Wie früher nur mit Pfeil und Bogen

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Aufmerksam verfolgen hier die Gruppenmitglieder den Schuss eines Kollegen auf eine Wolfsattrappe. Foto: Alfred Thieret
Aufmerksam verfolgen hier die Gruppenmitglieder den Schuss eines Kollegen auf eine Wolfsattrappe. Foto: Alfred Thieret

Die Lichtenfelser Scharfschützengesellschaft richtete am Herberg ein 3D-Turnier aus.

161 Bogenschützen aus Franken, Thüringen und darüber hinaus beteiligten sich am achten 3D-Bogenturnier der Bogenabteilung der Königlich privilegierten Scharfschützengesellschaft unter der Leitung von Günter Schuhmann.
Mit dem sich großer Beliebtheit erfreuenden 3D-Bogenschießen wird gleichsam die jahrtausende alte Jagdform mit Pfeil und Bogen nachempfunden. Bei dieser Sportart wird auf einem Parcours im Wald eine Jagd simuliert und auf Tierattrappen geschossen. Das wellige Gelände rund um den Herberg eignet sich wie kaum ein anderes Waldstück ideal für diesen attraktiven Wettbewerb.
30 Schaumstofftiere waren im Wald verteilt, auf die die in Gruppen zu maximal sieben Schützen aufgeteilten Teilnehmer nach und nach schießen mussten. Der Pfeil sollte in das "Kill" des stilisierten Tieres platziert werden, also in den Bereich, wo das Herz liegen würde. Für diesen Volltreffer gibt es die meisten Punkte. Wird nur der Körper getroffen, bekommt man weniger Punkte. Geweihe, Hörner und Hufen zählen nicht zum Tierkörper. Falls der Schütze weder das "Kill" noch den Körper trifft, steht ihm noch ein zweiter und nötigenfalls dritter Schuss zur Verfügung, wofür er aber bei einem Treffer weniger Punkte erhält.
Die Verhältnisse werden dabei möglichst eng an das jagdliche Vorbild angelehnt. Der Schütze muss durch Astgabeln hindurch, Hänge hinauf oder in Täler hinab versuchen das Ziel zu treffen. Die unterschiedlichsten Tiere begegnen hierbei in den verschiedensten Situationen den Schützen. So steht plötzlich unterhalb eines Hanges ein Wolf oder ein aufgerichteter Bär in seiner ganzen Größe vor ihm, erkennt er ein Wildschwein im Dickicht, erblickt er einen Hirsch auf einer Wiese oder einen Reiher und einen Biber an einem Teich.
Dass der Wettbewerb am Herberg sehr gut angenommen wird, zeigt die Tatsache, dass selbst bei dem kalten und regnerischen Wetter am Samstag viele Bogenschützen, die meist sogar Stammteilnehmer sind, selbst eine weite Anfahrt nicht scheuten, um zu dem Turnier zu kommen.
Auch Martin Pechtold aus Rödental beteiligte sich schon des Öfteren an der Veranstaltung und lobte den schön gelegenen Parcours. Er ist aber auch bei anderen Turnieren vertreten und startete erst vor einer Woche bei einem ähnlichen Event in Einberg. "Man ist beim 3D-Bogenschießen viel an der frischen Luft, hat Bewegung und trifft viele gleichgesinnte Leute", mit diesen Worten beschrieb er die Vorteile seiner Sportart. Sein elfjähriger Sohn Jan hat die Begeisterung für das Bogenschießen von seinem Vater geerbt und beteiligt sich schon seit einigen Jahren an den 3D-Turnieren. "Es macht einfach Spaß auf unterschiedliche Tierattrappen in verschiedenen Größen und Formen zu schießen" schwärmte der Junior.
Ergebnisse: BHR-Schießen mit dem Recurve-Bogen (an dem die meisten Schützen teilnahmen): Damen: 1. Marion Rudolph (BH Rossach), 2. Katrin Gaßmann (BH Rossach), 3. Anna Paul (BH Oberlangenstadt); Männer: 1. Stephan Schellhorn (Mengersgereuth), 2. Frank Weber (BH Rossach), 3. Andy Michaelis (BF Sonneberg); Jugend: 1. Jonas Mack (Mengersgereuth), 2. Lisa Boxberger (Mengersgereuth), 3. Kai Siegel (SG Hildburghausen); Schüler: 1. Benjamin Paul (BH Oberlangenstadt), 2. Julian Kehr (SG Hildburghausen), 3. Niko Pischek (BH Oberlangenstadt);
Langbogen: Damen: 1. Johanna Winfelder (PBC Breitengüßbach), 2. Eva Grobe (BH Rossach), 3. Angela Meyer; Herren: 1. Wolfgang Quinger (BH Rossach), 2. Alexander Röder (SG Wichtshausen), 3. Uwe Wank (BH Rossach); Primitivbogen: Damen: 1. Ortrud Zitterbarth, 2. Edith Richter (Bad Dürrenberg); Herren: 1. Werner Scherer, 2. Ralf Kolb (3D-Jagd), 3. René Kölbel; All open: Herren: 1. Thomas Wagner (BH Oberlangenstadt), 2. Erich Strobl (BWC Erlangen), 3. Martin Pflüger (BWC Erlangen).