In Neubrunn war der Weggang des Geistlichen eines der Themen beim Zug der Ortsvereine. Dafür tröstete man sich mit der Ernennung zum "Bad".
Die Faschingshochburg der "Heiligen Länder" machte ihrem Namen alle Ehre und nach ihren tollen Büttensitzungen stellten die Ortsvereine unter Federführung des "Obst- und Gartenbauvereins" wieder einen bunten Faschingszug mit 13 Wagen und Fußgruppen. Von den Faschingsnarren wurde dabei vor allem im Ortsgeschehen herumgestochert.
Dass die Raiffeisenbank Eltmann den Neubrunnern ihren Geldautomat weggenommen hat, ist für diese schon ein starkes Stück. "Der Geldautomat ist weg, das ist dumm, aber nicht unser Bad Neubrunn. Wir machen den Weg frei? Welchen?" Dabei sah man die Zweigstelle Neubrunn gestrichen und ersetzt durch Raiffeisenbank Ebern. "Den Automat hat man fort an einen fernen Ort. Die Nachricht traf uns schwer, wo krieg me unner Geld jetzt her?"
Ein besonderes Thema war natürlich auch das neue Kneipp-Becken, das ja zum Namen "Bad Neubrunn" geführt hatte und vom Obst- und Gartenbauverein initiiert worden war.
Die Mitglieder haben keinen Zweifel daran: "Das Kneippen ist gut für Leib und Seele und manchmal auch für die Kehle. Der ganze Landkreis wissen tut, in Neubrunn kneippt sichs gut. Aber der Pfarrer lieber in die Kneipe geht, als sich im Kneipp-Becken bewegt." Damit spielte man darauf an, dass bei der Einweihung Pfarrer Wissel nicht auch ins neue Kneipp-Becken stieg.
Der Freizeitchor Neubrunn und seine Engel beschäftigten sich in vielen Sprüchen mit dem Abschied von Pfarrer Wissel und nahm ihn in Schutz: "Unser Pfarrer will uns verlassen, wir sind geschockt und könnens kaum fassen. Wenn sie bleiben bei uns in Neubrunn - würden wir alles für Sie tun." Ein anderer meinte "ich würde für sie Kartenspiele arrangieren, aber ohne Betrug und ohne Schmieren".
Und auch die Jugend war sehr aktiv dabei. Die Buben und Mädchen aus dem Kindergarten beschäftigten sich mit Technik. "Das Interesse im Experimentieren wird schon in der Kindheit geweckt, mal sehen, was in uns Neubrunnern so alles steckt." Auch auswärtige Gruppen schlossen sich den Ortsvereinen an und feierten dann auf dem Dorfplatz den Faschingskehraus.