Die Straße nach Hummelmarter und die Hindernisse bei Breitbandausbau waren Themen in Trossenfurt.
TrossenfurtVerbesserungen beim Handy-Empfang und in der Breitbandversorgung, das waren die zentralen Themen der Bürgerversammlung in Trossenfurt, wo der Reigen der Oberauracher Bürgerversammlungen am Donnerstag endete.
Dennoch kündigte Bürgermeister Thomas Sechser (CSU) im "Sternstübla", dem Bürgertreff von Oberaurach im Oberaurach-Zentrum, gleich noch eine weitere Informationsveranstaltung an, die demnächst mit der Telekom stattfinden werde. Die plant nämlich, die "Funkloch"-Zeiten in Trossenfurt und Tretzendorf zu beenden. Vor Jahren war ein Handy-Mast an einer Bürgerinitiative gescheitert, mittlerweile sind die Klagen über den schlechten Empfang jedoch immer massiver geworden. Die Telekom habe sich jetzt entschlossen, mit einem Sendemast die Lücke zu schließen.
Wegen der topographisch schwierigen Lage werde der relativ hoch werden und solle am alten Sportplatz auf dem Grund des SC Trossenfurt-Tretzendorf stehen. Zu den Details würden in der Informationsveranstaltung Fachleute Stellung nehmen. Der Gemeinderat gehe davon aus, dass die Mehrheit der Bevölkerung eine Verbesserung der Mobilfunkversorgung wünsche, so Sechser. In der Versammlung war das zumindest so.
Entscheidung vor Gericht
Noch nicht so weit wie geplant ist die Breitband-Erschließung in Trossenfurt-Tretzendorf. Die Gemeinde musste im ersten Förderverfahren an eine Firma vergeben, die das schnelle Internet per Richtfunk in den Ort holen wollte, die an diesem Vorhaben aber mehr oder weniger gescheitert ist.
Im neuen Förderverfahren gelang es nun, eine Glasfaserversorgung bis zu den Kabelverzweigern zu erhalten - doch die Firma Eifelnet blockiert durch ihre Verträge, dass in Trossenfurt und Tretzendorf drei Kabelverzweiger angesteuert werden können. Die Gemeinde versucht nun, vor Gericht diese Verträge aufheben zu lassen. So lange jedoch verfügen vor allem die Randbereiche, also die Siedlungen von Trossenfurt und Tretzendorf, nur über Bandbreiten unter 16 Mbit/s. In den Kernorten sind mittlerweile 30 bis 50 Mbit/s verfügbar.
Relativ günstige Werte
Auch in Trossenfurt stellte der Bürgermeister die aktuellen statistischen Zahlen Oberaurachs vor. Dabei wurde deutlich, dass Trossenfurt im vergangenen Jahr der einzige Gemeindeteil mit einem positiven Geburtensaldo war, wenn auch auf sehr niedrigem Niveau: Vier Geburten standen zwei Sterbefälle gegenüber.
Insgesamt müsse man eine leicht sinkende Bevölkerungsentwicklung hinnehmen, so Bürgermeister Sechser, obwohl Oberaurach durch seine zentrale Lage und die gute Anbindung an die A70 als Wohngemeinde durchaus profitiere.
Das zeige auch die Nachfrage nach Bauplätzen und die Tatsache, dass Leerstände in den Altorten bisher noch nicht die großen Probleme darstellten. Der Gemeinderat habe beides im Blick, bemühe sich um Vorrat an Bauplätzen ebenso wie um ein Leerstandsmanagement.
Zum Thema Baugebiete erklärte der Bürgermeister, nur dort erschließen zu wollen, wo möglichst komplett die Gemeinde Grundstückseigentümer ist, dann habe man auch Zugriff auf die Grundstücke und könne sie bei Verkauf mit einem Baugebot belegen.
In Oberaurach gebe es aktuell 80 unbebaute Baugrundstücke in Privateigentum, die nicht zum Verkauf stehen.
Für Trossenfurt und Tretzendorf sollen weitere Bauplätze durch die weitere Erschließung des Gebiets "Löhleinring" zur Verfügung stehen. Das Problem der Zufahrt werde sich in absehbarer Zeit lösen, weil der Freistaat sowohl die Straße als auch einen Radweg von Trossenfurt nach Eltmann bauen werde. In diesem Zuge werde dann auch die Linksabbiegespur in die Siedlung realisiert. Die Gemeinde müsse sich dann noch um die Wasser- und Kanalanbindung von dieser Seite kümmern. Der erste Teil des Löhleinrings wurde über die bestehende Siedlung in Tretzendorf erschlossen, das soll aber keine Dauerlösung sein.
Ausbau überschneidet sich
Unter den großen Projekten des Jahres 2016 betrifft die Trossenfurter der Neuausbau der Kreisstraße von Trossenfurt
nach Hummelmarter besonders. Die örtlichen Kreisräte hätten sich dafür eingesetzt, dass diese schmale und schlechte Straße nicht immer wieder im Kreisstraßen-Ausbauplan nach hinten geschoben wird, nun sei sie wegen der guten Fördersituation der Straßenausbau vorgezogen worden und werde sich wohl mit dem Staatstraßenbau zwischen Dankenfeld und Kirchaich überschneiden.
Die beiden Bauträger seien jedoch im Gespräch, um die Situation möglichst zu entzerren. Die Straße zwischen Trossenfurt und Hummelmarter ist 2,2 Kilometer lang und wird rund 1,6 Millionen Euro kosten.
Auch in Trossenfurt war natürlich der Geh- und Radweg zwischen Tretzendorf und Unterschleichach ein Thema. Dazu erklärte der Bürgermeister, dass jetzt im April das FFH-Verträglichkeitsgutachten fertig werde.
Dazu müssten dann einige Fachbehörden ihre Stellungnahme abgeben und dann könne die Gemeinde den Bau bei der Regierung von Unterfranken beantragen.
Der Wunsch nach einem Jugendraum wurde von einer Mutter weitergegeben. Dazu erklärte der Bürgermeister, dass man darüber reden könne. Jugendräume funktionierten aber immer nur so lange, wie sich Eltern finden, die die Schlüsselverwaltung übernehmen und sich um die Einhaltung der Hausordnung kümmern.
Am Flurweg zwischen Trossenfurt und Kirchaich hat die Gemeinde Oberaurach quasi als "Teststrecke" Spenderboxen für Hundekot-Beutel aufgestellt. Nicht nur im Gemeinderat ist man gespannt, ob sich damit das Problem mit den Hundehaufen damit entschärft.
Bürgermeister Thomas Sechser lobte das Team von "Bürger helfen Bürgern", das stets bereit stehe, sich um Mitbürger in schwierigen Situationen zu kümmern.