Der Landkreis Haßberge gab die für 1,65 Millionen Euro sanierte Kreisstraße zwischen Ebern und Gleusdorf frei.
Der Itzgrund kann vom Raum Ebern aus nun wieder über den Landsbach erreicht werden. Am Mittwoch wurde die Kreisstraße HAS 51 (Ebern-Gleusdorf) nach viereinhalb Monaten Bauzeit für den Verkehr freigegeben. Ein Problem war in dieser Zeit, dass zeitweise auch die Staatsstraße 2278 zwischen Ebern und Untermerzbach im Hambach gesperrt und somit eine Verbindung in den Itzgrund Richtung Coburg, vor allem für schwere Fahrzeuge, nur über kilometerweite Umleitungen möglich war.
Bei der offiziellen Freigabe der Kreisstraße am Mittwoch freute sich Landrat Wilhelm Schneider (CSU), dass die wichtige Verbindung in den Itzgrund wieder befahren werden kann. Er ging auch auf die Staatsstraße 2278 ein, an der, ebenso wie an der HAS 51, "ein riesiges Bauprogramm" abzuspulen gewesen sei mit der Folge, dass zeitweise beide Strecken gesperrt werden mussten. "Ich möchte mich an dieser Stelle ganz besonders bei den geduldigen und verständnisvollen Bürgerinnen und Bürgern aus dieser Region bedanken, die diese Umstände ertragen und lange Umwege in Kauf genommen haben und dass nur wenige Beschwerden bei unserer Bauverwaltung eingingen", sagte Schneider.
Bereits im September 2014 wurde die Sanierung für die HAS 51 im Ausbauplan des Landkreises aufgenommen, sagte der Landrat. "Acht Varianten wurden durchgespielt, um eine optimale technische Lösung herbeizuführen. Dabei waren Aspekte der Landschaftsplanung, des Naturschutzes und vor allem der Verkehrssicherheit zu berücksichtigen", so Schneider.
"Es mussten 1000 Meter Stromtrasse umgelegt und 8000 Quadratmeter Straße ausgebaut werden. 12 000 Kubikmeter Bodenabtrag und 8000 Kubikmeter Bodenauftrag wurden nötig. Eingebaut wurden 17 000 Tonnen Frostschutzmittel sowie 4000 Tonnen Asphalt", sagte Schneider. Insgesamt wurden für die 1300 Meter lange Ausbaustrecke 1,65 Millionen Euro investiert, wovon 600 000 Euro aus eigenen Mitteln des Landkreises finanziert werden müssen. "Heute können wir feststellen, dass sich alles gelohnt hat, es ist eine Straßenstrecke entstanden, die sich gut in die Landschaft einfügt und den Anforderungen gerecht wird", so Schneider. Diese Maßnahme zeige, dass der Landkreis Haßberge seinen Bürgern eine bestmögliche Infrastruktur biete und dem Kreis viel an seinem Straßennetz liege.
Auch Eberns Bürgermeister Jürgen Hennemann (SPD) freute sich, dass die "Umzingelung um Ebern" wieder aufgelöst ist. Nachdem der Hambach "ertüchtigt" wurde und nun auch die Kreisstraße Richtung Gleusdorf wieder frei ist, seien die Unannehmlichkeiten für die Verkehrsteilnehmer wieder beseitigt. Die Strecke über den Landsbach in den Itzgrund sei für Ebern eine wichtige Verbindung, diene sie doch Pendlern, zu ihren Arbeitsplätzen in den Coburger und Lichtenfelser Raum zu kommen. Hennemann sprach an, dass sich Anwohner an den Umleitungsstrecken, besonders in Eyrichshof, bei der Stadt Ebern beschwert haben, dass der Verkehr sehr stark war und vor allem Lkw unterwegs gewesen seien, die dort nicht hätten fahren dürfen. Sie haben wohl die weiträumige Umleitung umgehen wollen. Der Bürgermeister von Ebern fand es gut, dass im Vorfeld mehrere Varianten besprochen wurden und "im Bestand" gebaut wurde. Im Bereich der Einfahrt "Mannlehn" werde ein Tempolimitschild 70 km/h dem Ortsschild vorgesetzt. "Dort müssen wir gemeinsam beobachten, wie gefahren wird, um gegebenenfalls weitere Maßnahmen zu ergreifen", sagte Hennemann.
Das Straßenbild hat sich nach dem Umbau enorm verändert. So erfolgte an der ehemaligen Kuppe, etwa 300 Meter nach dem Ortsende von Ebern Richtung Gleusdorf, ein "Durchstich", weshalb südlich der HAS 51 eine imposante Böschung entstanden ist. Wie Alfons Schanz, Leiter der Tiefbauverwaltung des Landkreises Haßberge, sagte, wird der steile Böschungskörper nicht weiter befestigt. "Das soll naturbelassen bleiben", so Schanz. Auch der Anschluss der Wirtschaftswege wurde verändert. Sie münden nun an Stellen in die Kreisstraße ein, an denen die Sichtverhältnisse besser sind.