".

Trotz des demographischen Wandels sei es dem Musikverein immer wieder gelungen, junge Menschen einzubinden und die Vorteile des Musizierens herauszustellen, denn "Musik entfaltet nicht nur das Talent, sondern auch die Persönlichkeit". Die Musikvereine seien ein Beispiel dafür, dass der ländliche Raum vor allem durch ehrenamtlichen Einsatz lebt.

Bürgermeister Thomas Sechser (CSU), selbst passionierter Blasmusiker, erklärte, dass es kaum ein schöneres Hobby gebe. Wer die Musik liebe, der investiere auch viel Zeit, erhalte aber auch viel zurück. Die Musikkapellen seien nicht wegzudenken aus dem Jahresablauf der Gemeinde, aus den weltlichen und kirchlichen Feiern. Die Blaskapelle Kirchaich pflege Traditionen und sei bekannt für die hohe Qualität. Eine Blaskapelle sei mehr als die Summe guter Solisten, es brauche die Harmonie, das blinde Verständnis mit dem Dirigenten und das gute Miteinander. Das hohe Niveau des Orchesters spreche für Hingabe und Fleiß aller Aktiven. Zudem sei es immer gelungen, diese Hingabe zur Musik neuen Generationen von Musikerinnen und Musikern weiterzugeben.

Pfarrer i.R. Ewald Thoma, der am Sonntag einen eindrucksvollen Jubiläumsgottesdienst gestaltete, dankte dem Musikverein für die zuverlässige Mitwirkung an den kirchlichen Veranstaltungen, denn "die Musik ist ein Weg, auf dem uns Gott berührt". Wie das Wort Gottes so könne man auch die Musik nicht nur mit den Ohren hören, sondern vor allem auch mit dem Herzen. Musik helfe über schwere Zeiten, nehme Sorgen und wirke oft sogar wie Medizin.

Auch die örtlichen Vereine gratulierten. Sie betonten das gute Miteinander.

Neben den besten Glückwünschen hatte der Kreisvorsitzende des Nordbayerischen Musikbundes, Peter Detsch, auch zahlreiche Ehrungen im Gepäck. Er würdigte sowohl die Nachwuchsmusiker als auch die langjährigen Aktiven. Zu einem guten Blasmusiker gehörten neben der Begabung vor allem der Wille zum Durchhalten und die Ausdauer beim Üben. Dass die Kirchaicher über diese Tugenden verfügen, hätten sie zuletzt beim Wertungsspiel gezeigt, bei dem sie in der Mittelstufe mit sehr gutem Erfolg abschnitten.


Zahlreiche Ehrungen

Wie gut die Nachwuchsarbeit funktioniert, zeigte sich bei der Überreichung der neu geschaffenen Mitgliedsnadel des Musikbundes für neue Musikerinnen und Musiker. Sie steckt jetzt am Revers von Sebastian Barthelmes, Moritz Heil, Melina Röder, Zoe Geus, Simon Hubert, Luise Graser und Elias Röder. Die Junior-Nadel für fünf Jahre aktives Musizieren erhielten Pascal Barthelmes, Luana Geus, Lina Burger und Jonas Wirth.

Seit zehn Jahren aktiv sind Johannes Metzner, Laura Wirth, Tina Zimmermann, Nina Pflaum, Marco Wirth, Franziska Stark und Selina Wirth.

Für 20 Jahre wurden ausgezeichnet: Elisabeth Burger, Andreas Metzner, Karina Schnellbächer, Martin Hornung, Kristina Renner, Christian Steinhäuser, Miriam Kundmüller und Tanja Schmitt.

Ein Vierteljahrhundert aktive Musiker sind Ralf Dicker, Petra Wolfschmidt, Michael Kundmüller, Stephan Zöcklein und Stephanie Metzner.

Seit 30 Jahren aktiv sind Gerald Burger, Judith Schmitt und Manfred Schnellbächer. Auf 40 Jahre bringen es Werner Burger, Alfred Kundmüller und Günther Wirth. Für ganze 50 Jahre als aktiver Musiker erhielt Hans Steinhäuser die Ehrennadel in Gold und einen extra Applaus.

Auch ein Musikverein funktioniert nicht ohne Vereinsfunktionäre und so wurden für Tätigkeit in der Vorstandschaft Karina Schnellbächer (zehn Jahre), Ralf Dicker und Manfred Schnellbächer (15 Jahre), Günter Wirth für 20 Jahre und Werner Burger für 25 Jahre ausgezeichnet.

Ein besonderes Dankeschön ging an die anwesenden Gründungsmitglieder Hermann Hofmann, Hermann Schäder, Theo Burger, Gerd Diroll, Josef Stretz und Reinhold Graser.

Den Ehrenabend umrahmten "Priesendorf Brass". Gäste aus der Umgebung hatten die Kirchaicher am Samstag zum Sternmarsch mit Gemeinschaftschor an der Linde, für die Abendunterhaltung sorgten zunächst die "Fidelen Weisbrunn" und dann "The Funky Chicken". Der Sonntag begann mit einem Freiluftgottesdienst am Festplatz, dem sich ein musikalischer Frühschoppen mit dem Musikverein Dankenfeld anschloss. Am Nachmittag gab der Musikverein Priesendorf ein Gastspiel, und den Ausklang bestritten die "Blechstreet Boys".