Ludwig Schneider ist es leid: Seit einiger Zeit beschädigt in seinem Garten ein Unbekannter Pflanzen. Jüngst ritzte er Zucchinis an. Was rät die Polizei?
Jemand schleicht sich nachts in einen fremden Garten und schneidet das dort gewachsene Gemüse kaputt - nichts Weltbewegendes? Das ist natürlich immer eine Frage der Perspektive. Denn der Garten ist Ludwig Schneiders Welt.
Der Eyrichshofer pflegt auf seinem Grundstück ein "kleines Paradies", wie er es nennt. Und schaut man sich bei ihm um, merkt man schnell: Da steckt richtig viel Arbeit und Leidenschaft dahinter. In etlichen Beeten wachsen unter anderem Kürbisse, Salate, Kohlsorten, Peperoni, Zwiebeln, Gurken, Mohrrüben heran. Zucchinis auch. Und da hat Schneider es vor kurzem wieder entdeckt: Einige der Zuchini-Fruchtkörper wurden - vermutlich mit einem Messer - angeritzt - er zeigt auf die langen, tiefen Kerben in der Frucht.
Recht unsittliches Verhalten
"Wer macht so etwas?", fragt der 78-Jährige. "Ich verstehe es nicht. Da hegt wohl jemand Groll gegen mich." Immer wieder komme es vor, dass ein Unbekannter in seinem Garten Dinge zerstört. Vor kurzem hat jemand auch die Wespenfallen, die Schneider an mehreren Apfelbäumen aufgehangen hat, um die Früchte vor Insektenfraß zu schützen, ausgekippt. Erwischt hat Schneider den Übeltäter bislang nicht, wenngleich er sich schon des Nachts auf die Lauer gelegt hat. Er wünscht sich, dass die Sticheleien aufhören: "Ich will einfach meine Ruhe haben."
Die Polizei hat einen Rat
Wie Siegbert Weinkauf von der Polizei Ebern auf Anfrage des Fränkischen Tags erklärt, komme so etwas immer wieder mal vor. "Meistens handelt es sich um Nachbarschaftsstreitigkeiten", sagt er. Aus rechtlicher Sicht handelt es sich bei den Taten um Sachbeschädigung und Hausfriedensbruch. Zwar könnte der Geschädigte Anzeige gegen Unbekannt erstatten, aber die Polizei hat in solchen Fällen nicht die Kapazitäten, um umfangreich zu ermitteln, zumal kein Personenschaden vorliege.
Hilfreich wäre es, den Täter auf frischer Tat zu ertappen oder, was sich in ähnlichen Fällen bereits als nützlich erwiesen hat: "Wir empfehlen, eine Wildkamera zu installieren." Die müsse gut versteckt sein, damit sie der mögliche Täter nicht finden könne. Und: Die Kamera darf keine Aufnahmen von öffentlichem Raum wie etwa der Straße machen, lediglich Privatgrund darf erfasst werden. Anhand der Bilder auf der Kamera ließen sich möglicherweise Personen identifizieren, die als Täter in Frage kommen. Eine Sonderkommission "Zucchini" wird die Eberner Polizei aber wohl dennoch nicht ins Leben rufen.
Ich schätze solche unpolitischen Artikel vor der Bundestagswahl sehr. Herr Lösch, könnten Sie nicht auch mal zu mir kommen, mein Bruder klaut mir ständig meine Matchbox-Autos? Ich verspreche Ihnen auch, dass Sie dafür über keine komplizierten anderen Themen schreiben müssen.
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