Bundestagswahl 2017 - ein Ereignis in den klassischen Medien...und in Sozialen Netzwerken wie Facebook. Was wer so von sich gegeben hat, steht hier.
So eine Bundestagswahl nimmt nicht nur in den klassischen Medien wie Zeitung, Fernsehen oder Radio großen Raum ein. Auch im Internet, insbesondere auf Social-Media-Plattformen wie Facebook oder Twitter, wird vor, während und nach der Wahl fleißig "gepostet", "geliked", "geteilt" und kommentiert.
Im Wahlkreis Bad Kissingen, zu dem der Landkreis Haßberge gehört, haben am Wahlsonntag etliche Bürger, die Kandidaten selbst, Politiker sowie auch Hinz und Kunz Stellung bezogen, Wahlempfehlungen abgegeben, sich empört oder gefreut und sich zuweilen sonst wie bemerkbar gemacht.
Der CSU-Landtagsabgeordnete Steffen Vogel aus der Gemeinde Theres meldet sich am Wahltag mit einem Video auf Facebook zu Wort. Im Trainingsanzug steht er vor der Kamera und sagt: "Ich möchte, dass die Angie (
sprich: Äiindschie, die Red.) Bundeskanzlerin bleibt, deshalb: Zweitstimme CSU. Weil, diesen Schulz, den braucht ja wirklich kein Mensch." Und die Erststimme für "unsere Dorothee", fordert Vogel in dem Video weiter, während er ein Wahlplakat seiner Parteifreundin Dorothee Bär ausrollt. Die Ebelsbacherin ist als Direktkandidatin der CSU im Wahlkreis Bad Kissingen gestartet. Auch dafür, dass er einen Trainingsanzug trägt, liefert Vogel eine Erklärung: Nach der Wahl ist vor dem Sportabzeichen - selbiges legt der Thereser dann prompt auch ab und berichtet davon ebenfalls auf Facebook - ohne Wahlbezug diesmal.
Dorothee Bär selbst hat am Sonntagvormittag ein Bild von sich bei der Stimmabgabe veröffentlicht, dazu schreibt sie: "So. Gewählt. War ganz einfach. Tut nicht weh und stärkt unsere Demokratie." Bis zum Abend sammelt die Politikerin damit rund 370 "Likes" und Reaktionen sowie zahlreiche Kommentare und Glückwünsche von anderen Nutzern ein.
Ergebnisse verfolgen
Die SPD-Kandidatin Sabine Dittmar, die nach Bär die meisten Stimmen der insgesamt sieben Direktkandidaten sammelt, tut es Bär gleich, lässt sich bei der Stimmabgabe fotografieren und schreibt auf Facebook: "So - meine Bürgerpflicht ist getan.
Nachher geht's nach Bad Kissingen (...)Und heute Abend gemeinsam mit Genossinnen u. Genossen dann die Ergebnisse verfolgen."
Eben diese Ergebnisse gefallen am Abend weder der CSU/CDU noch der SPD: Als Folge der ersten Stimmenauszählungen und damit verbundenen Hochrechnungen kommt bei den beiden etablierten Parteien kaum Feierlaune auf, um 20 Uhr steht die Union aus CDU/CSU bei rund 33 Prozent (ein Minus von fast neun Prozent gegenüber 2013), die SPD bei rund 21 Prozent (minus rund fünf Prozent). "Nicht berauschend" ist dazu ein Kommentar, der an diesem Abend öfter bei Facebook und auch Twitter zu lesen ist.
Auf der
Facebook-Seite des Fränkischen Tags wird unterdessen von Seitenbesuchern moniert, dass der FT das Foto eines Stimmzettels in der Wahlkabine geschossen und veröffentlicht hat. Dies sei verboten. Der FT sei ein schlechts Vorbild. Mag sein. Nachdem aber der Stimmzettel unausgefüllt zu sehen ist und auch niemand den Fränkischen Tag aufgehalten hat, bleibt es wohl allen erspart, dass die Bundestagswahl 2017 wiederholt werden muss.