Höchstadt — Nach dem Skandaljahr 2010, in dem die Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche ans Licht kamen und 99 Gläubige dem Dekanat Höchstadt davon liefen, pendelte sich die ...
Höchstadt — Nach dem Skandaljahr 2010, in dem die Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche ans Licht kamen und 99 Gläubige dem Dekanat Höchstadt davon liefen, pendelte sich die Zahl der Kirchenaustritte zuletzt zwischen 70 und 80 pro Jahr ein. 2014 gab es mit 120 Austritten einen neuen Höchststand. Zwar vergrößerte sich die Glaubensgemeinschaft des Dekanats durch 151 Taufen, zwei Eintritte und eine Wiederaufnahme, doch die Zahl der Gestorbenen erhöht den Rückgang der Katholiken im Vergleich zu 2013 auf 212. Nach der Jahreszählung lebten Ende 2014 demnach noch 22 509 Katholiken im Dekanat Höchstadt.
Im Nachbardekanat Erlangen ging die Zahl von 69 715 auf 68 949 Katholiken zurück. Auch hier bedeuteten 737 Austritte einen neuen Negativwert. Im gesamten Erzbistum Bamberg gibt es erstmals weniger als 700 000 Katholiken.
Im Jahr 2014 verließen dort 5785 Menschen die katholische Kirche, fast 22 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit gehört nur noch jeder Dritte im Erzbistum der katholischen Kirche an.
Erzbischof Ludwig Schick betonte, jeder einzelne Austritt sei schmerzhaft und bedauerlich, weil es sich um eine Abkehr von der Kirche handele, die den Menschen die Fragen nach dem Sinn und Ziel des Lebens beantworten helfe sowie Werte und Tugenden vermittle. Bundesweit ging die Zahl der Katholiken um 217 000 zurück. Damit wurde der Rekord von 2010 (181 193) klar übertroffen.
rup