Eltmanner Realschüler haben den Markt im Griff

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Bei Märkten wie hier bei der "Wallburg-Weihnacht" verkaufte die Schülerfirma ihre ersten Taschen.
Bei Märkten wie hier bei der "Wallburg-Weihnacht" verkaufte die Schülerfirma ihre ersten Taschen.
Die Abteilungsleiter Laura Wiesneth (Verwaltung), Christian Knoblach (Marketing), Cheyn Taylor (Produktion) und Annalena Benkert (Vorstandsvorsitzende) gaben ihre Berichte ab (von links). Fotos: Günther Geiling
Die Abteilungsleiter Laura Wiesneth (Verwaltung), Christian Knoblach (Marketing), Cheyn Taylor (Produktion) und Annalena Benkert (Vorstandsvorsitzende) gaben ihre Berichte ab (von links). Fotos: Günther Geiling
 
Die Produktionsabteilung überreichte dem "Wirtschaftspaten" Matthias Münch von "FinnComfort" zum Dank einige Produkte: von links Fabian Rügheimer, Matthias Münch, Vorstandsvorsitzende Annalena Benkert, Salome Helbig und Cheyn Taylor.
Die Produktionsabteilung überreichte dem "Wirtschaftspaten" Matthias Münch von "FinnComfort" zum Dank einige Produkte: von links Fabian Rügheimer, Matthias Münch, Vorstandsvorsitzende Annalena Benkert, Salome Helbig und Cheyn Taylor.
 

Einer Gruppe der Eltmanner Wallburg-Realschule hat eine Aktiengesellschaft gegründet und übt sich im Handel mit fairen Taschen. Der Erfolg lässt nicht auf sich warten.

Eltmann"Mit der Schülerfirma erleben wir Wirtschaft hautnah und werden darauf vorbereitet, wie es zukünftig für uns in der Arbeitswelt laufen könnte", sagte Annalena Benkert bei der 1. Jahresversammlung der Schülerfirma "#back2bags"vor den "Aktionären", Eltern und beteiligten Personen aus der Wirtschaft. Annalena Benkert ist die Vorstandsvorsitzende des jungen Unternehmens mit Sitz an der Eltmanner Realschule.
Die Wallburg-Realschule hat mit ihren Schülerfirmen der letzten Jahre immer wieder auf sich aufmerksam gemacht. Die Produktpalette reichte von Christbaumschmuck und Schlüsselanhängern über ein Kochbuch bis zu eigenen Hausaufgabenheften.


Fairness bei der Produktion

Annalena Benkert erinnerte an den Anspruch als "Faitrade-School". So sei man auf der Suche nach fair gehandelten Jute- und Turnbeuteln auf einen Bericht im "Fränkischen Tag" über ähnliche Taschen für den Bundestag gestoßen, und die Firma "better fashion rEvolution" in Kemmern habe dazu den regionalen Bezug erfüllt.
"Für uns war es damals sehr wichtig, mit unseren Taschen ein Zeichen für faire Produktion mit fairen Löhnen zu setzen. Außerdem wird bei der Produktion auf schwermetallhaltige Farben verzichtet", betonte die Vorstandsvorsitzende.
Sie stellte heraus, welche Vorteile das Programm "Junior" der deutschen Wirtschaft für die Schüler bringe. Unter dem Motto "learning by doing" vermittle es Schlüsselqualifikationen, wie das Arbeiten im Team oder die Kommunikationsfähigkeit, baue das praktische Wissen in die Wirtschaft aus und schaffe eine kleine Basis in Sachen unternehmerischen Handelns.


Realistische Bedingungen

"Unsere Unternehmensgründung erfolgt wie in der Realität. Wir mussten uns registrieren und eine Bestätigung unserer Eltern einreichen, da wir noch nicht volljährig sind, aber ja ein richtiges Unternehmen führen wollen", machte Laura Wiesneth deutlich, die Leiterin der Verwaltungsabteilung.
Dabei musste man als erstes prüfen, ob der Name der Schülerfirma in Deutschland auch wirklich noch nicht vertreten sei. "Erst wenn der Junior-Firmenname und die Geschäftsidee genehmigt sind, wird das Unternehmen eröffnet und wir bekommen die Aktien zugeschickt, die wir anschließend verkaufen dürfen."
Marketingleiter Christian Knoblach wies darauf hin, dass das erste große Projekt im Weihnachtsgeschäft gelegen habe und man bei den Weihnachtsmärkten in Eltmann und Haßfurt aufgetreten sei. Hier habe man gute Erfolge erzielt. Da die Firma erhalten bleibe, gehe man als nächstes Märkte wie den Korbmarkt in Sand oder den Frühlingsmarkt in Burgebrach an. Außerdem seien neue Motive für den Mutter- und Vatertag in der Entwicklung. Ebenso wolle man das Taschensortiment erweitern. Bisher habe man über 400 Taschen absetzen können.
Die Produktionsabteilung, so deren Leiter Cheyn Taylor, sei vorrangig für die Beschaffung der Taschen, Beutel, Schablonen, Farben und weiteres Zubehör verantwortlich. Das Hauptgeschäft sei aber das Bedrucken der Taschen. Dabei habe sich herausgestellt, dass die PC-Programme doch sehr kostenintensiv seien. Zum Glück habe masn Unterstützung von Firmenvertretern erhalten.
Die Bedeutung der Buchführung und Finanzabteilung stellte Melissa Pfeufer heraus, denn es müssten alle Einnahmen und Ausgaben eingetragen und gebucht werden. "Wir kontrollieren ebenso die Kontoauszüge unseres Bankkontos bei der Sparkasse. Dadurch können wir feststellen, wie viel Geld wir für weitere Einkäufe zur Verfügung haben." Eine weitere wichtige Aufgabe sei es gewesen, den richtigen Preis für eine Tasche zu kalkulieren.


Anteilsscheine verkauft

Bei ihrem Überblick über die derzeitigen Finanzen wies sie vor den "Aktionären" auf den Verkauf von Anteilscheinen hin. Mit diesem Kapital habe man den Einkauf von Rohstoffen abgedeckt. Da das Weihnachtsgeschäft sehr positiv war, hätten die Einnahmen aus dem Dezember die bisher getätigten Ausgaben decken können.
Pressesprecher Jonas Kundmüller sah es als seine Aufgabe an, Informationen, Neuigkeiten und aktuelle Entwicklungen auf der Schulhomepage, aber auch in der Lokalpresse zu veröffentlichen. Damit möchte man die Aktionäre und mögliche Kunden auf dem aktuellen Stand halten.
Lehrerin Susanne Müller, zuständig für die Schülerfirma, zollte ihren 16 Schülern große Anerkennung für ihre Arbeit. "Während draußen neue Firmen oft vier bis sechs Monate benötigen, um einen Namen zu finden, muss es ja hier sehr schnell gehen." Dass dies alles so geklappt habe, verdanke man ohne Zweifel auch den "Wirtschaftspaten" v. "Ohne dieses Engagement aus der Wirtschaft wäre es alles in diesem engen Zeitrahmen gar nicht möglich. "Es fasziniert mich, dass die Unterstützung aus der Wirtschaft für unsere Schule so groß ist."