Beim ersten eigenen Jugendkonzert zeigte die Eltmanner Sängerjugend, zu was sie fähig ist. Und das ist einiges. Die Besucher waren schlichtweg begeistert.
"Higher and higher" lautete der Titel des letzten Songs beim ersten Konzert des Jugendchors "Cantarella" in der Stadthalle von Eltmann und er unterstrich mit Nachdruck die Entwicklung der Chorarbeit in dem großen Gesangverein "Sängerlust" Eltmann. Die vielen Zuhörer waren einfach "baff" über so viele abwechslungsreiche und vielfältige Liedbeiträge sowie über die Stimmgewalt dieses jungen Klangkörpers. Der stellte auch mit seiner Präsentation so manch andere Live-Veranstaltung in den Schatten und übertraf sie locker.
Schon bekannt, aber nicht so!
"Cantarella in Concert" stand in großen Lettern auf dem Plakat zum ersten eigenen Jugendkonzert. Bei den Veranstaltungen der "Sängerlust" Eltmann waren die Besucher schon immer wieder einmal auf das Können und die tollen Songbeiträge der jungen Nachwuchskünstler aufmerksam geworden.
So gingen viele unvoreingenommen, aber dennoch gespannt zu diesem eigenen Event des Jugendchors.
Schon beim Eintritt setzten die Verantwortlichen von "Cabtarella" eigene Akzepte: eine ganz andere Bühne, und später im Konzert immer wieder besondere Lichteffekte, die die jungen Sänger in den Vordergrund rückten. Dazu passten die Sänger immer wieder ihre Kleidung den Songs oder deren Entstehungszeit an.
Auch die Moderation ließen sich die Jungen nicht aus der Hand nehmen, wie sie überhaupt für die ganze Organisation verantwortlich zeichneten. Sie zauberten letztlich ein Live-Concert auf die Bühne, wie es die Stadthalle bisher kaum erlebt hat.
Gespielte Musik
Eindrucksvoll war schon der erste Hit "The Road Jack", eine "A-Cappella-Version" von 1960 mit Beat-Boxer Lorenz Zettelmeier, die den Disput zwischen Mann und Frau aufzeigte.
Sie will ihn vor die Türe setzen, er will sie umstimmen. Schon da war im Publikum das Eis gebrochen. Moderatorin Sarah Scheuring nahm mit in einen lauen Sommerabend im Park, und der Regen setzt ein: Ideal für den heiteren Popsong im "Easy-Pop-Feeling". Natürlich folgte "Somewhere over the Rainbow", das Lied über Träume, Wünsche und Hoffnungen, das dank der Ukulele von Peter Marosky original erklang.
Sister Act mal anders
Rückblick: Der Jugendchor der "Sängerlust" war 2007 und damit vor knapp zehn Jahren gegründet worden. "Wir hatten damals noch eine ganz andere Besetzung mit zehn bis elf Personen, und alle waren Mädels." Wie die Moderatorin erklärte, wolle man mit ausschließlich weiblicher Besetzung daran erinnern, und so kamen Mädchen in Nonnentracht, um dem fetzigen Gospel-Lied "Joyful, joyful" aus "Sister-Act 2" die richtige Präsenz zu geben.
Deloris sorgte in einer aufsässigen Musikklasse für mehr Ordnung und motivierte die Schüler zum Lernen. Moderatorin Kathrin Alka ließ auch die sech Buben nicht im Regen stehen, im Gegenteil: "Heute schätzen wir uns glücklich, sie zu haben." Die kleine Gruppe bot "Kids" und "the Lazy-Song".
Während andere Vereine mit Nachwuchsproblemen zu kämpfen haben, ist der junge Chor von Eltmann nun schon auf gut 40 Sänger angewachsen. Manche ältere sind aus beruflichen Gründen schon auswärts gebunden und können nicht immer an den Problem teilnehmen. Gemeinsam singen wollen sie trotzdem und deswegen gibt es seit einem Jahr das Quartett "Cantatett" mit Ramona Hauck, Katharina Münch, Angelina Oppelt und Sarah Scheuring.
"The hanging tree", "Hey soul sister" oder "Girls sing off" zeigten ihr Können, und die Vier bekamen viel Beifall.
Für das Herz
"Wie im Himmel" konnte man sich dann tatsächlich bei "Lenas Sang" fühlen, ein Stück auf seinem erfolgreichen schwedischen Musik-Drama und Film. Er dreht sich um den Traum, "eine Musik zu komponieren, die die Herzen der Menschen berührt". Dies schaffte der Chor eindrucksvoll mit "Fly with me". Spring über den eigenen eigenen Schatten, vertraue darauf, dass das Leben gut ist - das war die Botschaft. Witzig war das "Happy Ending" zur Pause, denn die Buben und Mädchen persiflierten besonderer Gag im "Toilettensong" das Verhalten von Männlein und Weiblein beim Gang auf die Toilette.
Tolle Lichtshow, tolle Musik
Mit einer Lichtshow begann der zweite Teil, bei dem am Anfang Medleys aus bekannten Filmen wie
"Grease" oder "Dirty Dancing" erklangen. Auch der Beach-Boy-Klassiker "Barbara Ann" oder "For the longest time" standen dem nicht nach. Überraschenderweise folgten melancholische Akzente. Moderator Jens Rautner verriet den Hintergrund. "Cantarella" singt jetzt auch bei Hochzeiten. "Ihr dürft euch deswegen jetzt auch in die Arme nehmen, melancholisch werden und die nächsten Stücke genießen." "Küss sie doch" aus dem Disney-Trickfilm passte da bestens. Weiter ging es mit dem Filmsong "The rose" und "Ein Kompliment" von den Sportfreunden Stiller. Ja, die jungen Sänger verstehen es sehr wohl, gute Komplimente zu machen: "Du bist meine Chill-Out-Area, meine Feiertage in jedem Jahr, meine Süßwarenabteilung im Supermarkt und die Lösung, wenns mal hakt."
An Ende: Einfach nur begeistert
Mit "Higher and Higher" setzten sie den Schlusspunkt unter einen einmaligen Konzertabend.
Als Zugaben waren "Halleluja" und "Keep smiling" schwer beklatscht. Und weil man mit der Begeisterung gar nicht so einfach nach Hause gehen kann und will, schloss sich noch eine tolle "After-party" an.
Unter den Zuhörern herrschte totale Begeisterung und alle sprachen von einer einmaligen Veranstaltung. Ehrenmitglieder und Männer und Frauen über 80 Jahren feierten mit der Jugend bis weit nach Mitternacht diesen tollen Abend, der eigentlich für nur einen Auftritt viel zu aufwendig war und nach Wiederholung ruft.
"Ich bin einfach baff. Dabei haben sie alles allein organisiert, und wir Alten durften nur in kleinem Maße helfend zur Seite stehen", erzählte Ehrenvorsitzender Werner Singer. Stolz stand er da und freute sich, dass der Jugendchor solch einen Aufschwung genommen hat. "Mich freut es aber besonders, dass nun auch die Jungen nicht mehr so im Hintergrund stehen und bloß die Technik managen.
Heute sind sie ganz nach vorne getreten und haben sogar eigene Titel gesungen. Es ist einfach fantastisch, was unsere Jugend hier auf die Beine stellt." Keine Frage, dass Singer die Chorleiterin Sonja Wissmüller in höchsten Tönen lobte.
Lasst mal die Jugend machen...
Auf eine alte Weisheit und das Lied "Lass doch der Jugend ihren Lauf" berief sich ganz beeindruckt der Vorsitzende des Sängerkreises Schweinfurt, Paul Kolb. Wenn man die Jugend machen lässt, dass konnt durchaus Beeidnruckendes dabei heraus. "Es war wunderschön und dabei geht einem das Herz auf. Vor diesem Hintergrund brauchen wir eigentlich keine Angst zu haben vor der Zukunft. Man muss der Jugend etwas zutrauen, dann wird sie auch ihren Weg gehen.
Wenn man noch dazu noch auf so eine Ausnahmeerscheinung wie Sonja Wissmüller als Dirigentin zurückgreifen kann, dann passt das alles bestens zusammen."
Die jungen Akteure
Chor Sopran Erika Böllner, Hanna Engel, Ramona Hauck, Alexa Kaiser, Katharina Krines,
Angelina Oppelt, Anna Pflaum, Kaja Pfuhlmann, Lina Reitz, Mona Scholl,
Melanie Scholz, Stefanie Scholz, Ida Söldner und Laura Wiesneth.
Chor Alt Katrin Alka, Paulina Diem, Nadine Haus-Fischer, Johanna Kaiser, Mara
Leitner, Katharina Münch, Sarah Scheuring, Anna-Lena Werb, Anna-Maria
Ziegler
Tenor Peter Marosky, Jan Rautner
Bass Lukas Halpfer, Dominik Stapf, Lukas Wasser, Lorenz Zettelmeier
E-Bass Lukas Halpfer
Cachon Peter Marosky, Hendrik Thielsch, Lorenz Zettelmeier
Ukulele/Gitarre Peter Marosky
Klavier Viola Zettelmeier
Ton und Licht Florian Halpfer, Lukas Halpfer und Julian Krapp
Technik HKG Eventservice
Chorleitung Sonja Wissmüller