Der Winter trumpfte am Montag kräftig auf, aber der Kreis Haßberge kam damit ohne Probleme zurecht. Auf dem Main sieht es anders aus.
Da braute sich etwas zusammen. Schon in den frühen Morgenstunden wurden die Autofahrer am Montag vor Eisregen gewarnt. Es kann gefährlich werden auf den Straßen, hieß es. Wer nicht unbedingt fahren muss, solle sein Auto lieber stehen lassen. Und Fußgänger sollten besser im Haus bleiben, als eine Rutschpartie auf den Gehwegen riskieren.
In der Tat: Das westliche und mittlere Unterfranken traf es heftig. Viele Unfälle und Stillstand sogar auf der Autobahn. Das ließ nichts Gutes für den Kreis Haßberge erwarten. Aber: Zwar regnete es in den Vormittagsstunden, und auf dem kalten Boden wurde es stellenweise eisig. Aber insgesamt kam der Landkreis Haßberge glimpflich davon.
Die Polizei registrierte keinen einzigen Unfall. "Bei uns im Bereich war gar nichts", sagte ein Sprecher der Inspektion Haßfurt. Sein Kollege in der Inspektion in Ebern äußerte sich ähnlich: "Wir haben keinen Unfall gehabt."
Dass die Autofahrer sicher unterwegs sein konnten, haben sie den Straßenmeistereien zu verdanken. Alle Dienststellen waren mit ihren Streufahrzeugen auch schon vorbeugend unterwegs, wie der Leiter der Autobahnmeisterei Knetzgau, Dieter Gonnert, für die A 70, der Straßenmeister Otto Stark für die Kreisstraßen sowie der Leiter der Straßenmeisterei in Zeil, Franz Diem, für die Bundes- und Staatsstraßen übereinstimmend auf Anfrage bestätigten. Es habe "keine Probleme" (Gonnert) gegeben. Es sei "alles frei" (Stark) gewesen, weil die Streufahrzeuge "rechtzeitig unterwegs" (Diem) waren.
Auf dem Main
Ein bisschen anders sieht es für die Schifffahrt aus. Auf dem Main schwimmen die Eisbrocken. Das Bild hat sich in den vergangenen Tagen nicht verändert. Die Schifffahrt im Kreis Haßberge läuft zwar, wie das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt in Schweinfurt, das auch für den Kreis Haßberge zuständig ist, am Montag auf Anfrage unseres Portals bestätigte. Allerdings: In Bamberg ist für die Richtung Donau fahrenden Schiffe Schluss, und deshalb sind auch kaum Schiffe unterwegs. Der Main-Donau-Kanal ist wegen seiner Eisschicht nach wie vor gesperrt. "Wir bringen die Schiffe bis zum Hafen Bamberg", und dort gingen sie in Warteposition, schilderte Helko Fröhner, der stellvertretende Leiter der Schweinfurter Behörde, die Lage auf dem Fluss.
Laut dem amtlichen Eisbericht hat der Main im Landkreis Haßberge aktuell den Status "behindert". Das bedeutet: Die Schiffe können fahren (bis Bamberg), weil Eisbrecher die Fahrrinne frei halten. Die Schleusen sind in Betrieb, allerdings nicht in der Nacht.
Die beiden Eisbrecher sind laut Helko Fröhner pausenlos im Einsatz, allerdings nur am Tag, wenn die Sicht es zulässt. Bei Nacht wäre die Arbeit auf dem Main zu gefährlich für die Eisbrecher und deren Besatzungen.
Ein besonderes Augenmerk muss das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt auf die Schleusen legen. Hier stauen sich an den Toren bisweilen die Eisbrocken. Sie werden beim Schleusvorgang in die Wasserkammern und bis an die Tore gespült.
Das kann die Tore blockieren. Damit die schweren Tore ohne Probleme bewegt werden können, müssen die Eisbrocken dort weggeschoben werden. Diese kräfteraubende Arbeiten erledigen die Mitarbeiter der Behörde. Allerdings sind sie nicht pausenlos vor Ort, sondern fahren zu den Schleusentoren, wenn es nötig ist, um mit Stangen die Eisschollen aus dem Weg zu schieben. Das geht an die Substanz. Aber "als Wasserbauer sollte man ohnehin nicht zu schmächtig sein", meint Helko Fröhner mit einem Lächeln.
Eine Prognose darüber, wann sich die Schifffahrt auf dem Main wieder normalisiert, wollte der stellvertretende Amtsleiter am Montag nicht wagen. Zwar sind steigende Temperaturen vorausgesagt. Jedoch lässt sich noch nicht vorhersagen, wann sich das konkret auf den Main und die Schifffahrt dort auswirkt.