Warum es vorerst keinen Bürgerbus gibt und wo die Stadt ein Mobilfunkloch stopfen will.
Erst im Juli hatte der Stadtrat beschlossen, die Einführung eines Bürgerbusses zu prüfen und gegebenenfalls Fördermittel zu beantragen. Nun hat er diese Idee bis auf Weiteres zurückgestellt. Der erste Grund: Auf einen Aufruf im Mitteilungsblatt hin hatten sich nur drei Personen gemeldet, die bereit gewesen wären, ehrenamtlich Fahrdienste zu übernehmen. Ausschlaggebend aber war, dass das Vorhaben nicht gefördert werden kann, weil Seßlach über das Landkreis-Rufbussystem ausreichend versorgt ist.
Mit dem Rufbus kommt man stündlich nach Dietersdorf und Seßlach, wo dann reguläre Busverbindungen bestehen. Auch direkte Fahrten sind möglich, wie Bürgermeister Maximilian Neeb (Freie Wähler) ausführte: Da der Rufbus (beziehungsweise das Taxi) nur angemeldete Fahrgäste mitnimmt, steuert es die gewählten Ziele auf möglichst direktem Weg an. Neeb: "Von Autenhausen nach Rothenberg fahren ist kein Problem." Problem ist eher, dass viele Einwohner nicht zu wissen scheinen, dass es den Rufbus gibt und wie das System funktioniert. Neeb will nun in den Bürgerversammlungen darauf hinweisen, außerdem sagte er zu, dass der Fahrplan und die Anleitung auch im Mitteilungsblatt veröffentlicht werden, so dass sie alle Haushalte erreicht. Gudrun Jöchner (FW) schlug vor, bei den Treffen der Seniorenkreise zu informieren und dort das System auch auszuprobieren.
Was den Ausbau des Bushaltepunkts Dietersdorf angeht, so müsse die Stadt abwarten, was der Landkreis dort in Sachen Fahrrad-Unterstellmöglichkeit plant, sagte Neeb. Auch könne sich die Stadt keinen aufwendigen Ausbau leisten. "Ich bin dankbar für Vorschläge, wie es aussehen könnte, so, dass es auch finanzierbar ist." Zudem sei der Verlauf der Grundstücksgrenze unklar, sagte Neeb. Das Problem ist kein neues, wie Manfred Eichler (CSU) anmerkte: "Du bist der dritte Bürgermeister, der sich damit beschäftigt."
Bekannt ist auch, dass Merlach, Gleismuthausen und Autenhausen mehr oder weniger in einem Mobilfunkloch liegen. Über das bayerische Mobilfunk-Förderprogramm könnte der Bau eines Mobilfunkmasts auf dem Heuberg gefördert werden. Der Stadtrat musste am Dienstag die Entscheidung treffen, ob der Förderantrag gestellt wird: 80 Prozent der Baukosten übernimmt der Freistaat bis zu einem Höchstbetrag von 500 000 Euro. Ob die Stadt selbst baut oder einen Konzessionär damit beauftragt, kann sie später noch entscheiden. Markus Brehm (CSU) nannte es "beschämend" für die Mobilfunkanbieter, dass die Kommunen für den flächendeckenden Ausbau sorgen müssten. Doch den Telefonkonzernen war die Zahl der möglichen Kunden in dem Bereich zu gering, sagte Neeb. Nichtsdestotrotz seien sie auf eine stabile Telefonverbindung angewiesen, machte Rolf Deschner (SPD) deutlich: "Wir haben in Merlach ein Unternehmen, das international unterwegs ist."
Keine Einwände gab es gegen den geplanten Solarpark "Hohe Leite" der Gemeinde Weitramsdorf.