Das Wasser war stets sein Element

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Mit der Medaillenverleihung ging auch ein Eintrag Faustens ins goldene Buch der Stadt einher. Foto: Ralf Kestel
Mit der Medaillenverleihung ging auch ein Eintrag Faustens ins goldene Buch der Stadt einher. Foto: Ralf Kestel
Die "Crazy Ladies" sorgten für die musikalische Umrahmung.
Die "Crazy Ladies" sorgten für die musikalische Umrahmung.
 
Helmut Vorndran las aus einem seiner Krims die Passage vom (missglückten) Einsatz der Eberner Feuerwehr in Jesserndorf.
Helmut Vorndran las aus einem seiner Krims die Passage vom (missglückten) Einsatz der Eberner Feuerwehr in Jesserndorf.
 
Bürgermeister Hennemann (rechts) bei der Übergabe der Medaille und Urkunde.Fotos: Ralf Kestel
Bürgermeister Hennemann (rechts) bei der Übergabe der Medaille und Urkunde.Fotos: Ralf Kestel
 

Eberns Stadtrat hat am Freitagabend dem Jesserndorfer Heinz Fausten die Bürgermedaille verliehen.

Wer ihn einmal live erlebt hat, wird diese Führung nie vergessen. Diese ruhige und gelassene Art. Dabei kommen alle Meinungen und auch kontroverse Ansichten zur Sprache, die Hauptperson selbst nimmt sich dezent zurück:

So kennt man Heinz Fausten (66), den einstigen Wasserwart und Feuerwehrmann, den gelernten Installateur und Heimatfreund, der für seinen Haßbergverein unzählige Gruppen durch den Steinert führte, woher sein Heimatdorf, Jesserndorf, von alters her Trinkwasser bezog. Am Freitagabend wurde dem gebürtigen Weißenbrunner im Rahmen der Festsitzung des Stadtrates zur Kirchweih die Bürgermedaille verliehen.

Für Bürgermeister Jürgen Hennemann (SPD), der selbst Feuerwehrmann ist, war es erkennbar eine besondere Freude, einen langjährigen Weggefährten auszuzeichnen. Parteipolitische Unterschiede spielten in diesem Fall keine Rolle.

Und Hennemann bewies auch einen Hang zur Selbstironie, hatte er doch einen ganz besonderen Festredner ausgesucht. Den Krimiautoren Helmut Vorndran aus der Rattelsdorfer Mühle, der in seinem Roman "Habakuk" kaum ironisch mit dem Bürgermeister und der Feuerwehr umgeht. Hennemann dazu: "Für die Festrede fiel mir einer ein, der alles vereint: Die fränkische Landschaft, die Geschichte bis zurück zu den Kelten, mystische Druidenplätze, wie die Heilsteine, ein Krimi mit Spannung, der auch in Jesserndorf spielt, die Feuerwehr kommt vor und der vor allem Witz beinhaltet."

Doch Vorndran ward erst hintan gestellt.Zunächst ging es um den (Un-)Ruheständler Heinz Fausten. So lobte der Bürgermeister, dass es Fausten nie ums Geld ging. "Alles, was du für die Gemeinschaft tust, machst du ehrenamtlich und kostenfrei. Du hast das Gedeihen Deiner Ortsteile Weißenbrunn und Jesserndorf aktiv mitgestaltet und geprägt. Vieles, was die Menschen in diesen Ortsteilen heute als Lebensqualität loben, trägt auch Deine Handschrift. Durch Dein gesamtgesellschaftliches ehrenamtliches Engagement bist du ein Vorbild dafür, wie man unsere Gesellschaft aktiv positiv mitgestalten kann, wenn man sich einbringt, anpackt und Verantwortung übernimmt."


Ein stiller Macher

Dies tat Fausten auf verschiedenen Ebenen und in unterschiedlichen Funktionen: So war er über Jahrzehnte Festkoordinator und für die Planung der Logistik nahezu aller großen Jesserndorfer Feste verantwortlich, 47 Jahre im Feuerwehrdienst tätig, dabei als Kommandant und Kreisbrandmeister.

Des Weiteren ist der gelernte Installateur und Kupferschmied in vielen Vereinen aktiv, hat sie zum Teil mit begründet. So den Pfeifenclub (seit 40 Jahren im Vorstand), im Imkerverein, Obst- und Gartenbauverein, im Haßbergverein, wo er als Wanderführer und in anderen Positionen im Einsatz ist, im Bayern- Fanclub, in der Dorfgemeinschaft, in der Kirchenverwaltung ("Unzählige Arbeitsstunden im ehemaligen Pfarrhaus und bei der Renovierung der katholischen Kirche hast du bereitwillig eingebracht"), im CSU-Ortsverband (seit 1991 im Vorstand). Hennemann: "Als Wanderführer und Heimatkundler bist Du Ansprechpartner und Führer für viele Touristen, die die fränkische Heimat um Ebern herum erkunden wollen. Und du bist der fundierteste Heilsteinführer am Steinert. Keiner hat bessere Ortskenntnisse und mehr Detailwissen."

Fausten selbst war gerührt über die besondere Ehrung und erklärte, dass er den Rückhalt bei Ehefrau und in der Familie sowie durch die Unterstützung innerhalb der Dorfgemeinschaft viel nicht hätte schaffen können. Er outete sich als Wirtschaftsförderer, der im Jahr rund 2000 Euro in den heimische Gaststätte lasse. Auch offenbarte er, dass seine Ehe Anneliese mitunter schon Einspruch erhob. So als er auch den Posten des CSU-Ortsvorsitzenden übernehmen sollte. "Dann bist Du ja gar nicht mehr daheim." Dennoch sei gerne für die CSU unterwegs. So zusammen mit Bruder und Sohn bei den Kreis-Delegiertenversammlungen, wo das Motto lautet: Drei Fausten für ein Halleluja.