Wie ein Seepferdchen im Wasser ...

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Die jungen Schwimmer standen im Mittelpunkt der Preisverleihung. Fotos: Michael Busch
Die jungen Schwimmer standen im Mittelpunkt der Preisverleihung.  Fotos: Michael Busch
Teresa Bloch
Teresa Bloch
 

Fast 500 Menschen ertranken im Jahr 2015. Ein Großteil, weil sie nicht schwimmen konnten. Ein Umstand, dem die Metropolregion Nürnberg entgegentreten will. Möglichst früh sollte der Umgang mit dem nassen Element erlernt werden.

Michael Busch

Warum sind denn keine Herzogenauracher dabei? Die Frage musste sich Bürgermeister German Hacker gefallen lassen. Immerhin galt es, die Sieger der Aktion Seepferdchen im Herzogenauracher Freizeitbad Atlantis zu ehren.
Das Stadtoberhaupt hatte offensichtlich mit der Frage gerechnet. "Weil hier die Grundschüler fast alle schwimmen können." Und außerdem sei er bei diesem Anlass nicht als Bürgermeister vor Ort, sondern als politischer Sprecher des Forums Sport der Metropolregion Nürnberg.
In seinen Eingangsworten erklärte Hacker, warum dieser Wettbewerb so wichtig sei. "Es gibt immer noch viele Kinder, die mit dem Abschluss der Grundschule nicht schwimmen können" - manche lernen es auch in den Folgejahren nicht mehr, wie Vertreter der DLRG erklären. Dabei ist das Schwimmen, neben dem sportlichen Aspekt, wichtig, um selber nicht im Wasser in eine Gefahrensituation zu geraten, aber auch andere aus solchen zu befreien.
Die Bedeutung der Aktion wird unterstrichen durch die Schirmherrin Teresa Bloch. Die Teilnehmerin an den olympischen Schwimmwettbewerben in Athen im Jahr 2004 unterstreicht das Ansinnen. "Dank und Lob an die Organisatoren, aber auch die vielen Kinder, die sich beteiligt haben." Die Schwimmerin, die selber bis zum Abzeichen "Silber-Rettungsschwimmerin" gekommen ist, sagt: "Ich finde es wichtig, dass die Kinder schwimmen lernen, weil es überlebenswichtig sein kann."
Fast 500 Menschen sind im Jahr 2015 in Deutschland ertrunken, eine Zahl, die viel zu hoch sei. Die Aktion der Metropolregion sei zwar nur ein kleiner Schritt, aber einer, der verdeutliche, wie man dieses Nichtschwimmerproblems Herr werden könne. Immerhin 114 Schulen, davon 50 Schulen aus Mittelfranken, zehn aus Unter- und 37 aus Oberfranken hätten sich beteiligt. Damit in der Summe 13 349 Schüler.
Belohnt wurde je nach Schulgröße in drei Kategorien mit jeweils drei Plätzen. 500 Euro für die Erstplatzierten, 250 und 100 Euro für die Folgenden sowie Teilnehmerurkunden waren der Lohn.
Die Organisatoren erklären: "Schon Johann Wolfgang von Goethe wusste mit den Worten ,Das Wasser ist ein freundliches Element für den, der damit bekannt ist und es zu behandeln weiß' die Bedeutung des Schwimmens einzuordnen." Mit der Aktion sollen möglichst viele Grundschulkinder durch den Erwerb des Seepferdchens animiert werden, grundlegende Schwimmfertigkeiten zu erlernen. Diese können dann den Kindern auf ihrem Weg zum sicheren Schwimmer als Basis dienen. Die Aktion wird auch im kommenden Jahr fortgeführt.