Am Viehhof ist die Gemeinde Theres wegen der schlechten Bausubstanz zum Handeln gezwungen, die Gebäude müssen zum Teil abgerissen werden.
Noch nie hat ein Bürger aus der Gemeinde
Theres das Förderprogramm zur Nutzung von Bausubstanz in den Ortskernen in Anspruch genommen. Dabei steht das Programm auf der Internetseite der Gemeinde und wird immer wieder im Mitteilungsblatt veröffentlicht. Bürgermeister Matthias Schneider möchte nun das Programm anpassen und dafür werben.
Ziel ist es, leerstehende Gebäude in der Gemeinde zu revitalisieren. Daher werden Investitionen zur Erhaltung und Nutzung vorhandener Bausubstanz, aber auch die Bebauung bisher ungenutzter Grundstücke im Altort und im Geltungsbereich von vor 1985 ausgewiesenen und erschlossenen Baugebieten unter bestimmten Bedingungen gefördert.
Mehr Fördergeld
In der Sitzung des Gemeinderats schlug Schneider unter anderem vor, die Höchstförderung anzuheben. Außerdem wollte er weitere Details klären. Nach einer ausführlichen Diskussion sagte er zu, in einer der nächsten Sitzungen einen neuen Entwurf vorzulegen. Die Frage des Zuhörers Sebastian Ahlstich aus Untertheres, ob er eine Förderung für die Sanierung eines leerstehenden Gebäudes erhalte, wenn er dieses anschließend vermiete, wurde aber schon jetzt abgelehnt.
Auch die Richtlinien der Gemeinde zur Förderung der Denkmalpflege standen auf dem Prüfstand. Das Gremium nahm den neuen Entwurf an, der am 1. Mai in Kraft tritt. Gefördert werden die Instandhaltung, Erhaltung, Sanierung und Freilegung von Denkmälern im Gemeindebereich. Dabei beträgt der Zuschuss für Einzelprojekte 15 Prozent des denkmalpflegerischen Mehraufwands, höchstens jedoch 7500 Euro. Allerdings sind die Zuschüsse freiwillige Leistungen, so dass kein Rechtsanspruch darauf besteht.
Eigentum der Gemeinde
Auf Antrag von Uwe Stühler wurde der Tagesordnungspunkt "Viehhof: Baumängel, Nutzung durch Dritte, notwendige Nutzungsuntersagungen wegen Sicherheitsmängeln und erforderliche Maßnahmen" öffentlich behandelt. Bürgermeister Schneider berichtete, dass sich das Areal im Eigentum der Gemeinde befindet und das Dach im nördlichen Teil eines unter Denkmal stehenden Wohnhauses beschädigt ist. Er werde Angebote zur Sanierung einholen und Zuschüsse beantragen. Die Nutzung des Gebäudeteils muss die Gemeinde daher untersagen.
Schneider erklärte auch, dass es für das Nebengebäude keinen Mietvertrag gibt; er weiß nicht, von wem es genutzt wird; auch hier muss die Nutzung untersagt werden. Die Remise wird von Vereinen genutzt, muss wegen der Schäden aber abgebrochen werden. Das Landratsamt stimmte zu, obwohl die Remise unter Denkmalschutz steht. Die Vereine werden angeschrieben, kündigte der Bürgermeister an, ihre Lager in der Remise und die angebauten Hütten auszuräumen.
Zum Antrag der Gemeinde, die Gemeindeverbindungsstraße zwischen Horhausen und Wonfurt und zwischen Horhausen und Dampfach sowie die Ortsdurchfahrt von Horhausen zur Kreisstraße umzuwidmen, hat sich Landrat Wilhelm Schneider geäußert. So hat er der Gemeinde geschrieben, dass der Antrag erst ausführlich faktisch und rechtlich gewürdigt werden muss. Der Antrag kann weitreichende Folgen haben: die politischen Gremien können Frage nach etwaigen Abstufungen von Kreisstraßen zu Gemeindeverbindungsstraßen stellen.
Entwurf für Gemeinschaftshaus
Die Gemeinde Theres plant, an einem Wettbewerb des "Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums" (ELER) teilzunehmen, um eine 50-prozentige Förderung für das geplante Dorf-Gemeinschaftshaus in Obertheres zu erhalten. Dazu braucht es bis September eine genehmigte Entwurfsplanung.
Der Arbeitskreis Dorferneuerung Buch hat mittlerweile die Kosten von 900 000 Euro auf 650 000 Euro senken können. Nachdem alle Arbeitskreise für die Dorferneuerungen in Obertheres und Buch getagt haben, findet am Montag, 15. Mai, eine gemeinsame Sitzung mit dem Gemeinderat statt, bei der die Projekte vorgestellt werden.
Demnächst werden in der Gemeinde Theres bei allen Grabsteinen in den Friedhöfen mechanische Standfestigkeitsprüfungen durchgeführt. An den Grabstellen, an denen die Steine locker sind, müssen die Besitzer damit rechnen, dass sie aufgefordert werden, das zu beheben.
Für den Kindergarten Obertheres wurden Elektro- sowie Maler- und Trockenarbeiten für die Schallschutzdecke in Höhe von 18 879 Euro vergeben.
Matthias Schneider teilte mit, dass der Musikverein Obertheres sich nicht mehr in der Lage sieht, die Kirchweih alleine auszurichten. Turnusgemäß wäre er 2021 an der Reihe.
Auch mit dem Thema Obdachlosigkeit muss sich ein Bürgermeister auseinandersetzen. Wie Matthias Schneider berichtete, musste er einem 18 Jahre alten Flüchtling kurz vor einem Wochenende eine Unterkunft besorgen. Dies glückte, weil sich der Helferkreis in Untertheres eingesetzt hat.