Den Altensteinern wurden jetzt die Pläne zur Friedhofsumgestaltung vorgestellt. Der Bürgermeister musste sich Kritik vom Obst- und Gartenbauverein anhören und die Friedhofsbetreuerinnen gaben ihre Schlüssel zurück.
Ende des Jahres können die Altensteiner mit schnellem Internet rechnen. In nächster Zeit soll auch der Friedhof teilweise umgestaltet werden. Dies ist das Fazit der Bürgerversammlung am Donnerstag im Gasthaus Prediger.
Bürgermeister Wolfram Thein hatte den Geschäftsführer von süc//dacor Coburg, Frank Feihe, im Schlepptau, als er den Sachstand der Breitbandversorgung speziell in dem Maroldsweisacher Gemeindeteil Altenstein darlegte. Da in Altenstein mit Felsuntergrund gerechnet wurde, kam bei der Verlegung der Rohre für Glasfaser das Spülvorverfahren zum Einsatz. Damit gelang es, Schäden an der vorhandenen Infrastruktur, die durchgeführte Dorferneuerung, zu vermeiden.
Wie Bürgermeister Thein erklärte, investiert die Marktgemeinde Maroldsweisach rund 1,15 Millionen Euro, um flächendeckend das DSL einzuführen.
Deshalb wurde auch die Dorferneuerung in Birkenfeld um ein Jahr zurückgestellt. Thein rechnet mit der Freigabe des schnellen Signals des Breitbandnetzes bis Ende des Jahres. Wenn es weiterhin so gut klappt, könne schon im Oktober mit den ersten Anschlüssen gerechnet werden, erklärte Feihe. Die Zuleitung zum Maroldsweisacher Netz erfolgt über Thüringen bei Dürrenried und Ermershausen. Ermershausen selbst und Dippach, Ortsteil von Maroldsweisach, werden von Telekom erschlossen.
Kreisfachberater Gundram Ulsamer hat für den Friedhof in Altenstein eine Planskizze erstellt, damit eine Umgestaltung vorgenommen werden kann. Der Hauptpunkt betrifft den Eingangsbereich und den Hauptweg, der zurzeit asphaltiert und sehr unansehnlich geworden ist. Er soll gepflastert werden.
Eine rege Diskussion für oder gegen eine Pflasterung brachte abschließend bei einer Probeabstimmung eine klare Aussage für Pflaster, das sich mit vorhandenem Material und im Außenbereich optisch vertragen soll. Zwei im Eingangsbereich stehende und verbrauchte Betonmauern sollen mit optisch ansprechenderen Sandsteinen erneuert werden. Auch das Eingangstor wollen die Altensteiner erneuern.
Bürgermeister Thein machte deutlich, dass auch in Altenstein genauso wie in anderen Ortschaften Eigenleistungen der Bürger erwartet werden. Der Bauhof werde unterstützend dabei sein. "Es ist euer Friedhof", meinte Thein. Bereits im Oktober soll mit der Pflasterung begonnen werden. Im Rahmen der Umgestaltung soll auch ein Urnenfeld für bis zu 50 Urnenbestattungen geschaffen werden. Auch anonyme Urnenbestattungen sind dann möglich.
Völlig überraschend gaben Marion Geyer und Elke Handke den Schlüssel des Friedhofs an Bürgermeister Thein mit der Bemerkung "Wir wollen keine Unruhestifter sein" zurück und kündigten ab sofort ihre ehrenamtliche Arbeit im Friedhof auf. Dazu gehört unter anderem die Rasenpflege und die Pflege des Leichenhauses. Namen wurden keine genannt, aber es scheint Bürger zu geben, die beiden Frauen Unruhestiftung vorwerfen.
Der Obst-und Gartenbauvereins (OGV) warf der Gemeinde vor, die OGV-Vertreter seien zu wenig in die Beratung bei der Umgestaltung eingebunden und übergangen worden. Von diesen Diskrepanzen zeigte sich Bürgermeister Thein überrascht und zugleich entsetzt. Er versicherte, dass der OGV immer bei der Planung berücksichtigt worden sei, soweit dies möglich und erforderlich war. Bürgermeister Thein hofft, trotz dieser Spannungen eine Lösung zu finden.
Eingangs hatte die örtliche Gemeinderätin Melanie Gräbner die Bürger zu der Versammlung willkommen geheißen und Bürgermeister Thein gab einen kurzen Abriss zum Stand der Marktgemeinde. Die vergangenen zehn Jahre hat die Gemeinde über vierhundert Bürger verloren. Nun konnte der Rückgang etwas durch den Zuzug von Asylsuchenden gemildert werden. Fünf Familien und Einzelpersonen wohnen in Maroldsweisach. Durch den Einsatz eines Betreuerkreises klappe die Aufnahme von Asylbewerbern in der Gemeinde Maroldsweisach gut. "Wer kommt, kann die Gemeinde nicht bestimmen. Hier gibt es kein Wunschkonzert", äußerte Bürgermeister Thein.
Der Schuldenstand der Marktgemeinde konnte in den vergangenen Jahren auf 602 Euro pro Einwohner und damit unter dem Landesdurchschnitt vergleichbarer Gemeinden gedrückt werden.