Ebern taucht ein in neue Hallenbad-Ära

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Offizielle Schlüsselübergabe: Bürgermeister Hennemann, Peter Kuhn, Christian Lanzinger von der Kplan AG und Landrat Schneider (von links).
Offizielle Schlüsselübergabe: Bürgermeister Hennemann, Peter Kuhn, Christian Lanzinger von der Kplan AG und Landrat Schneider (von links).
Noch sind Schuhe im Barfuß-Bereich erlaubt.
Noch sind Schuhe im Barfuß-Bereich erlaubt.
 
Auch der Eber Lützel freut sich aufs nasse Vergnügen und die Badekappe schon übergezogen.
Auch der Eber Lützel freut sich aufs nasse Vergnügen und die Badekappe schon übergezogen.
 
Pater Theiler bei der Weihe, wobei er den Landrat duschte.
Pater Theiler bei der Weihe, wobei er den Landrat duschte.
 
Viele Gäset waren zur segnung gekommen.
Viele Gäset waren zur segnung gekommen.
 
Die Segnung nahmen Pfarrer Bernd Grosser und Pater Rudolf Theiler vor.
Die Segnung nahmen Pfarrer Bernd Grosser und Pater Rudolf Theiler vor.
 
Auch das Fernsehen war dabei.
Auch das Fernsehen war dabei.
 
Retter in der Not: DLRG-Schwimmer holten die ersten Badegäste aus dem Becken.
Retter in der Not: DLRG-Schwimmer holten die ersten Badegäste aus dem Becken.
 
Landrat und Bürgermeister waren in besten Händen.
Landrat und Bürgermeister waren in besten Händen.
 
Gemeinsam abgetaucht: Landrat und Bürgermeister.
Gemeinsam abgetaucht: Landrat und Bürgermeister.
 
Neue Perspektiven eröffnen sich vom Dach des Hallenbades.
Neue Perspektiven eröffnen sich vom Dach des Hallenbades.
 
Das Kinderbecken.
Das Kinderbecken.
 
Klaus Hanke, der Leiter des Schwimmbad.-Teams.
Klaus Hanke, der Leiter des Schwimmbad.-Teams.
 
Das Wasser wurde schon eingelassen, als die Handwerker noch fleißig am Schaffen waren.
Das Wasser wurde schon eingelassen, als die Handwerker noch fleißig am Schaffen waren.
 
 
 
Ob sich die Kritiker mit der Fassadengestaltung noch anfreunden?
Ob sich die Kritiker mit der Fassadengestaltung noch anfreunden?
 
Es gibt nämlich Leute, denen es gefällt.
Es gibt nämlich Leute, denen es gefällt.
 
 
 
 
 
alles Fotos: Ralf Kestel
alles Fotos: Ralf Kestel
 
Der Untergrund sorgt gleich zu Beginn für Kopfzerbrechen und Mehrkosten.
Der Untergrund sorgt gleich zu Beginn für Kopfzerbrechen und Mehrkosten.
 

Die Arbeiten in der neuen Eberner Anlage sind abgeschlossen, jetzt folgen noch die Tests, Abnahmen und Überprüfungen.

Dass ihm der Köpfer als letzte Amtshandlung versagt blieb, ist hinlänglich bekannt und erklärt. Es reichte nur noch zum Spatenstich. Als Landrat hat Rudolf Handwerker (CSU) den Bau des neuen Hallenbades zwar maßgeblich auf den Weg gebracht, das Badevergnügen blieb ihm aber versagt. Und das galt fast auch für seinen Nachfolger Wilhelm Schneider (CSU) trotz der Einweihung am Mittwochnachmittag.

Die Becken sind seit rund acht Wochen gefüllt (und dicht), das Wasser auf angenehme 28 Grad erwärmt. Aber Eberns Wasserratten und Schulklassen müssen sich noch gedulden. "Ende September" dürfte die fünfjährige Durststrecke für die Badefreunde zu Ende sein, schätzt Ralf Röckelein vom Hochbauamt des Landkreises. "Die Sicherheitskonzepte und jeder Feuerlöscher müssen noch abgenommen werden."

Die Unwägbarkeiten im Vorfeld spielten neben der Freude über die Fertigstellung auch eine gewichtige Rolle in den Ansprachen. Das ging sogar soweit, dass Geschäftsführer Peter Kuhn von BaurConsult wagte dem Landrat zu widersprechen. Der hatte nämlich erklärt, dass "das Planen und Bauen so eines neuen Hallenbades gar nicht so einfach ist". Dazu Kuhn: "Das Planen schon, das Bauen nicht. Ich hätte die Schlüsselübergabe gerne ein Jahr früher erledigt."

Womit die Zeitverzögerung als eines von vielen Problemen angesprochen war. Landrat Wilhelm Schneider fielen aber noch einige mehr ein: die Standortsuche, die Probleme mit der Standfestigkeit des Untergrundes, die Namensgebung, die Finanzierung. Die finanzielle Aufteilung.

Dabei erinnerte Schneider daran, dass Alt-Landrat Rudolf Handwerker und MdL Steffen Vogel (beide CSU) im Finanzministerium nochmals eine Sonderförderung herausholten, so dass der Freistaat fast zwei Millionen Euro zuschoss. Der so gewonnenen Liquidität folgte die Insolvenz einer Firma, die gepfuscht hatte. Schneider: "Diese Panne ärgert mich heute noch."

Doch die Probleme sind seit Mittwoch passé und Schneider machte zusammen mit Bürgermeister Jürgen Hennemann (SPD) den "Freudensprung ins kühle Nass", den er Schülern und Badegästen in den nächsten Wochen verhieß.

Und die meisten der Gäste, die der Segnung durch die Pfarrer Bernd Grosser und Rudolf Theiler beiwohnten, wären gerne hinterher gehupft ob der drückenden Schwüle in der neuen Schwimmhalle.

Aber sie müssen sich noch gedulden. Genauso wie die Schulklassen und Badegäste samt Vereinen, denen 45 Prozent der Nutzung vorbehalten bleibt. Dazu stellte Bürgermeister Hennemann klar: "Die Schulnutzung hat Vorrang." Und der Bürgermeister wunderte sich, dass "das Bad noch gar nicht offen ist, aber schon geklagt wird, dass es zu selten offen hat".


Hohes Defizit aufgeladen

Hennemann gab zu bedenken, dass "wir als Stadt 1200 Stunden im Jahr haben, davon sind 720 für die Öffentlichkeit und 480 für die Vereine vorgesehen". Und dabei "müssen wir auch die Kosten im Blick behalten". Denn allein mit den Betriebskosten halse sich die Stadt mindestens 180 000 Euro an Defizit auf. Zusammen mit dem Freibad lasten somit allein durch die Bäder 480 000 Euro auf dem städtischen Haushalt, die "erst einmal aufgebracht werden müssen". Auch sei ein Parallelbetrieb von Frei- und Hallenbad nicht machbar.

Hennemann hielt die jetzt gewählten Öffnungszeiten für ein Angebot, das jeden Badefreund anspreche und versprach: "Wenn wir die ersten Erfahrungen gesammelt haben, wird über die Sinnhaftigkeit neu nachgedacht."

Lob kam vom Präsidenten der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG), Hans Hubert Hatje: "Wenn nur alle Kommunen so viel Weitblick für die Generationen danach hätten." Stattdessen seien Bäderschließungen an der Tagesordnung mit der Folge, dass immer weniger Jugendliche schwimmen können.