140 Jahre gibt es die Feuerwehr in Ebelsbach. Dieses Jubiläum war Anlass für die Aktiven, den Feuerwehrverein und die Gemeinde für ein Fest. Pfarrer Mathias Rusin zelebrierte im Gerätehaus einen Festgottesdienst, dem viele Ebelsbacher beiwohnten und so ihre Verbundenheit und Wertschätzung ausdrückten. Im Laufe des Festbetriebs zeigten die Feuerwehrleute ihren ausgezeichneten Ausbildungsstand bei Technischer Hilfeleistung und Höhenrettung. Die Fahrzeug- und Geräteausstellung sorgte bei manchem Kind für glänzende Augen.
Das Evangelium vom guten Hirten passe zum Feuerwehrjubiläum, meinte Pfarrer Rusin. Die Feuerwehrleute würden ihr Leben riskieren, um andere zu retten; bei den Einsätzen beweisen sie Mut und Tapferkeit.
Der Pfarrer zog den Vergleich mit Jesus als dem guten Hirten, der sein Leben für die Menschen geopfert hat. Die Erlebnisse als Feuerwehrmann seien nicht immer einfach, vor allem wenn man an Grenzen stößt und Menschen sterben sieht. Das Motto der Feuerwehr "Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr" sei mehr als eine nette Tradition, denn es zeige, dass der Dienst für den Nächsten auch Dienst für Gott sei.
Meilensteine der Feuerwehrgeschichte Kommandant Christian Glückert zeigte in einem knappen Rückblick Meilensteine in der Feuerwehrgeschichte auf. Die Freiwillige Feuerwehr Ebelsbach wurde 1873 mit dem Kommandanten Johann Baptist Melber gegründet.
Ihm folgten weitere 14 Kommandanten. Bis 1945 war die Wehr mit einer großen Doppelhanddruckspritze ausgestattet. 1945 erhielt sie eine ausgediente Tragkraftspritze TS6 aus Luftschutzbeständen, die an den verschiedensten Stellen untergebracht war.
1956 verfügten die Helfer dann über eine neue TS8, die erst im alten Feuerwehrhaus an der Schlossmauer stand und anschließend in eine Barracke an der Maingasse kam. Von dort wurde die gesamte Feuerwehr mit Einrichtung 1967 in die Garagen an der jetzigen Mittelschule verlegt. 1969 kaufte die Gemeinde zur Verbesserung des Brandschutzes und zur Sicherung des waldbrandgefährdeten Ebelsberggebiets einen Unimog, mit dem die Mannschaft im eigenen Fahrdienst ausgebildet wurde.
Im Herbst 1973 begannen die Aktiven der Wehr, in Eigenleistung ein neues Feuerwehrhaus in der Schützenstraße zu bauen, nachdem der Gemeinderat die Umstellung der Wehrausrüstung auf ein Löschgruppenfahrzeug LF8 beschlossen hatte. Es stand bereits 1974 im neuen Gerätehaus.
Ebelsbach wuchs an, immer mehr Menschen wohnten hier, und so schafften die Verantwortlichen 1992 ein HLF16 an, das man selbst restaurierte. Das Fahrzeug, Kombination aus Tanklöschfahrzeug und Rüstwagen, gewährleistete seinerzeit den umfassenden Brandschutz. 1997 kam ein Mehrzweckfahrzeug dazu, und die Fahrzeuge waren auf zwei Standorte verteilt: dem Feuerwehrhaus in der Schützenstraße und einer Halle im Bauhof.
2004 folgte das neue Gerätehaus - nun eine angemessene Unterkunft für eine gut ausgestattete Truppe mit einem zeitgemäßen Fahrzeugpark.
Neue Anforderungen in moderneren Zeiten Lange Zeit kümmerten sich die Helfer hauptsächlich um den Brandschutz. Mit den Jahren veränderten sich die Aufgaben, denn die Wehr ist auch auf den Straßen zu Unfällen unterschiedlichster Art unterwegs. Die Technische Hilfeleistung erfordert erweiterte Ausbildung. Um den neuen Anforderungen gerecht zu werden, wurden ein Hilfslöschfahrzeug und eine Drehleiter angeschafft. 2011 erfolgte der Kauf eines neuen Löschfahrzeugs (LF 20).
Seit 16 Jahren gibt es die Jugendfeuerwehr, und das sichert der Wehr den Nachwuchs. Die jungen Menschen werden an die Aufgaben der Feuerwehr herangeführt werden.
Kommandant Glückert wies darauf hin, dass die Feuerwehr auch zum kulturellen und gesellschaftlichen Leben in der Gemeinde beiträgt.
"Die Bürgerinnen und Bürger wissen, dass man sich auf die Feuerwehr verlassen kann", lobte Bürgermeister Walter Ziegler den unschätzbaren Dienst für die Mitmenschen zum Schutz von Leben und Gesundheit, von Hab und Gut. Der Gemeinde sei es gelungen, die Feuerwehr mit modernen Fahrzeugen auszustatten und ein Gerätehaus mit ansprechenden Gemeinschaftsräumen zu errichten. Bürgersinn und und Verantwortungsgefühl zeigen die Feuerwehrleute, wenn es gilt, Brände zu löschen, Unfallopfer zu bergen oder gefährliche Substanzen zu entsorgen.
Wenn man auf die Geschichte der Feuerwehr blicke, falle der große Wandel auf, der sich insbesondere in den letzten Jahrzehnten im Feuerwehrwesen vollzogen habe, erklärte Ziegler.
Kreisbrandmeister Martin Horn überbrachte die Grüße von Kreisbrandrat Ralf Dressel und Kreisbrandinspektor Peter Pfaff. In Ebelsbach, so Horn, werde seit Generationen Hilfe geleistet. Heute verfüge die Feuerwehr über einen beachtlichen Fuhrpark und moderne Geräte. Für eine Hilfeleistung seien Menschen unverzichtbar, denn ohne eine ausgebildete Mannschaft funktioniere es nicht. Er zollte den Feuerwehrleuten Respekt, die ihre Freizeit opfern, um anderen zu helfen.