"Es war ohne Zweifel ein gutes Jahr für unsere Gemeinde. Die Notsanierung am Schloss in Ebelsbach ist abgeschlossen, und es geht auch weiter. Wir haben viele Maßnahmen bewältigt Belastet hat mich jedoch die Auseinandersetzung um die Schule, die noch nicht abgeschlossen ist." Bürgermeister Walter Ziegler (BNL) machte bei der Jahresschluss-Sitzung des Gemeinderats Ebelsbach aus seinem Herzen keine Mördergrube.
Es geht um Grundstücks- und Vermögensfragen an der heutigen Mittel- und Grundschule. Die Gemeinde Ebelsbach möchte eine Fläche dort verkaufen, von der die Gemeinden im Schulzweckverband angenommen hatten, sie gehöre dem Schulzweckverband. Dem ist offenbar nicht so. Jetzt fordern die im Zweckverband zusammengeschlossenen Gemeinden wenigstens eine finanzielle Entlastung des Schulverbands. Ihre Begründung: Der Schulverband (und damit die Gemeinden) hätten die millionenschwere Sanierung der Schulgebäude auf dem Grundstück mitgetragen. Die Sache ist noch nicht zufriedenstellend geklärt.
Es blieb bei "nichtöffentlich"
Gemeinderat Roland Metzner hatte eingangs nach dem Stand der Auseinandersetzungen mit den Verbandsgemeinden Stettfeld, Breitbrunn und Kirchlauter gefragt. Das Thema wollte er in der öffentlichen Sitzung behandelt wissen.
Bürgermeister Ziegler erklärte, für ihn seien Fragen offen; deswegen werde dieser Punkt nichtöffentlich behandelt. Und dabei blieb es.
Bei seinem Jahresrückblick streifte Walter Ziegler eingangs kurz die Einwohnerzahlen. Ebelsbach hat jetzt 3961 Einwohner (+20); darunter sei auch ein Großteil der Asylbewerber.
Als besonders positiv bewertete er die Eröffnung der neuen Hausarztpraxis direkt neben der Kirche "Die Gemeinde Ebelsbach wurde dadurch in die glückliche Lage versetzt, dass die beiden Söhne von Dr. Schröpfer Senior und junge Ärzte hier praktizieren und man sich um die ärztliche Versorgung in der Zukunft keine Sorge machen muss."
Gelungene Umsiedlung von Ditterswind
Gut eingelebt hätten sich die Frauen und Männer in der neuen Wohnanlage der "Rummelsberger Anstalten". Die neuen Bürger fühlten sich wohl.
Ihre Umsiedlung sei gelungen. Die Gemeinde wolle sich noch Gedanken machen, den Gehweg zum Steinbacher Weg hin zu verbessern.
Bei den Baumaßnahmen stellte Ziegler heraus, dass die Schaffung von Bauplätzen im Gleisenauer Kirschental keine einfache Sache gewesen sei. Man sei auf sehr viel nicht tragbaren Untergrund gestoßen, weswegen der Erdbau aufwendig gewesen sei. Es sei aber trotzdem ein schönes Baugebiet in einer sehr ruhigen Lage entstanden.
Die teuerste Maßnahme ist ihm zufolge die Kanalsanierung im Ortsteil Rudendorf gewesen. Beschwerden mit zu viel Fremdwasser bei der Kanalisation und andere Probleme mussten beseitigt werden. Grundwasser erschwerte die Baumaßnahme.
Nach der Abnahme gab es zwei Problempunkte, die jedoch inzwischen beseitigt wurden.
Endabrechnung liegt noch nicht vor
Die CSU-Gemeinderäte Helmut Schöpplein und Heidi Kraft fragten nach, ob nun das Fremdwasserproblem gelöst sei und die Endabrechnung vorliege. Ihnen gegenüber unterstrich Ziegler, die Maßnahme bringe sicher Erfolg: "Ich glaube, dass der Kanal bei Trockenheit kaum mehr Wasser bringt." Die Baukosten waren mit einer Viertelmillion Euro angesetzt. Abschlagszahlungen sind bereits erfolgt, die Endabrechnung liege aber noch nicht auf dem Tisch, führte Ziegler aus.
Im Ortsteil Schönbach entstand durch das abgerissene "Theuerling-Haus" eine schöne Freifläche mitten im Ort. Es sei der Wunsch der Schönbacher gewesen, dass der Bach durch ihren Ort fließe.
Insgesamt sei die Grünanlage schön geworden, und im Frühjahr werde noch eine Sitzgruppe aufgestellt, die gespendet wurde, wie der Bürgermeister weiter ausführte.
Im Ortsteil Rudendorf stand ihm zufolge der Friedhof schon lange auf der Agenda. Nun wurden Mauern, Treppen und zusätzliche Wasserstellen errichtet - eine gelungene Maßnahme, wie Ziegler fand. Auch in Schönbach ist ein kleiner Parkplatz vor der Kirche entstanden, in Steinbach der Kirchenvorplatz und Spielplatz neu gestaltet worden. Ziegler hob die Gemeinschaftsleistung von Kirche, Bauhof und Gemeinde hervor.
Ins Feuerwehrwesen investiert
Der Bürgermeister erwähnte auch die Investitionen in die Feuerwehren, wo durch die Zuschüsse der Feuerwehrvereine oder Ortsgemeinschaften die Kosten für die Gemeinde selbst sehr übersichtlich blieben.
Dabei lobte er das Engagement der Feuerwehrhelfer bei Unwettern und sonstigen Einsätzen. Im Bauhof habe sich das neue Fahrzeug mit Doppelkabine und Hänger bewährt.
"Mit dem Schloss in Ebelsbach geht es jetzt zum Glück weiter. Die Notsanierung ist rechtzeitig vor dem Winter abgeschlossen worden. Nun wird noch versucht, die Eigentumsverhältnisse zu klären und für neue Besitzer die entsprechenden Voraussetzungen zu schaffen." Nach Aussage des Liquidators soll es mehrere Interessenten geben.
Es soll sorgfältig geprüft werden, wer ein gutes Nutzungskonzept vorlegt und wem der Zuschlag erteilt wird. Ziegler dankte allen, die konstruktiv die Arbeit in der Gemeinde unterstützten.
Weitere Punkte in der Sitzung
Beschlossen hat der Ebelsbacher Gemeinderat, sich am "Kommunalinvestitionsprogramm (KIP)" für die Förderung von Investitionen in finanzschwachen
Kommunen zu beteiligen. Das geschieht mit den Maßnahmen "Verwaltungsgebäude Schloss Gleisenau" und "Bürgersaal Ebelsbach". Beim Verwaltungsgebäude geht es um die energetische Sanierung der Fenster, der Mansarden und Decke im Obergeschoss. Ob auch das gesamte Dach mit in die Maßnahme kommt, wird das Ingenieurbüro noch ermitteln, wie es hieß. Martin Wasser (CSU) erfuhr auf seine Frage, dass es wohl bis zu 90 Prozent Zuschuss geben kann. Bürgermeister Ziegler schränkte ein, "der Topf sieht zwar groß aus, aber für den Landkreis Haßberge wurden 5,2 Millionen Euro heruntergebrochen." Die Nutzung und der Mindestbetrag von 50 000 Euro für ein Projekt seien Kriterien, die weitere Maßnahmen für die Ortsteile ausschlössen.