"Geierwally" überzeugt in Haßfurt

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Eine tolle Vorstellung boten die Schauspieler Ursula Gumbsch, Stephan Bach und Elena Weber (von links) bei der Vorstellung "Die Geierwally" des Theaters im Gärtnerviertel Bamberg, das die Theaterwerkstatt Haßfurt im Weinhaus Schaffner in Haßfurt präsentierte.
Eine tolle Vorstellung boten die Schauspieler Ursula Gumbsch, Stephan Bach und Elena Weber (von links) bei der Vorstellung "Die Geierwally" des Theaters im Gärtnerviertel Bamberg, das die Theaterwerkstatt Haßfurt im Weinhaus Schaffner in Haßfurt präsentierte.
Eine tolle Vorstellung boten die Schauspieler Elena Weber, Stephan Bach und Ursula Gumbsch (von links) bei der Vorstellung "Die Geierwally" des Theaters im Gärtnerviertel Bamberg, das die Theaterwerkstatt Haßfurt im Weinhaus Schaffner in Haßfurt präsentierte.
Eine tolle Vorstellung boten die Schauspieler Elena Weber, Stephan Bach und Ursula Gumbsch (von links) bei der Vorstellung "Die Geierwally" des Theaters im Gärtnerviertel Bamberg, das die Theaterwerkstatt Haßfurt im Weinhaus Schaffner in Haßfurt präsentierte.
 
Stephan Bach glänzt besonders als polternder Vater der Geierwally (Elena Weber, im Bild), aber auch als Städter, der den "Gipfel" des Lebens im Biertrinken sieht.
Stephan Bach glänzt besonders als polternder Vater der Geierwally (Elena Weber, im Bild), aber auch als Städter, der den "Gipfel" des Lebens im Biertrinken sieht.
 
 
Elena Weber geht in der Rolle der "Geierwally" geradezu auf.
Elena Weber geht in der Rolle der "Geierwally" geradezu auf.
 
Ursula Gumbsch glänzt in jeder ihrer acht Rollen, besonders aber als verzweifelter, die Augen verdrehender Hirtenbub.
Ursula Gumbsch glänzt in jeder ihrer acht Rollen, besonders aber als verzweifelter, die Augen verdrehender Hirtenbub.
 

Im Weinhaus Schaffner war die Vorstellung der "Geierwally" durch die Theaterwerkstatt Haßfurt ein Erlebnis: kreiert auf kleinem Raum mit wenigen Mitteln.

In Haßfurt hat das Weinhaus Schaffner die Zusammenarbeit mit der Theaterwerkstatt Haßfurt fortgesetzt. Nach der erfolgreichen Premiere 2016 präsentierten Renee und Sabine Büchner "Die Geierwally" des Theaters im Gärtnerviertel Bamberg. Von der ersten Vorstellung und dem Ambiente war das Publikum begeistert.

"Wir freuen uns, dass das Ehepaar Büchner hier in seinem Geschäft einen neuen Spielort geschaffen hat", sagte die Regisseurin beider Theater, Nina Lorenz. "Weil die beiden Vorstellungen schnell ausverkauft waren, haben wir noch eine dritte Vorstellung am 23. Juli im schönen Innenhof angesetzt."

Für das Schauspiel hatten Renee und Sabine Büchner ihr Geschäft leergeräumt, 60 Stühle aufgestellt und boten ihren Gästen Spezialitäten an. Schließlich spielt das Theaterstück aus der Feder von Theresia Walser - Tochter Martin Walsers, der im April zum Literaturfestival nach Haßfurt kommt - und Karl-Heinz Ott im Wirtshaus. Als Bühne diente ein kleiner Raum zwischen altem und neuen Geschäft. Als Requisiten reichten zwei Leitern, drei Stühle, einige Kleidungsstücke und zwei Scheinwerfer.


Rahmenhandlung im Wirtshaus

Im Mittelpunkt stehen die Schauspieler Elena Weber, Stephan Bach und Ursula Gumbsch, die als "Städter" ins Gebirge fahren, die alte Geschichte von der "Geierwally" aus dem Roman von Wilhelmine von Hillern erzählen und daraus Szenen spielen. Die Geschichte der Tiroler Rebellin Walburga Stromminger, die wie ein Bub aufgezogen wird, einen Geier aus dem Nest holt, ihn aufzieht und folglich den Namen "Geierwally" erhält. Sie bietet dem Vater die Stirn, verschmäht den vom ihm ausgesuchten Mann und liebt verzweifelt den Bären-Joseph.

Es ist die Geschichte einer Frau, die sich als "einzig denkendes Wesen" empfindet und die Märtyrerin werden will, "weil eine Märtyrerin das Stärkste ist, was man geworden sein kann, weil man als Märtyrerin einen Willen hat, der an nichts zerbricht, und alle anderen stehen angesichts so einer Märtyrerin-Größe klein da."

Die drei Schauspieler meisterten ihre schwierige Aufgabe hervorragend: durch kurze Kostüm- und Szenenwechsel, hauptsächlich aber durch ihre überragenden Leistungen. Elena Weber spielt nicht, sie ist die unbeugsame "Geierwally", die ihre Gefühle nicht versteckt, auch wenn sie fast daran zerbricht; die tobt, schreit und an ihre Grenzen geht.

Ursula Gumbsch wiederum glänzt in jeder ihrer acht Rollen, besonders auch als schmeichelnder Werber um die Gunst der "Geierwally". Stephan Bach gewinnt die Zuschauer vor allem als polternder Vater, aber auch als Städter, der den "Gipfel" des Lebens im Biertrinken sieht. Insgesamt besticht die von Nina Lorenz inszenierte Aufführung durch Humor, Ironie und Tragik, so dass die Zuschauer am Ende mit Beifall nicht geizten.

"Ich finde es großartig, wie die Schauspieler die Bühne und die Emotionen wechselten und wie sie mit den kargen Mitteln Illusionen weckten", lobte Franz Wölfel und ergänzte: "René Büchner und seine Frau haben die Innenstadt von Haßfurt auf ganz originelle Art und Weise bereichert!"

Karten für die Vorstellung am 23. Juli sind ab April unter Tel. 09521/1714 erhältlich.