Der Stadtrat beschloss die Ertüchtigung für 860 000 Euro. Die Abwasseranlage soll zukunftssicher gemacht werden.
Am 11. April 2018 hatte sich der Bauausschuss der Stadt Ebern an der Kläranlage nahe der Hetschingsmühle umgesehen. Dort wurde durch die Schilderungen von Martin Lang vom Bauamt der Verwaltungsgemeinschaft Ebern klar, dass für die Ertüchtigung der Abwasseranlage finanziell ein "harter Brocken" mit längerfristigen Sanierungsmaßnahmen ansteht.
Bei der Sitzung des Stadtrates Ebern am Donnerstagabend im Betreuungsgebäude der Grundschule lag die Summe für die Erneuerung der Abwasseranlage auf dem Tisch. Das beauftragte Ingenieurbüro Baur Consult (Haßfurt), für das Karsten Gerike erschienen war, kam in der Kostenberechnung auf 860 000 Euro.
Bürgermeister Jürgen Hennemann (SPD) erinnerte, dass die Entwurfsplanung bereits seit 2014 bestehe. Ziel sei es, die Abwasseranlage Ebern zukunftssicher zu machen und eine einheitliche und vollständige fernwirktechnische Anbindung der Außenbauwerke an ein übergeordnetes Leitsystem auf die Kläranlage Ebern zur Verbesserung und Überwachung zu erreichen.
Karsten Gerike stellte fest, dass die vorhandenen elektrischen Schaltungen unbedingt erneuert werden müssten. "Bisher wurden diese stets dem geänderten Bedarf angepasst und es sind verschiedene Steuerungssysteme vorhanden", sagte er. Eine einheitliche Anlage sei nicht zu erkennen. Die Messtechniken seien nicht zukunftssicher und Probleme sieht er mit den veralteten Quecksilberschaltern. Auch die Bauwerke entsprächen nicht den Sicherheitsbestimmungen. Das zeigte er beispielhaft an einigen Außenbauwerken der Kläranlage wie Reutersbrunn oder Brünn auf.
Gerike erläuterte viele Details und kam zu dem Fazit: "Wir schlagen eine komplette Sanierung vor, was auch die kostengünstigste Alternative ist; Handlungsbedarf ist gegeben." Vor der Abstimmung, mit der die Entwurfsplanung einstimmig gebilligt wurde, hatte der Bürgermeister gesagt: "Wenn wir das durchziehen, haben wir die Voraussetzungen geschaffen, um darauf aufzubauen zu können. An einer Abwasseranlage wird man nie fertig; da gibt es immer etwas zu tun."
Die Erschließung für den Bereich der Ergänzungssatzung "Specke" steht an. "Das Grundstück gilt innerhalb der Bebauung als erschlossen", sagte Jürgen Hennemann, jedoch müssten noch Teile der Erschließung, wie Kanal und Straßenanbindung, durch die Stadt Ebern umgesetzt werden. Martin Lang zeigte anhand von Skizzen die entsprechenden Bereiche auf. Das Grundstück liegt zwischen der ehemaligen Firma Heinerle und dem Ortsende der "Specke".
Bauleistungen wurden für die Erschließung des Baugebiets "Haube II" (zweiter Bauabschnitt) in Unterpreppach vergeben. Zehn Angebote lagen vor: von 597 675 bis 847 730 Euro. Eine Firma aus Burkardroth erhielt den Auftrag mit dem günstigsten Angebot. Auf Anfrage erklärte Bürgermeister Jürgen Hennemann, dass spätestens im September 2019 das Baugebiet baureif sei.