Rauhenebrach lässt ein Kanalkataster anfertigen. Das optimiert die ganze Anlage. Das Millionenprojekt Klärwerk startet.
Das Rauhenebracher Abwasser beschäftigte den Gemeinderat nach der Sondersitzung der vergangenen Woche auch in der regulären Sitzung am Dienstagabend im Rathaus in Untersteinbach. Neben dem geplanten Umbau der Kläranlage Prölsdorf ging es um die Erstellung eines Kanalkatasters.
Befahrung mit der Kamera
Was es mit diesem Kanalkataster auf sich hat, erläuterte Ingenieur Hans-Joachim Brandt vom Planungsbüro SRP (Zeil). Ein Kanalkataster zu erstellen bedeutet, dass die Kanäle gespült und dann kamerabefahren werden. Dabei wird der Zustand von Kanälen, Schächten und Hausanschlüssen geprüft und aufgezeichnet, so dass die Gemeinde am Ende einen kompletten Zustandsbericht und damit eine verlässliche Planungsbasis für die weitere Pflege und Instandhaltung des Abwassernetzes hat.
45 Kilometer Kanäle verbinden die Einwohner Rauhenebrachs mit der Kläranlage in Prölsdorf.
In der Gemeinderatssitzung am Dienstag beschloss der Gemeinderat, dieses Kanalkataster im Laufe der nächsten Jahre erstellen zu lassen. Zuschüsse gibt es für Maßnahmen, die bis 31. Dezember 2018 abgeschlossen werden. Rauhenebrach steigt heuer mit den ersten 20 Kilometern ein, und zwar mit den Abwassersammlern und mit den Druckleitungen zwischen den Gemeindeteilen. Anschließend sollen die Ortsnetze angegangen werden. Durch die Verteilung auf mehrere Haushaltsjahre sollte es gelingen, die Maßnahme zu realisieren, "ohne an der Gebührenschraube zu drehen", sagte Bürgermeister Matthias Bäuerlein (FW). Der Gemeinderat stimmte dem Vorgehen zu.
Alles noch heuer
Im Frühjahr ausgeschrieben und auch in diesem Jahr noch abgeschlossen werden soll der Umbau der Kläranlage
in Prölsdorf. Auch diesen Umbau erläuterte Hans-Joachim Brandt.
In der Technik hat sich gegenüber den ersten Überlegungen des Gemeinderates vor drei Jahren einiges geändert. Anstelle einer Teichanlage werden jetzt zwei Stahlbetonbehälter mit einem Innendurchmesser von 20,5 Metern und einer Höhe von 4,8 Metern errichtet. Belüftet werden sollen sie durch energiesparende Plattenbelüfter. Weil diese flächig ausgelegt sind, kann in allen Prozessphasen auf Rührwerke verzichtet werden.
Auch das Misch- und Ausgleichsbecken wird in Stahlbeton-Systembauweise errichtet und mit einer Belüftung zur Umwälzung ausgestattet.
Dieses System macht die Anlage flexibel bei Zulaufschwankungen, reduziert die Gerüche und verbessert den Schlammindex, was sich auf die Kosten der Klärschlammentsorgung auswirkt.
Alle Betonbecken werden so gebaut, dass nach dem Geländeausgleich die Beckenwände etwa 1,20 Meter aus dem Gelände herausragen. So besteht direkter Zugang zu allen technischen Einrichtungen ohne Geländer und Brücken. Die für die Anlage erforderliche Schaltanlage sowie Gebläse werden in Fertiggaragen in unmittelbarer Nähe zu den Becken untergebracht.
Anlage wird teurer
Vor allem wegen Preissteigerungen in der Elektrotechnik in den vergangenen drei Jahren verteuert sich die Anlage um etwa 20 Prozent auf 1,24 Millionen Euro. Allerdings bedeuten die Veränderungen auch geringere Folgekosten im Dauerbetrieb der Kläranlage.
Weitere knapp 200 000 Euro müssen für Modernisierungen und Umbauten in Einleitungsbauwerke im Vorfeld der Kläranlage investiert werden. Der Gemeinderat genehmigte die vorgeschlagene Umplanung der Kläranlage und beauftragte das Planungsbüro, das Projekt auszuschreiben. "Unser Ziel ist es, die Anlage heuer komplett zu bauen", so Bürgermeister Bäuerlein.
sw
Schnelles Internet
Online Auch Rauhenebrach will das Programm "Bayern W-Lan 5" umsetzen, mit dem der Freistaat in jeder Kommune zwei öffentliche Hotspots finanziert. Bürgermeister Matthias Bäuerlein bat die Gemeinderatsmitglieder, bis zur nächsten Sitzung Vorschläge für die Standorte zu machen.
Voraussetzung ist ein öffentliches Gebäude, von dem aus das W-Lan angeboten werden kann.
Nachwuchs Schließlich informierte der Bürgermeister auch über die Kleinsten der Gemeinde. Die Geburtenzahlen bewegen sich in den letzten Jahren um die 25 Kinder. 74 Kinder besuchen derzeit den Kindergarten Untersteinbach, 19 den in Geusfeld und 18 den Kindergarten Prölsdorf. 84 davon sind "Regelkinder", also zwischen drei und sechs Jahren alt, und 27 sind jünger als drei.