Bangen um das "Käppele"

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Düstere Aussichten für die Barbara-Kapelle in Ebern. Foto: Eckehard Kiesewetter
Düstere Aussichten für die Barbara-Kapelle in Ebern. Foto: Eckehard Kiesewetter
Bürgermeister Robert Herrmann (rechts) erläuterte den Mitgliedern des Bauausschusses die Probleme mit Eberns Käpelle.Foto: Katharina Becht
Bürgermeister Robert Herrmann (rechts) erläuterte den Mitgliedern des Bauausschusses die Probleme mit Eberns Käpelle.Foto: Katharina Becht
 
Die Risse an der Fassade der Barbara-Kapelle haben sich verschlimmert. Foto: Katharina Becht
Die Risse an der Fassade der Barbara-Kapelle haben sich verschlimmert. Foto: Katharina Becht
 

Der Berg auf dem Standortübungsplatz in Ebern arbeitet. Das bedroht die Bausubstanz der Barbara-Kapelle. Teure Maßnahmen sind nötig.

Eine teure Angelegenheit ist für die Stadt Ebern die St. Barbara-Kapelle im ehemaligen Bundeswehrgelände. Nachdem dort, am so genannten "Käppele" erst vor etwa sechs Jahren die Bodenplatte mit Beton unterfüttert wurde, zeigen sich nun wieder Risse im Gebäude.

"Diese Risse beeinträchtigen die Standfähigkeit des Gebäudes nicht, sind aber unschön", befand Robert Herrmann (CSU) bei einem Ortstermin des Bauausschusses. Ein Bodengutachten, das die Stadt und die Kapellenbaufreunde in Auftrag gegeben haben, hat nun ergeben, dass sich solche Risse am Gebäude wohl nur mit äußerst umfangreichen Maßnahmen verhindern lassen. Das Problem ist der Boden, der gerade auf der Kuppe stark auf die Wassersituation reagiert und entweder aufquillt oder bei Trockenheit schwindet.

"Am saubersten und auch am teuersten wäre sicher ein Abriss und kompletter Neubau", erläuterte das Stadtoberhaupt.
Doch das könne sich die Stadt nicht leisten. "Außerdem würden wir so ein Denkmal zerstören", befand Stadträtin Brunhilde Giegold (SPD).

Die zweite Möglichkeit, das Fundament und den Unterbau des Gebäudes mit speziellen Flüssigkeiten zu stabilisieren, würde rund 27 000 Euro kosten. Geld, das die Stadt nicht hat. Zwar haben die Kapellenbaufreunde um Rudolf Kaspar zugesagt aus ihrer Wallfahrtskasse einen Teil beizutragen, doch auch so ist diese Maßnahme zu teuer. "Die momentan für uns wirtschaftlichste Lösung ist es, die Wände mit speziellen Nägeln zusammenzuhalten", sagte Herrmann. Dafür liegt bereits ein Angebot in Höhe von 18 000 Euro vor. "Das können wir sicher abspecken, wenn wir uns auf die am schlimmsten betroffenen Wände konzentrieren", so der Bürgermeister. Ein Ortstermin mit der Firma und den Kapellenbaufreunden soll den Umfang der Maßnahme klären.

Als Humus unbrauchbar

Auch im Bereich des Bahndamms kommen erhebliche Mehrkosten auf die Stadt zu. "Wir haben angenommen, dass wir den größten Teil des Humus, der auf den Dammflanken liegt, wiederverwenden können", erläuterte Martin Lang vom Bauamt. Doch nun stellte sich heraus, dass der Boden mit Teeröl verunreinigt ist. Für Abtransport und Entsorgung kommen Mehrkosten in Höhe von etwa 65 000 Euro auf die Stadt zu, informierte Lang. Das gab den Stadträten einiges zu schlucken.