Das Eberner Friedrich-Rückert-Gymnasium nahm erstmals an einem bundesweiten Vergleich des Diercke-Atlas' teil. Der Schulbeste hat die Chance, in die Endausscheidung zu kommen, die in Braunschweig stattfindet. Ein gleichnamiges Spiel hat er schon als Preis.
"Schüler scheitern bereits am Stadtplan", titelte der Fränkische Tag am Mittwoch aufgrund des Ergebnisses einer neuen Pisa-Studie, wonach 15-Jährige beim Finden der besten Busverbindung und des richtigen Zugtickets überfordert sind. Fast schien es, als wollte das Eberner Friedrich-Rückert-Gymnasiums (FRG) den Gegenbeweis antreten. Doch der Termin für die Preisübergabe an die Sieger eines Geo-Wettbewerbes, den der Verlag des Diercke-Atlas' seit 14 Jahren mit rund 280 000 Teilnehmern bundesweit veranstaltet, stand schon lange vor Bekanntgabe der neuesten Pisa-Studie fest.
Und sie kennen sich aus, in ihrer Region und in der Welt, die Friedrich-Rückert-Gymnasiasten. Das zeigten sie bei der Premieren-Teilnahme, wie der Fachbetreuer für Geographie, Thomas Steinmetz, im Gespräch mit unserer Zeitung feststellte.
"Das waren zum Teil skurrile Fragen, die auch so manchen Lehrer vor Probleme stellten." Und auch so manchen Zeitungsredakteur: "Wie heißen die Wälder in den Subtropen, die als Seitenstreifen an Flüssen wachsen?", lautete eine Aufgabe, an der auch Leon Schönecker (14) scheiterte, der als Schulbester mit 25 von 29 Punkten auf Platz 1 landete.
Seine Arbeit wird nun zur Auswertung an die Landesjury gemeldet und hat damit die Chance am 23. Mai in Braunschweig am Bundesentscheid teilzunehmen. Die richtige Antwort wäre Galeriewald gewesen.
Aber ansonsten kennt sich Leon aus. Mit Stadtplänen, Karten-Maßstäben, Topografien. "Auf stummen Karten galt es, die Nachbarländer von Deutschland oder auch die US-Staaten einzutragen", sagte Steinmetz.
"Erdkunde ist zwar ein Nebenfach, aber es dient der Lebensbewältigung.
Es ist von Vorteil, wenn man auch in Zeiten von Navis eine Karten lesen kann", lobte Direktor Klauspeter Schmidt . Denn: "Erdkunde ist mehr als ein bisschen Länderkunde, dabei geht es um Klimawandel und Bodenschätze - und ist damit ein echtes Zukunftsfach."
Nach der gelungenen Premiere werde künftig jedes Jahr am Wettbewerb teilgenommen.