Zum Abschied viel Lob für Günter Brehm

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Tim Scheppe (l.) dankt seinem Vorgänger Günter Brehm. Foto: P. Lindner
Tim Scheppe (l.) dankt seinem Vorgänger Günter Brehm. Foto: P. Lindner

Erinnerungsschwer, aber auch locker verlief die Jahresversammlung der Freien Wähler Adelsdorf. Trat doch ihr Gründungsvorsitzender Günter Brehm nach 23 Jahren zurück und übergab den Stab an Tim Schepp...

Erinnerungsschwer, aber auch locker verlief die Jahresversammlung der Freien Wähler Adelsdorf. Trat doch ihr Gründungsvorsitzender Günter Brehm nach 23 Jahren zurück und übergab den Stab an Tim Scheppe.
Der 33-Jährige vertritt als Ortssprecher die Altgemeinde Weppersdorf mit ihren Ortsteilen Lauf und Wiesendorf im Gemeinderat. Der Vater von drei Töchtern ist technischer Angestellter beim Staatlichen Bauamt Nürnberg und in vielen Vereinen, vor allem der Dorfgemeinschaft Lauf, aktiv.
Sein politisches Augenmerk gilt der Entwicklung aller Adelsdorfer Ortsteile. Dabei steht bei ihm der Gedanke an schonenden Umgang mit der Natur und den begrenzten Flächen im Vordergrund. So lehnt er die Ausweisung neuer Gewerbeareale ab. Denn acht Hektar ausgewiesene Gewerbeflächen seien in Adelsdorf unbebaut. Allerdings seien sie in Privatbesitz. Scheppe forderte seine Parteifreunde auf, nach Wegen zu suchen, diese auf den Markt zu bringen, ehe daran gedacht werde, weiter grüne Wiese zu versiegeln.
"Es fühlt sich ungefähr so an, als würde man den FC Bayern von Jupp Heynckes übernehmen", bewertete Scheppe den Wechsel im Vorsitz. Dem scheidenden Brehm attestierte er "große Fußstapfen". Vorher schon hatte es für Brehm stehende Ovationen von den Teilnehmern der Versammlung gegeben. Die Freien Wähler Adelsdorf haben rund 100 Mitglieder; annähernd ein Drittel dürfte im Stammlokal "Drei Kronen" dabei gewesen sein.
Bürgermeister Karsten Fischkal (FW) berichtete aus dem Kreistag unter anderem, dass es keine zweite Ausfahrt Gremsdorf von der A 3 geben werde und das Gremium sich einstimmig für einen Kreisverkehr entschieden habe. Für einen Waldkindergarten Adelsdorf kündigte er die Gründungsversammlung des Trägervereins am 15. Mai an.


Seitenblick zur CSU

Persönlich berührt fühlt sich Fischkal vom Rücktritt des Oppositionsführers Andreas Maier. Der CSU-Fraktionssprecher hatte in der jüngsten Ratsitzung diesen Schritt begründet: "Ich lasse mich nicht verbiegen. Diese Fraktion macht mich krank." Fischkal hofft, dass trotzdem die anstehenden Wahlkämpfe "sauber und anständig" geführt werden.
Dann schwenkte Fischkal lieber wieder zu Brehm. "Er hat nach zwölf Jahren sein größtes Ziel erreicht, dass ein Freier Wähler Bürgermeister wird", spielte er auf seine eigene erfolgreiche Bürgermeisterkandidatur 2008 an. 1996 war Brehm dem CSU-Kandidaten Armin Goß mit 120 Stimmen unterlegen.
Für Fischkal war und ist Brehm der Frontmann der Freien Wähler, besonders weil der Vorsitzende sich nie zu schade war, auch bei geselligen Veranstaltungen fest zuzulangen. "Vielleicht passt der Ehrentitel ,Leergutbeauftragter‘ oder ,Wasserschlepper‘," spielte er auf eine angedachte Ehrung Brehms an.
Verabschiedet wurde auch Rupert Meyer. Er war über 15 Jahre für die Seniorenarbeit der Freien Wähler zuständig und ist jetzt verzogen.Die Jahresrückblicke von Brehm sowie von Helene Weller für Kasse und Frauenteam zeigen eine aktive politische Gruppierung. Auch für die Jugend. So hat Oliver Fischkal, der Sohn des Bürgermeisters, mit anderen seiner Altersklasse die Jungen Freien Wähler wieder aktiviert.