In der ehemaligen Bundeswehrkaserne in Ebern könnte eine Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber entstehen. Die Stadt soll auf Wunsch der Regierung von Unterfranken Platz für etwa 100 Asylbewerber schaffen.
Ebern könnte schon bald weitaus multikultureller werden. Die Regierung von Unterfranken und die Stadt verhandeln aktuell über die Nutzung eines früheren Mannschaftsgebäudes im Gewerbegebiet "Alte Kaserne" als Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber. Etwa 100 Personen könnten dort Unterschlupf finden.
Auf Anfrage des FT bestätigt Bürgermeister Robert Herrmann (CSU), dass die Bezirksregierung und der Landrat mit diesem Anliegen an die Stadt Ebern herangetreten seien. Die steigenden Flüchtlingsströme stellten die Behörden zunehmend vor Probleme, da geeignete Unterkünfte fehlen. Seit etwa vier Wochen gebe es Gespräche, an denen verschiedene Gremien beteiligt seien. "Eine Entscheidung ist aber noch nicht gefallen," betont der Bürgermeister mehrfach: "Wir sind noch in der Prüfungsphase."
Bürgerkriege sind schuld Die Bürgerkriege in Nahost, in Afghanistan, dem Irak oder Syrien sind schuld. Immer mehr Flüchtlinge begehren Asyl. Die Anhebung des Taschengelds für Asylbewerber macht Deutschland auch für Menschen aus den Balkanländern attraktiv, selbst wenn deren Asylanträge kaum Aussicht haben, bewilligt zu werden. Auch diese Anträge müssen geprüft und die Bewerber untergebracht werden.
Akute Raumnot Die Abteilung für Sicherheit, Kommunales und Soziales bei der Regierung, die für die Verteilung der Antragssteller über die Region zuständig ist, hat seit vielen Jahren keinen so starken Anstieg an Asylbewerbern mehr verzeichnet und klagt daher seit Monaten über akute Raumnot.
Im Kreis Haßberge gibt es zurzeit drei Gemeinschaftsunterkünfte für Asylbewerber. Die Größte davon in Zeil, und zwei weitere in der Eltmanner Pension Maintal und im Stadtteil Dippach. Zusammengenommen sind dort, laut Auskunft von der Pressesprecherin beim Landratsamt, Monika Göhr, zurzeit 131 Personen aus mehr als 20 Herkunftsländern untergebracht sind. Weitere zehn Personen seien in Zeil, Eltmann und Haßfurt dezentral untergekommen.
Wachsende Flüchtlingsproblematik Bei diesen Personen handle es sich um Asylbewerber, aber auch um abgelehnte Asylbewerber. Zum Vergleich: Ende 2010 waren es 128 und Ende 2011 insgesamt 138 Personen. Bürgermeister Herrmann macht auf die wachsende Flüchtlingsproblematik, auf die vielen zerrissenen Familien in den kriegsgeschüttelten Nahoststaaten aufmerksam, weshalb man helfen müsse. "Man sieht die große Not", sagt er, und eine Entscheidung müsse so schnell wie möglich fallen. Die Stadt würde das Gebäude als Unterkunft an den Freistaat vermieten.
Zuvor allerdings sei zu klären, welche baulichen Investitionen in dem seit Jahren leer stehenden Gebäude nötig wären. Bei den Vorüberlegungen darf nach Ansicht des Bürgermeisters auch "eine gewisse Betreuung" nicht vergessen werden. So gelte es zu prüfen, inwieweit die Kirchen und sozialen Einrichtungen sich einbringen können. "Mit dem Asylverfahren direkt hätten wir nichts zu tun," versichert der Bürgermeister.
Er ist sich bewusst, dass solch eine Unterkunft auf ein "gewisses Misstrauen" in der Bevölkerung stoßen werde. Erste kritische Nachfragen habe es bereits gegeben. Sein Zeiler Kollege Thomas Stadelmann (SPD) allerdings habe ihm versichert, dass es in der Stadt am Main keine nennenswerten Probleme mit den dortigen Asylbewerbern gibt. Dort seien die Asylbewerber direkt in der Wohnsiedlung untergebracht. In der Kaserne dagegen fänden sich in unmittelbarer Nachbarschaft Gewerbebetriebe. "Noch sind wir zu keinem endgültigen Ergebnis gekommen," wiederholt der Bürgermeister, und man werde die Bevölkerung informieren
Asylbewerber aktuell Derzeit sind im Kreis 131 Personen untergebracht. Sie stammen aus folgenden Herkunftsländern:
Äthiopien 17, Russische Föderation 16, Vietnam 13, Irak 12, Pakistan 12, Afghanistan 11, Syrien 10, Iran 9, Türkei 7, Kosovo 5, Kuba 5, Armenien 4, China 4, Aserbaidschan 2, Kasachstan 2, Weißrussland 2, Somalia, Sudan, Ukraine und Serbien je 1. Bei fünf Personen ist die Staatsangehörigkeit ungeklärt.
Asyl in Deutschland Der Ablauf eines Asylverfahrens ist gesetzlich festgeschrieben. Politisch Verfolgte erhalten nach Artikel 16a Grundgesetz Asyl, soweit sie nicht aus der EU oder einem sonstigen sogenannten sicheren Drittstaat kommen oder soweit nicht ein anderes Land im EU-Raum für sie zuständig ist. Politisch Verfolgten kann Schutz entsprechend der Genfer Flüchtlingskonvention gewährt werden.
Das Asylverfahren kann wenige Wochen, aber auch mehrere Jahre dauern. Für die Prüfung der Verfolgungsgründe ist das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge mit Hauptsitz in Nürnberg zuständig.
Die Antragsteller werden anfangs in "Aufnahmelagern", später überwiegend in Gemeinschaftsunterkünften untergebracht. Für sie besteht Residenzpflicht und im ersten Jahr des Aufenthalts gilt ein absolutes Arbeitsverbot.
Am Ende des Asylverfahrens steht die Anerkennung als Asylant mit einem dauerhaften Bleiberecht, die "Duldung" oder aber die Abschiebung.
Der Caritasverband für den Kreis Haßberge betreibt eine Migrationsberatungsstelle. Sie begleitet Asylverfahren, übersetzt Amtsbescheide und bietet Hilfe beim Ausfüllen von Formularen und im Umgang mit Behörden, vermittelt Rechtsbeistände und Nachbarschaftshilfe und ermöglicht Deutschkurse. Aber auch die Information und Aufklärung der Bevölkerung über die Situation von ausländischen Flüchtlingen nimmt sich die Stelle an.
sich wohl wie in den meisten Fällen in Wirklichkeit um Wirtschaftsflüchtlinge die heutzutage bei uns Asyl beantragen.
Es wird bestimmt nicht lange dauern bis sie sich dann über die menschenunwürdige Unterbringung beschweren.
"Als Wirtschaftsflüchtling (auch: Wohlstandsflüchtling) wird im weitesten Sinne eine Person bezeichnet, die ihre Heimat verlässt, um ihre wirtschaftliche Lage zu verbessern. Wirtschaftsflüchtlinge sind keine Flüchtlinge im Sinne des UNHCR sowie im Sinne der Gesetze vieler Länder und haben in der Regel kein Recht auf Asyl und Niederlassung. "
Quelle Wikipedia
Daraus folgend ergibt sich für diese Menschen (früher oder später) die Abschiebung. Für die Dauer ihres Aufenthalts mit ungeklärtem Status erfolgt die Unterbringung und dazu ein Taschengeld von seit diesem Sommer 134€.
Wie man damit nun seine wirtschaftliche Lage verbessern kann (und somit den Begriff des Wirtschaftsflüchtling erfüllen) ist mir ein Rätsel.
Wer immer noch alle Flüchtlinge über einen Kamm scheren mag ohne zu bedenken, was diese Menschen erdulden müssen, dem ist einfach nicht zu helfen.
Und wer jetzt meint, mich wieder als naiv, weltfremd, kleines Mädchen, Gutmensch usw. beschimpfen zu müssen dem sei gesagt, dass es mir egal ist. Und auf so Kommentare wie: Jaja, solange bis es dich selbst betrifft, vor der eigenen Haustür. Kann ich nur sagen: Es beträfe mich selbst.
....da bin ich jetzt mal gespannt auf die Reaktionen...