60 Rosensorten in einem Garten

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Bruno und Maria Reuß in ihrem Rosengarten mit der Rose "Eva Schubert" (rechts), "Konstanze" im Hintergrund und der "Centifolia" (links).Günther Geiling
Bruno und Maria Reuß in ihrem Rosengarten mit der Rose "Eva Schubert" (rechts), "Konstanze" im Hintergrund und der "Centifolia" (links).Günther Geiling
Auf Rosenbäume wie die "Paul`s Himalaya Musk" auf einem alten Zwetschgenbaum fällt der Blick.Günther Geiling
Auf Rosenbäume wie die "Paul`s Himalaya Musk" auf einem alten Zwetschgenbaum fällt der Blick.Günther Geiling
 
Die Moosrose "Chapeau de Napoleon" hält hier die Rosenliebhaberin in ihrer Hand.Günther Geiling
Die Moosrose "Chapeau de Napoleon" hält hier die Rosenliebhaberin in ihrer Hand.Günther Geiling
 
Durch diesen Bogen mit der Blütenpracht der "Christine Helene" betritt man den kleinen Park zum Rosengarten von Maria Reuß.Günther Geiling
Durch diesen Bogen mit der Blütenpracht der "Christine Helene" betritt man den kleinen Park zum Rosengarten von Maria Reuß.Günther Geiling
 
Auch ein besonderer Hingucker, die Farbenpracht von Betunien, Lopelien, Weihrauch und Lavendel, die vom Bett aus die Blicke auf sich lenken.Günther Geiling
Auch ein besonderer Hingucker, die Farbenpracht von Betunien, Lopelien, Weihrauch und Lavendel, die vom Bett aus die Blicke auf sich lenken.Günther Geiling
 

Maria Reuß hat sich ein besonders anspruchsvolles Hobby gewählt: Ihre Leidenschaft gilt den vielen unterschiedlichen Pflanzen in ihrem Garten.

Die beste Reisezeit für Rosenliebhaber ist von Ende Mai bis Mitte Juli, und da ist besonders England das Ziel, mit seinen bekannten Rosengärten. Aber auch in der Region schlummern nicht selten private Rosengärten, in die ihre Besitzer viel Leidenschaft stecken. Dies trifft zu bei Maria Reuß aus Kirchlauter, die in ihrem 2000 Quadratmeter großen Garten mit sichtlichem Stolz auf rund 60 verschiedene Rosensorten blicken kann.


Vier bis fünf Stunden Arbeit täglich

Seit rund 20 Jahren hat sich ihre Liebe zu den Rosen zu einer Leidenschaft entwickelt. Reuß wird bei der Sorge für ihr kleines Rosenreich von ihrem Mann Bruno, ihrer Tochter Sabine und ihrer Schwiegertochter Natalie unterstützt. "Derzeit bin ich jeden Tag vier bis fünf Stunden in meinem Garten", beschreibt sie ihren Zeitaufwand. Ihr Augenmerk gilt dabei vor allem den historischen Rosen und selbstverständlich kennt sie dafür auch die englischen oder lateinischen Namen.

Die historischen Rosen haben sich seit Jahrhunderten in ihrem Wuchs als einzigartig erwiesen. So sind die romantischen Zentifolien hundertblättrige Rosen, oft prall gefüllt blühen sie in zarten Pastelltönen von weiß0 über rosa bis hin zu purpur und violett. Sie duften oft so stark, dass der ganze Garten von Rosenduft erfüllt ist.


"Nicht zuviel schneiden"

Reuß liebt diese historischen Rosen von ihrer praktischen Seite her. "Die mittelhohen bis großen Sträucher sind sehr stabil und überdauern ohne viel Pflege viele Jahrzehnte im Garten. Sie darf man auch nicht zu viel schneiden, sonst schießen ihre Triebe noch mehr in die Höhe."

Aber natürlich sei auch entsprechende Pflege notwendig. "Kunstdünger habe ich noch nie verwendet. Ich habe auch seit mehr als fünf Jahren nicht mehr gespritzt und benutze nur Brennesseljauche oder den Ackerschachtelhalm und Steinmehl. Ab und zu gebe ich auch einmal abgelagerten Pferdemist dazu. Gegossen wird nur bei äußerster Trockenheit und hacken ist besser als gießen", verrät die Rosenliebhaberin. Natürlich genießt sie in diesen Wochen auch das Konzert der Bienen und anderen Insekten. "Die können hier guten Nektar finden, völlig frei von Spritzmitteln."


Im Nu nach oben geklettert

Es ist schon ein tolles Erlebnis mit Maria Reuß durch den Rosengarten zu spazieren. Da sieht man große Bäume mit einer überschwänglichen Blütenpracht von Rosen. Dabei ist es einmal ein alter Zwetschgenbaum, dessen Äste jetzt die "Paul`s Himalaya Musk" als Kletterhilfe nutzt. Diese Rose besitzt eine enorme Wuchskraft und zählt zur Generation der Kletterrosen und der vor allem in England verbreiteten Schlingrosen. Sie ist bekannt dafür, dass sie selbst Bäume bis zu einer Höhe von zehn Metern erobert. Fast kann man ihr beim Wachsen zuschauen, denn in wenigen Monaten strebt sie mehrere Meter hoch.

Plötzlich hält Maria Reuß eine ganz eigenartige kleine Rose in ihren Händen, deren Knospen an ihren Außenseiten eine Bemoosung erkennen lässt und deswegen zu den "Moosrosen" gehört. Es ist die "Chapeau de Napoleon" ,und die namensgebende Verästelung der Kelchblüte erinnert an den Breitspitz, wie er zur Zeit Napoleons getragen wurde. Der Strauch trägt dazu graugrünes Laub und ist sehr winterhart.


Raritäten und Besonderheiten

Dann ist da ein Rosenbogen, der über und über blüht mit der "Christine Helene", einer echten Rarität unter den Kletterrosen. Das Holz ist nur wenig bestachelt, weswegen diese Rose prädestiniert für einen Bogen, an dem man sich dann auch nicht so leicht sticht.

Die Rosennamen kann man sich natürlich gar nicht alle merken, aber die Rosen in ihrer Pracht bewundern. Vorbei geht es an "Frau Eva Schubert", an "Konstanze" und vielen anderen und jede hat andere Blüten und auch Eigenschaften. Schließlich kann man seinen Blick am Ende auch ruhen lassen und das ausgerechnet in einem "historischen Bett", in dem aber Betunien, Lopelien, Weihrauch und der Lavendel ein farbenprächtiges Bild abgeben.

Maria Reuß musss also nicht erst nach England fahren, um Rosen zu bewundern. Sie hat sich selbst einen Rosengarten geschaffen und genießt es, durch ihren Garten zu spazieren und sich auf der einen oder anderen Bank niederzulassen und von dort den Blick über ihre Rosen schweifen zu lassen.