Der Gemeinderat Ebelsbach billigte den Haushalt 2013. Der Etat entwickelt sich laut Kämmerei zum Besseren, aber Luft bleibt kaum. Hohe Schulden drücken die Kommune weiterhin.
Ehe der Gemeinderat in die öffentliche Sitzung eintrat, nahm Bürgermeister Walter Ziegler (BNL) mit dem Gremium Besichtigungen vor, die in Zusammenhang mit der Tagesordnung standen. Besichtigt wurden der Kindergarten in Steinbach sowie der katholische und der evangelische Kindergarten in Ebelsbach, anschließend das Ebelsbacher Gemeindearchiv im Gleisenauer Schloss.
Mathias Bischof als Feldgeschworener vereidigt Nach der Vereidigung des neuen Feldgeschworenen Mathias Bischof standen Beratung und Beschlussfassung zum Haushaltsplan 2013 auf der Tagesordnung. Der Haushalt war bereits vor einer Woche mit den Mitgliedern des Finanzausschusses besprochen worden. Kämmerer Roland Gehring erläuterte die wichtigsten Eckpunkte.
Der Haushaltsplan für das Jahr 2013 wurde im Verwaltungshaushalt auf 5 777 831 Euro festgesetzt, im Vermögenshaushalt auf 1 997 467 Euro.
Unter Berücksichtigung der ordentlichen Tilgung von 304 383 Euro ergibt sich zum Jahresende 2013 ein Stand von 2 914 792 Euro an gemeindlichen Schulden. Ergänzt man diese Verbindlichkeiten um die anteiligen Schulden am Hauptschulverband und dem Zweckverband zur Abwasserbeseitigung Eltmann-Ebelsbach sowie den Vertrag mit einer Firma für den Grunderwerb und die Erschließung des Baugebietes "Oberer Schönberg", so ergibt sich zum Ende des laufenden Jahres 2013 ein voraussichtlicher Schuldenstand von 5 617 203 Euro.
Zusammenfassend stellte der Kämmerer jedoch fest, dass sich 2013 der Gemeindehaushalt insgesamt positiv entwickelt.
Eine Kinderkrippe entsteht im Kindergarten-Dachgeschoss Der Gemeinderat erteilte zwei Maßnahmen sein Einvernehmen zur Betreuung der Kleinkinder. Die derzeitigen Räume der Schulkindbetreuung im Dachgeschoss des evangelisch-lutherischen Kindergartens werden zur Kinderkrippe umgebaut. Aufgrund des erhöhten Bedarfs wird eine Gruppe für zehn Krippenkinder eingerichtet.
Hierzu wird der bestehende Schulkindbetreuungsraum mit dem Vorraum zusammengefasst und entsprechend umgebaut. Der erforderliche Schlafraum für die Kinder wird im ehemaligen Büro eingerichtet, das bestehende WC für die Bedürfnisse der Kinder umgebaut und mit einem Wickeltisch nachgerüstet.
Auch das Magdalenenhaus erfährt eine Nutzungsänderung zur Unterbringung einer Kindergartengruppe im Obergeschoss und eines Bastelraumes im Kellergeschoss durch die katholische Kirchenstiftung. Diese Nutzungsänderung wurde in Absprache mit der katholischen Kirchenstiftung, dem Kindergartenvorstand, der Gemeinde Ebelsbach und dem Landratsamt beantragt. Im Magdalenenhaus wird das alte Treppenhaus wieder geöffnet, damit ein direkter Zugang vom bestehenden Kindergartengebäude erfolgen kann. Der Gemeinderat stimmte beiden Bauanträgen zu.
Auch der Kindergarten in Steinbach wird unterstützt. Dort leisten Jahr für Jahr viele Helfer ehrenamtliche Arbeit. In diesem Jahr wurde eine Stützmauer errichtet, eine kleine Küche eingerichtet, neue Spielgeräte gebaut und aufgestellt sowie neue Türen eingebaut. Die Kosten wurden mit 6500 Euro veranschlagt.
Der Gemeinderat genehmigte eine erste Auszahlung in Höhe von 4000 Euro; die Restsumme wird nach Vorlage von Rechnungen ausbezahlt.
Kontroverse Die Standortsuche für Lagerhallen, die eine Schreinerei sowie ein Weinbaubetrieb bauen wollen, gestaltete sich als schwierig und führte zu teilweise heftigen Diskussionen. Eine Alternative sieht den Park- und Spielplatz hinter dem Gleisenauer Feuerwehrhaus als Standort vor, eine andere eine Vorhaltefläche für eine eventuelle Friedhofserweiterung. In beiden Fällen wäre eine Änderung des Bebauungsplanes nötig.
Als möglichen "Zankapfel" in Gleisenau erachteten mehrere Gemeinderäte die Fläche hinter dem Feuerwehrhaus, der Lagerhallenbau auf dem Parkplatz sei keine optimale Lösung, auch eine Rückversetzung in Richtung Bolzplatz berge Konfliktpotenzial.
Schließlich kam man überein, Alternativen zu suchen und eine Umsetzung der Baupläne abzuklären. Im Gespräch waren vor allem drei Möglichkeiten: ein Bauwerk hinter dem Feuerwehrhaus, zwei getrennte Gebäude an zwei verschiedenen Standorten und ein Bau der Lagerhallen in Verlängerung der Eichenleite.